Im Bezug auf die Atomkraftwerke, schreibt Alfonso Luigi Marra, ist die schreckliche Wahrheit, die verborgen gehalten wird, dass sie, und zwar sowohl diejenigen, die Schäden erlitten haben (Fukushima, Onagawa, und Higashidori, aber es ist wahrscheinlich, dass auch noch andere betroffen sind, von denen sie uns nichts sagen), als auch die Atomkraftwerke im Allgemeinen, wenn sie abgestellt werden, eine unendliche Abkühlung der radioaktiven Materialien bedingen, die, insbesondere im Fall von Katastrophen, sehr schwierig zu gewährleisten ist, und die zum Beispiel in Japan nicht gelingen will. Es handelt sich im Wesentlichen um einen ungleichen Kampf gegen die Hitze. Hitze, die, wenn sie früher oder später Überhand gewinnt gegen die Notsysteme, die eingesetzt wurden, um sie unter Kontrolle zu bringen, eine Fusion oder eine Explosion bewirkt, wie in Tschernobyl, doch in der Zwischenzeit - bis zur definitiven und vielleicht unwahrscheinlichen Abkühlung - das Austreten von Strahlung verursacht. Ein Drama, das nicht gelöst werden kann, indem die Reaktoren mit Zement oder etwas anderem zugedeckt werden, denn dies war in Tschernobyl möglich, weil dort das radioaktive Material eben explodiert war, sodass nichts anderes als die Überreste der Explosion zugedeckt wurden, die im Übrigen heute noch ,schwelen'. Hier dagegen ist dieses monströse Material immer noch da, und zudem in weit größerer Quantität als in Tschernobyl, und im Moment, indem es explodiert oder schmilzt, könnte es durch nichts zusammengehalten werden. Ein Kampf, von dem man sich wünscht, dass es möglich sei ihn zu gewinnen, der aber außerordentliche Mittel verlangt, weshalb die Medien, die Regierungen und die Fachleute zu lügen aufhören müssen, denn man kann ihn vielleicht gewinnen, aber nur, wenn die gesamte Weltbevölkerung gewarnt wird.

Matthias Kronenberg

Als Medienwissenschaftler weiß Herr Bolz, dass der Begriff "Super-GAU" ein Fachausdruck ist, der gegen den Sachverhalt eines "GAU" abgrenzt. Ihm ist klar, dass es sich bei dem Begriff nicht um die reizsteigernde Formulierungsidee von Journalisten handelt. Wenn er das wider besseres Wissen behauptet, führt er Menschen in die Irre. Und wenn er dann noch vorgibt, bei den Deutschen eine unbegründete Angst vor technischem Risiko auszumachen, übersieht er die Gründe für eine völlig berechtigte Angst. Obwohl er mit seinen 57 Jahren das Tschernobyl-Unglück und seine ins Heute und bis ins Morgen reichenden Folgen ja genau kennt. Sein Text erzeugt gefährliches Stammtischgebräu. Dieses meldet sich dann zu Wort mit solchen Formulierungen über Kernkraftgegner: "...blinder Aktionismus großer Teile des Volkes ... dumpfer Hass gepaart mit Verunglimpfung Andersdenkender ... kollektive Hysterie durch massenhaften Bezug von Jodtabletten und Geigerzählern..." Hat alles so nie stattgefunden, wird aber nach Lesen des Beitrags von Herrn Bolz in Leserbriefen behauptet. Das alles erinnert an eine Zeit, in der die Grünen ihre ersten Schritte versuchten. Da war kein hämischer Kommentar zu platt, um ihn nicht aggressiv einzusetzen. Und wenn die Deutschen als Einzige auf der Welt Kernkraftnutzung mißtrauisch unter die Lupe nehmen, dann lebt ein Satz vielleicht mit ganz anderem Sinn neu auf: "Ich bin stolz ein Deutscher zu sein!"

Klaus Ringler

Gratulation! Der mit weitem Abstand beste Artikel, der zu dieser Thematik in der letzten Zeit veröffentlicht wurde. Pflichtlektüre für all die aufgeregten Angstbürger!

Freyr Schuster

Vielleicht sollte mal jemand dem Herrn Bolz den Unterschied zwischen Angst und Vernunft erklären. Mir ist nicht ganz klar, wie er darauf kommt, daß in Deutschland eine Panik herrscht. In meinem Umfeld habe ich jedenfalls noch keine Angst oder gar Panik feststellen können, lediglich die einhellige Meinung, daß der Ausstieg aus der Kernenergie kommen muss, welche im Übrigem auch von allen Parteien schon seit langem vertreten wird. Nur der Herr Bolz scheint noch ganz begeistert von der sauberen Kernenergie zu sein, oder er hat aus irgendwelchen Gründen Angst vor den "unerkannten Gefahren" der regenerativen Energien.

Sören Kruse

Sehr geehrte Redaktion, durch diese Kolumne auf Seite zwei unten - und es gab schon viele Qualitätshappen an dieser Stelle-wird das Abendblatt zum Genussmittel. Mit freundlichem Gruß

Egon Gerhardt

Sehr geehrte Redaktion,

die Debatte von Dr. Bolz trifft wieder mal den Nagel auf den Kopf. Das unsere "umweltreligiösen Fundamentalisten" der Grünen sowie der "Provinzler" von der SPD die schreckliche Katastrophe in Japan für ihre parteipolitischen Ziele schamlos ausnutzen, ist zutiefst beschämend! Möglichst schnell versuchen Neuwahlen herbeizuführen bevor die Wähler die Manipulationen bemerken und die geschürten Atomängste verflogen sind.

Mit freundlichen Grüssen

Monika Dämel

Offenbar darf man uns von oben herab behandeln, wenn man nur als Experte gilt und einen Professorentitel führt. Norbert Bolz fallen immer neue Schmähungen für uns ein: "Die Deutschen sind die Avantgarde der Angst." "Auf dem Rückweg vom Risiko zum Tabu." "Chorheulen der Betroffenheit." Kein Wort über die Ursachen der Angst, von den vor allem deutschen Katastrophen des 20. Jahrhunderts. Die unterschwelligen Erinnerungen daran sind nicht einfach innerhalb von ein, zwei Generationen verschwunden. Nutzung der Kernenergie heißt auch: Schon kleine Fehler und Denktabus können Folgen nach sich ziehen, die Generationen lang nachwirken.

Christoph-Friedrich von Lowtzow

Sehr geehrte Damen und Herren,

was der Medienprofessor, Dr N.Bolz, oben formuliert stimmt natürlich. Richtig ist auch, seit eh und jeh benutzen Einflussreiche und jene, die ihre Pfründe mehren wollen, die Angst ! Daher: Nicht gegen, sondern mit der Angst wird Politik gemacht ! Angst und Schuld sind Führungsmittel, um Massen gefügig zu machen. Das war in der NS-Zeit nicht anders als heute, wo es heißt: Wenn wir abschalten gehen die Lichter aus. Damit ist in der Vergangenheit die Entwicklung erneuerbarer Energieerzeugung,effizienterer Energienutzung und Energieeinsparung gestört worden. Das profitable atomare Geschäft ohne übliche Haftung hat jegliche Entwicklung der ökologisch vertretbaren Energieerzeugung behindert. Die Freisetzung der Kernspaltung aus dem Laborstadium mit der politisch-militärischen Nutzung wurde 1945 brutale Wahrheit. Eine Technologie, die nach Eintritt eines zerstörerischen Ereignisses und deren Auswirkungen von Menschen nicht mehr beherrscht werden kann, ist unmenschlich, erzeugt Angst und zerstört Glaube und Hoffnung.

Mit freundlcihem Gruß

Gerhard Rehder

Sehr geehrte Damen und Herren,

die Grünen sonnen sich zufrieden in ihren Wahlergebnissen, Frau Merkel schaltet ab und die UN treibt Kriegsspiele in Afrika. Während dessen strömt fröhlich stark radioaktiv verseuchtes Wasser in unseren größten Ozean, und das geht natürlich nur Japan etwas an. Wieso zwingt die Staatengemeinschaft das Land nicht, jede erdenkliche Unterstützung von außen anzunehmen, um diese weltumspannende Umweltkatastrophe in den Griff zu kriegen? Egal wie Japan dazu steht, muß jede Maßnahme gerechtfertigt sein, die die Verbreitung der Radioaktivität aufhält.

Mit freundlichen Grüßen

Christiane Mielck-Retzdorff

Wo bleiben nun all die sogenannten Kraftwerks- Fachleute und selbsternannten Experten, die all das Unheil vorausgesehen haben und nun wohl mit ihrem Latain am Ende sind. Sie scheinen von der Bildfläche verschwunden. Erschreckend die Hilflosigkeit , mit der in Fokushima versucht wird dem Desaster mit bislang ungeigneten Massnahmen beizukommen. Unbeschreiblich, mit welcher Selbstlosigkeit, unter Einsatz ihres Lebens, die Hilfsmannschaften vorgehen. Ich zähle mich nicht zu den Experten.Setze lediglich meinen gesunden Menschenverstand ein, der mir zum Stopp des ins Meer stömenden, radioaktiv verseuchten Wassers folgende Vorgehensweise sinnvoll erscheinen lässt. Die Überlagerung der Austrittsöffnungen mit flüssigem Stickstoff. Die Temperatur liegt bei rund minus 170 ° C und lässt jedes Wasser auf der Stelle gefrieren. Der auf diese Weise herbeigeführte Stopp gäbe Gelegenheit, über taugliche Massnahmen nachzudenken. Ich denke, es dürfte Wert sein, die Vorgehensweise unter Einbindung von flüssigem Stickstoff einmal näher nachzudenken.

Klaus-Peter Fuchs

So zynisch es auch klingt, ein Gutes hat die Katastrophe von Fukushima doch. Es beflügelt die Diskussion über die Nutzung der Atomenergie ungemein. Bei Vielen setzt jetzt! ein Nachdenken auf Grund dieser schlimmen Erfahrung ein. Ich frage mich nur - warum bedarf es erst eines solchen Ereignisses, bis der Mensch das Organ benutzt, welches ihn angeblich vom Tier unterscheidet. Wie viel besser und viel weniger leidvoll wäre dieses (Nach) Denken vor diesem Ereignis gewesen. Spätestens seit Tschernobyl weiß Jeder, wohin die Reise gehen kann. Das Abschälten aller Meiler weltweit ist jetzt zwingend.

Reinhard Utesch

Es ist vollig egal wenn hier in Deutschland die AKW sicher oder nicht sicher sind, auch vor 25 Jahren her die AKW in Tchernobyl war sicher, aber eine menschlich Fehler hat zu eine Katastrofe gebracht.Ich weiß daß hier in Deutschland keine risiko Tsunami gibt und keine starke Erdbeben, aber eine menschliche Fehler oder eine terroristische Attentat kann immer passieren. Nun diesen Kontrollen die in der Zeit hier in die AKW gemacht werden sind total überflüssig und habe nur Politischen Interessen. m.f.g. Lorenzo aus Hamburg

Lorenzo Lovato

Wer glaubt, dass eine unsichere Stromversorgung schon im Vergleich zu einer Kernschmelze etwas durchaus Erträgliches sei, sollte sich darüber klar werden, dass es nicht mit Verzicht auf tägliches Duschen getan ist. Abgesehen davon, dass keine Heizungen, keine Züge, S-,und U-Bahnen und keine Computer mehr funktionieren, dürften die sozialen Folgen aus dem zu erwartenden Wirtschaftskollaps deutlich machen, dass Hartz IV doch deutlich über dem Existenzminimum liegt, das dann zum Standard wird.

Jürgen Schmidt

Was ist das für ein Schutz der Verbraucher in Europa, der bei steigender verseuchung der Lebensmittel im Falle einer Atomkatastrophe die Grenzwerte einfach erhöht ?

Helena Peltonen

Wie ist es zu verstehen, daß die ganze westliche Welt Ahmadinedschad im Iran auf die Finger klopft, ihn ächtet und sich empört während die Regierung in Japan sich an Dilettantismus im Umgang mit der Katastophe täglich überbietet ? Der Kaiser wagt sich aus dem Versteck und (ver) tröstet seine Lämmer - und die Welt schaut zu: Das Schweigen der Lämmer !

Heinz Kiesel

Wenn man diesen Artikel liest, kann einem Angst werden um Deutschland.Nach dem schweren Atomunglück in Japan sollte es für einen klugen Kopf doch klar sein, dass alleSchwachstellen und Mängel aus dem Reaktorunfall ausgewertet werden und dann untersucht wird was an zusätzlicher Sicherheit bzw, Redundanz von Anlagenteilen in Deutschland nachgerüstet werden muß bzw.welche Kernkraftwerke nicht mehr sicher betrieben werden können und abgeschaltet werden müssen. Der angepriesene schnelle Stresstest zeigt doch , dass die Politiker immer noch nicht gemerkt haben wie ernst es die Bürger mit der Atomkraft meinen und wie wenig qualifiziert sich der gepriesene Umweltminister zeigt und man glaubt , dem Bürger Sand in die Augen streuen zu können.

Klaus Pflugmacher

Fünfundsechzig Jahre meines Lebens bin ich ohne »Stresstests« ausgekommen. Stress ja – kenn’ ich! Tests auch: Schule, Uni, Beruf – Tests allenthalben. Doch seit ein paar Wochen läuft eine neue Sau durchs Dorf: der »Stresstest«. Zuerst die Banken, dann nationale Ökonomien (Griechenlande, Irland, Portugal etc.). Dann Parteien, Atomkraftwerke – überall »Stresstests«. Und wäre es EINE neue Sau, könnte man ja darüber hinwegsehen. Doch von der Sorte toben durch jede Zeitung, jede Nachrichtensendung zig Tiere der selben Gattung! Stresstest, Stresstest, Stresstest! Erbarmen!!!

Hans-Werner Kühl

Bis drei Tage nach den Wahlen mussten wir warten, jetzt sind sie da, die Drohungen der Atomindustrie. Der Wohlstand ist gefährdet. Wir werden den Anschluss verlieren, an was? Viele im Lande werden sich fragen, welcher Wohlstand? Vielleicht lieber gesund und leben, als wohlhabend und verstrahlt und in naher Zukunft tot.

Wilfrid Warncke

zunächst:wir hatten die Gnade einer zweiwöchigen,urlaubsbedingten Abwesenheit aus dem Atomirrenhaus BRD in der Schweiz.Das bedeutete:sachliche,unaufgeregte Berichterstattung mit Kommentaren von ausgewiesenen Fachleuten, statt des Gegeifers fundamentalistischer Öko-Freaks,eine Wohltat!Fassungslos war man in der Schweiz(zusammen mit den allermeisten Ländern der Erde)über den hysterischen deutschen Aktionismus,die dreiste Instrumentalisierung von Ängsten sowie zahllose irreale Überreaktionen,megapeinlich!!!Vor dem Hintergrund des unendlichen Elends von Millionen Japanern mit Erdbeben,Tsunami und Atomunfall sind die deutschen Exzesse nur noch als völlig unangemessen und würdelos erlebbar!

Jörg Mutschler

Wie ist es zu verstehen, daß die ganze westliche Welt Ahmadinedschad im Iran auf die Finger klopft, ihn ächtet und sich empört während die Regierung in Japan sich an Dilettantismus im Umgang mit der Katastophe täglich überbietet ? Der Kaiser wagt sich aus dem Versteck und (ver) tröstet seine Lämmer - und die Welt schaut zu: Das Schweigen der Lämmer !

Heinz Kiesel

Wie sehr Atomkraft dagegen den Wohlstand sichert, kann man an der Katastrophe in Fukushima ja gut ablesen. Im Übrigen ist das kein japanisches Problem: die Auswirkungen solcher Unfälle werden wir alle zu spüren bekommen. Materieller Wohlstand nützt einem nicht wirklich was, wenn einem die gesunde Lebensgrundlage entzogen wird.

Sven Clausen

Sehr geehrte Redaktion! Die Aussage von BDI-Chef Hans-Peter Keitel entspricht nicht der Realität und zeigt einmal mehr, dass kein geringer Reformstau in Deutschland von den offiziellen Vertretern der Wirtschaft selbst ausgeht. Schließlich beweisen Länder wie Dänemark, die seit jeher auf Atomstrom verzichten, dass man auch ohne die Auslauftechnologie des 20. Jahrhunderts großen Wohlstand verzeichnen kann. Zumal gerade dadurch erst die Kapazitäten in der Industrie zur Schaffung von vielen neuen Tausend Arbeitsplätzen in Zukunftsbranchen wie etwa der Windtechnologie frei werden, wo das kleine Königreich mittlerweile weltweit führend ist. Weswegen nur jemand die nun ebenso in konservativen Kreisen angekommende Energiewende ablehnen kann, der seiner Zeit meilenweit hinterherläuft und - was man leider auch in aller Deutlichkeit hier sagen muss - anscheinend wenig Ahnung von moderner Wachstumspolitik hat!

Rasmus Ph. Helt

Bis drei Tage nach den Wahlen mussten wir warten, jetzt sind sie da, die Drohungen der Atomindustrie. Der Wohlstand ist gefährdet. Wir werden den Anschluss verlieren, an was? Viele im Lande werden sich fragen, welcher Wohlstand? Vielleicht lieber gesund und leben, als wohlhabend und verstrahlt und in naher Zukunft tot.

Wilfrid Warncke

Das Umweltinstitut hat zusammen mit foodwatch eine Pressemitteilung herrausgebracht, in der es u.a. heißt: "Bundesverbraucherministerin Ilse Aigner verweist seit Tagen auf „verstärkte Kontrollmaßnahmen“ und „spezielle Schutzstandards“ – sie informiert die Öffentlichkeit jedoch nicht darüber, dass die EU-weit geltenden Grenzwerte für die radioaktive Belastung von Lebensmitteln aus den betroffenen Regionen Japans am vergangenen Wochenende deutlich erhöht wurden. Die EU Kommission hat heimlich, still und leise die Katastrophengrenzwerte für Lebensmittel in Kraft gesetzt. Das heißt, dass Nahrungsmittel jetzt deutlich höher radioaktiv belastet sein dürfen, als im Normalfall. Die Grenzwerte für Cäsium wurden zum Teil verdoppelt, für Lebensmittel wie Fischöl und Gewürze sogar verzwanzigfacht." Dieses sollte den Menschen hier nicht vorenthalten werden!

Ingrid Gangloff

Die Lage in Japan ist dramatisch, der deutsche Beitrag zur Hilfe jedoch ist lächerlich. Ganze Provinzen sind vom Tsunami zerstört, die Menschen dürsten, hungern, frieren, und was machen -die deutschen Nothelfer? - das THW?- mobile Lazarette der Bundeswehr? Ist das teuere Zeug nur zum angucken da, oder auch zum helfen? Nordjapan wird radioaktiv belastet, die Regierung in Japan verschläft leider früzeitige und sichere Evakuierungen, und was machen deutsche Experten und Politiker? Gibt es keine Kommunikation oder Wissenstransfer, keine Motivierung zum Handeln? Wie soll man unter bald zunehmenden fallout-Bedingungen sicher evakuieren ohne massive Kontamination? Gibt es Pläne, wie wir mit einer japanischen Flüchtlingswelle innerhalb Japans umgehen - unterstützt die Handelsnation Deutschland die überlastete Verkehrs-Infrastruktur Japans im Notfall durch seine Handelsflotte? Soll diese schon jetzt mobilisiert werden wegen der großen Entfernung? Sollte Deutschland bereits jetzt die Aufnahme japanischer Flüchtlinge aus Nordhonshu und - wenn es ganz dick kommt - aus dem Kanto-Becken (Tokio) anbieten?

Der deutsche Beitrag zur Hilfe in Japan ist lächerlich - noch. Wir sollten das jetzt ändern.

Achim Peter

Das ist echt unheimlich! Man denkt, schlimmer kann es nicht kommen und doch passiert jedes Mal Schlimmeres in Fukushima. Eigentlich darf es gar keine Diskussion mehr darum geben, ob die Laufzeit von Atomkraftwerken noch verlängert werden soll. Viele Wissenschaftler bestätigten, dass ein Leben ohne Atomkraft funktionieren würde. Wieso warten wir dann noch? Auf was warten wir? Auf den Super-GAU?

Friederike Bräutigam

Die Nachrichten über die Zustände des AKW Fukushima werden spärlicher, die Flug- sowie Schießübungen einiger Nato-Länder über Libyen scheinen interessanter zu sein. Auch seien die Auswirkungen des AKW-Desasters auf die Weltwirtschaft eher gering. Welch eine fahrlässige Ignoranz, die dramatischen Ereignisse als japanische und damit von uns weit entfernte Tragödie abzutun. Dass die hilflosen Kühlversuche zu keiner nachhaltigen Eindämmung der Kernschmelzen in mehreren Reaktoren führen können, kann man den Nachrichten entnehmen und ist auch der ganzen Welt bewusst. Jetzt gilt es zu realisieren, dass hier eine globale Katastrophe mit immer größer werdender Verstrahlung ihren fatalen Fortgang nimmt. Es ist allerhöchste Zeit, dass eine internationale Eingreiftruppe mit Experten aus Tschernobyl und Harrisburg gebildet wird, die umgehend mit den Arbeiten zur Kapselung der tödlichen Strahlung beginnt. Andernfalls wird der benötigte Sarkophag weit größer als nur für das AKW Fukushima ausfallen

Peter Tokarski

Welcher unserer Politiker will uns eingentlich weismachen, dass Kerenergie die billigste und sauberste Stromerzeugung ist? Für so eine Milchmädchenrechnung würde man in der Schule eine glatte 6 erhalten. Hat sich irgendjemand eigentlich Gedanken über die noch immer nicht gesicherte Entsorgung, nicht nur der Brennstäbe sondern der gesamten Kraftwerke gemacht? Hat irgendein Unternehmen versucht sein Atomkraftwerk gegen einen Unfall zu versichern? NEIN, denn dieses ist nicht möglich! KEINE Versicherung der Welt würde für so ein Risiko eintreten! Dieses tun die jeweiligen Regierungen, also der einzelne Bürger zahlt das alles! Dazu gehört natürlich auch die Jahrhunderte lange Versorgung der strahlenden Ruinen! Die großen Konzerne, ob sie nun Vattenfall, RWE, eon oder sonstwie heißen, bauen die Atomkraftwerke, betreiben sie und verdienen sich eine goldene Nase. Sowie Probleme da sind tritt der Staat ein, damit ja kein Profit verloren geht. Wie krank ist diese Rechnung!! Wenn wir und unsere Nachkommen vernünftig leben wollen sollten wir die 30 Jahre fehlende Forschung in alternativen Energien endlich aufholen - billiger wird der Strom sowieso nicht und die Resourcen was Nahrungsmittel und Trinkwasser angeht werden unter anderem durch Gaus wie in Fukushima und den unsinnigen E10 enger und somit auch teurer. Die Geiz ist geil Lebensart muss endlich beendet werden wenn wir einen lebenswerten Planeten erhalten wollen. Es sollten alle an den Witz denken: Treffen sich zwei Planeten im Weltall. Sagt der eine zum anderen: "Du, ich habe mir Homo sapiens eingefangen!" "Macht nichts" erwiedert der andere" das erledigt sich ganz von alleine!" In der Hoffnung meinen Nachkommen nicht nur negatives Erbe zu hinterlassen verbleibe ich mit frdl. Gruß

Sabine Pünner

Da wir Tsunami und Reaktorkatastrophe in Neuseeland und Asien erlebten, konnten wir uns nicht bei den "hysterischen" deutschen Medien (HA- Autor Legewie) informieren, sondern schalteten den japanischen NHK-Regierungssender ein. Fazit: eine in schlechtem Englisch gestammelte Nichtinformation! z.B.: " Es gab einen Knall: wir wissen nicht, was er bedeutet! ( 6 mal wiederholtl! Ende der Durchsage) oder - am Tag 5 immerhin- ein blutjunger japanischer Atomwissenschaftler in Tokyo behauptet, die Reaktoren seien absolut sicher! Die TV-Bilder im Hintergrund straften ihn Lügen. Zum Glück gab es die zupackende mutige BBC, deren Teams sich Tage vor den japanischen Journalisten ins Krisengebiet trauten, eine recht ordentlich informierende Deutschen Welle und, wenn auch bombastisch, die amerikanische CNN! Selbst die "Bangkok Post" im nicht eben demokratischen Thailand fragte sich, ob die Kollegen in Japan nicht zu wenig Fragen stellten. Vor der Regierung und Tepco katzbuckelnde japanische Medien sind sicher kein Vorbild für Europa! Die angeblich verhinderte Panik kommt dann nämlich von ganz allein.

Swantje Strieder

Die SPD und die Grünen müssen der Versuchung widerstehen, aus dieser menschlichen Katastrophe politisches Kapital zu schlagen. Wer sich In dieser schwierigen Lage vor dem Kanzleramt zu den Demonstranten stellt, ist stillos und fehl am Platz.

Simon Maak

Angesichts der fürchterlichen Ereignisse in Japan wird (immer noch) darüber diskutiert, wie bei Kernkraftwerken Verfahrensprozesse optimiert, Störfälle vermieden und Katastrophen beherrscht werden können. Alle „Vermeidungsstrategien“ haben zum Ziel, die Eintrittswahrscheinlich für einen nicht kontrollierbaren Unfall (Restrisiko) zu minimieren, gleichwohl wird selbiges nicht ausgeschlossen.

Eine solche Betrachtung des – im wahrsten Sinne des Wortes – Kernproblems kann heute nicht mehr zu einem befriedigenden Ergebnis führen. Klarheit stellt sich ein, sofern man sich folgendes vor Augen führt. Stürzt beispielsweise ein Flugzeug – sagen wir - in der Wüste ab, ist die Opferzahl auf Passagiere, Fluggerät und Absturzzeit beschränkt. Nehmen wir die beiden Türme in New York (Angriff 9/11) uns vor, so war auch hier die Zahl von Toten und Verletzten eindeutig, das Ereignis selbst zeitlich und räumlich begrenzt. Betrachtet man einen zerstörten Staudamm, dann gelten die gleichen Überlegungen. Diese Beispiele lassen sich beliebig fortsetzen. Ihnen allen ist gemeinsam, daß die Opferzahlen endlich und die zeitliche sowie räumliche Ausbreitung der Ereignisse begrenzt sind. Dagegen ist nach allem, was man weiß, beim sog. Super-Gau in Kernkraftwerken dies nicht der Fall. Die Opferzahlen sind nicht endlich, die Unfallfolgen sind im Zeitablauf und in der räumlichen Ausdehnung – wenn überhaupt – nur schwer abzuschätzen, es geht um Jahre, eventuell um Kontinente.

Naturkatastrophen können wir nicht beeinflussen, gegen die Kräfte der Erde lassen sich (kaum) sichere Vorkehrungen treffen, hier geht es um die oft zitierte „Höhere Gewalt“ und ein nicht abwendbares Schicksal. Im Gegensatz dazu läßt sich aber der Superunfall im Kernkraftbereich und seine unkalkulierbaren Folgen schlicht dadurch vermeiden, daß die Menschheit bewußt auf diese Art der Energieversorgung verzichtet. In Deutschland besitzen wir eine Vielzahl exzellenter Wissenschaftler, Ingenieure, Techniker und Handwerker. Es gibt kein Argument, daran zu zweifeln, daß mit diesem Potential die Energieversorgung zur Sicherung unseres Wohlstands nicht auf andere Weise als über Atomkraft hergestellt werden kann.

Hans-Hartmut Sievers

Zurzeit fürchte ich am meisten die Sparappelle der Grünen, wenn sie uns mit kühnen Berechnungen auf die scheinbar ausreichenden Quellen grüner Energie hinweisen. Eine zuverlässige Stromversorgung ist für das Überleben unverzichtbar, dafür sind Überkapazitäten bei der Erzeugung erforderlich. Wäre es anders, würde schon allein die Grundversorgung sehr schnell zusammenbrechen können - man stelle sich nur vor: am Morgen geht der elektrische Rollladen nicht mehr hoch, die Kühltruhen der Supermärkte fallen aus und der öffentliche Nahverkehr rollt nicht mehr. Die alternativen Energie haben es seit 40 Jahren nicht geschafft, die Kernenergie zu ersetzen - da bleibt nur noch zu flehen: werdet leistungsfähiger, tretet in den Wettbewerb mit der Atomlobby. Alle Industrieansiedlungen der letzten 50Jahre, und somit unser relativer Wohlstand waren nur mit einer zuverlässigen Stromversorgung möglich. Ich glaube keinen befriedigt der Atommüll und die latente Gefährdung eines berstenden Atommeilers, aber Wirtschaftskriege um Energie können auch sehr schnell apokalyptische Ausmaße annehmen zumal die heutige Waffentechnik jeden Supergau in den Schatten stellen kann. Ein bisschen Geduld mit der gegenwärtigen Brückentechnologie Kernenergie ist schon erforderlich.

Siegfried Meyn

Ich vergesse die Opfer nicht. Ich mache mir nicht vorrangig Sorge darüber ob verstrahlte Wolken Deutschland erreichen könnten, wohl aber darüber ob die Atomkatastrophe in Japan noch weitergeht, Teile des Landes unbewohnbar macht und die Überlebenden vom Erdbeben und Tsunami bei all ihrem Leid auch die Möglichkeit verlieren ein neues Leben in ihre Heimat aufzubauen. Das einzige was Deutschland aktuell tun kann ist wahrscheinlich Hilfs- und Lebensmittel schicken. Darüber hinaus müssen jetzt die verschiedenen Parteien zusammenarbeiten (und nicht gegeneinander) um so schnell wie möglich Wege zu finden um aus der Atomwirtschaft auszusteigen. Es ist schwer und es geht nicht sofort ist aber möglich. Es geht nicht allein um die Sicherheit der Atomkraftwerke sondern auch um den anfallenden Atommüll. Auch dies stellt eine unübersehbare Gefahr da und jedes Gramm Atommüll das nicht entsteht ist ein gutes Gramm. Es muss jetzt allen klar geworden sein, dass Atomkraft und Atommüll nicht zu beherrschen sind. Wir haben übrigens unseren Freunden in Japan angeboten 3 Personen in unserem Haus in Hamburg aufzunehmen. Ich glaube nicht das jemand wirklich einschätzen kann wie gesundheitsgefährdend und gefährlich es in Japan noch werden kann.

Francisca Löser

Das aktuelle Szenario ist bezeichnend für die Qualität unserer politischen Führungsriege und für das Verhalten der Massenmedien. Was ist eigentlich passiert? Erdbeben und Tsunami haben in Japan sehr schlimme Schäden angerichtet und viele Opfer gefordert. Das Hauptproblem sind zerstörte Häuser, Städte, Straßen, Betriebe, Infrastruktur und das damit verbundene große menschliche Elend. Der unbeherrschbare Störfall im AKW ist lediglich ein Aspekt von mehreren, aber er steht im Fokus. Während die Japaner anscheinend gefaßt und besonnen mit diesem Unfall und seinen bislang schwer absehbaren Folgen umgehen, wird in Deutschland eine Hysterie entfacht, die seltsame Blüten treibt. Vor kurzem gefaßte politische Beschlüsse sind Makulatur, Es wird die "Rechtmäßigkeit" geprüft, Klagen erwogen, höhere Energiepreise werden bereits angekündigt, und ein Zusammenhang mit Wahlkampf wird sowieso bestritten. Von meiner Regierung erwarte ich besonnenes und nachhaltiges Handeln "zum Wohle des Volkes". Vor Jahrzehnten hat man sich für die Nutzung von Kernenergie entschieden und die Risiken und Gefahren schon damals genau gekannt. Durch das Eintreten eines Ereignisses in Japan ändert sich die Risiko- und Gefahrenlage der AKW in Deutschland kein bißchen! Diese opportunistische, beinahe schon populistische Scheinheiligkeit unserer Politiker aller Coleur widert mich in diesem Zusammenhang nur an. Schlimm, daß dieses primitive Gehetze auch noch sein mediales Forum bekommt (naja, muß es ja, es handelt sich schließlich um "Spitzen"-Politiker), während die gemäßigten und vernünftigen Stimmen kaum bis kein Gehör finden. Es wird die immer währende Grundsatzdebatte emotional stimuliert, wobei die Medienlandschaft uns mit ihrem aufgesetztem Entsetzen stündlich stolz sich permanent steigernde Katastrophenbilder, kommentiert von allen möglichen Augen- und Ohrenzeugen, präsentiert. Lösungen (wofür jetzt eigentlich genau?) muß man anders, nämlich besonnen und nachhaltig, aber keinesfalls in einem emotionalen Schnellschuß finden. Das Hauptproblem der Kernenergie bleibt die Verwahrung des "Atommülls", somit kann bzw. darf die Kernenergie nur eine Übergangslösung für eine verwöhnte Wohlstandsgesellschaft sein, die ihren großen Energiehunger durch eigene Ansprüche und ihr Verhalten selbst entwickelt hat. Mein Mitgefühl gilt allen Menschen in Japan, die ihre Angehörigen und/oder ihre Existenzgrundlagen verloren haben, ob durch Tsunami, Erdbeben oder einen AKW-Unfall.

Dr. Uwe Holzmüller

Berichterstattung in den Medien, Diskussionen aller politischen Parteien in unserem Lande - gibt es ganz viel. Aber welche Hilfsangebote gibt es ganz konkret für die betroffenen Menschen in Japan? Ist ein nuklearer Gau nicht Grund genug, möglichst viele Menschen so schnell wie möglich von der Insel zu evakuieren? Ich erinnere an Luftbrücken der vergangenen Zeiten. Es hat sie gegeben! Warum nicht auch jetzt? Weil die japanische Regierung Hilfe ablehnt? Da sag ich nur, fragt doch die Menschen... Und nicht eine japanische Regierung, die zwar hochtechnisiert ist, aber die trotzdem ganz offensichtlich nicht in der Lage ist, das Geschehen zu kontrollieren. Mir geht es um die Menschen! Wie kann man sie in Sicherheit bringen? Bitte, gibt es keine Möglichkeit, eine Luftbrücke einzurichten und Asyl zu bieten, bis die Reaktoren in Japan wieder unter Kontrolle sind? Hat jemand Ideen?

M.Schwarz

Wenn Lebensmittel knapp sind, dann verstehe ich nicht, warum sämtliche Hilfsorganisationen nicht auf dem Plan sind und um Spenden bitten, so wie es sonst spontan bei allen Katastrophen geschieht.Es geht einem unter die Haut, wenn z. B. eine Nonne berichtet, wie Kinder hungern und sie nirgends Brot bekam.

Ursula Dahncke

Kann das, was die Telekom anbietet (umsonst mit Angehörigen zu telefonieren), die Lufthansa nicht auch?

Petra von Hacht

In nahezu allen Industriebereichen sind Präzisionsgeräte im Einsatz. "Roboter" sind selbst auf dem Mond von Kontrollzentren aus steuerbar.Weshalb wurde für ein Szenario wie wir es z.Zt. in Japan erleben müssen nichts Vergleichbares entwickelt, um atomar verstrahlten Schutt zu räumen und z.B. Starkstromkabel für Kühlaggregate ferngesteuert anzuschließen oder um den Zustand der AKW-Blöcke zu erkunden ? Statt dessen müssen Menschen ihr Leben und ihre Gesundheit aufs Spiel setzen !

Horst Zimmer

Die Deutschen sollten sich endlich zu einer großzügigen Geste aufraffen. Ich schlage vor: Bundespräsident Wulff ruft die Bevölkerung zur Hilfe der Tsunami-/Erdbebenopfer in Japan auf. Statt des ewigen Zanks der politischen Parteien sollte Angela Merkel energisch fordern, dass alle Atomkraftwerke in Deutschland abgeschaltet werden.

Dr. med. Joachim Siebert

Mit Bezug auf das AKW Stade erhielten wir Haushalte im April 2003 von der Firma eon einen Ratgeber. Darin heißt es unter anderem wörtlich: "ein nach westlichen Standards gebautes und genehmigtes Kernkraftwerk kann aus physikalischen Gründen nicht explodieren. Es ist technisch so ausgelegt, daß bei allen Arten von Störfällen ein nennenswerter Schaden in der Umgebung der Anlage vermieden werden kann." Was soll man von dieser doch sehr eindeutigen Aussage noch halten?

Jürgen Feist

Die um Machterhalt kämpfenden Merkel und Mappus verkünden, dass die Deutschen aus Angst in eine irrationale Verwirrtheit verfallen sind und dass die Brückentechnologie Kernkraft notwendig ist. Man wolle die Angst ernst nehmen und prüfen. Was beide übersehen ist, in der Jahrzehnte dauernden Debatte um Kernenergie ist schon alles gesagt, alle Ängste und Schrecken sind schon an die Wand gemalt. Tatsächlich neu ist, dass die Deutschen jetzt Angst haben vor den Atom-Lehrlingen in der Politik und ihren strahlenden Lehrherren vom Appell für längere Laufzeiten für Atommeiler. Deren angeblich Rationalität will die Deutschen dem Restrisiko aussetzen, was nach Japan keines mehr ist. Vor diesen Herren haben die Deutschen Angst. Rechnet man alle realen Kernschmelzen und beinahe GAUs hoch, dann kann man jetzt ungefähr sagen, dass alle sechs bis zehn Jahre so ein AKW im Durchschnitt hochgeht. Das Kraftwerk Forsmark zum Glück nicht, dafür aber jetzt in Japan gleich mehrere Blöcke. Die Restlaufzeit, eine Brückenzeit also, sollte kürzer sein, wenn man es ernst meint mit der Rationalität. Der leider zu früh verstorbene Mitinitiator der Energiewende, Dr. Hermann Scheer, hat schon zu Lebzeiten das Konzept einer Brückentechnologie als Mogelpackung entlarvt. Er sah keinen Anlass zu „bridgen“ und kämpfte für einen sofortigen Beginn des Umbaus. Vielleicht ist das der Grund, warum er als einer der wenigen Deutschen überhaupt mit seinen Büchern im ausgestellten Sortiment der Buchhandlung der Harvard Universität zu finden ist. Unendliche Kommissionen und Wissenschaftler haben die Bundesregierung aufwendig und unaufhaltsam darüber aufgeklärt, dass die Umstellung auf erneuerbare Energien sofort begonnen werden kann. Als langjähriger Investor und Geschäftsführer in den erneuerbaren Energien frage ich mich, wann es denn endlich tatkräftig angegangen wird. Das Konzept Brückentechnologie braucht kein Mensch und Angst haben wir nur vor Politikern an der Macht.

Hans-Martin Weiss

Wir messen die Klimaverträglichkeit mit Hilfe des CO2-Ausstoßes. Welch eine Begrenzung! CO2 benötigen die Pflanzen zum "Einatmen", um wiederum Sauerstoff auszuatmen - welchen Mensch und Tier einatmen, um CO2 auszuatmen. Ein Kreislauf des Lebens! Atomkraft als "klimaverträglich" zu bezeichnen, ist für mich eine völlig unverständliche Position angesichts der unermesslichen Bedrohung für Mensch und Natur, die davon ausgehen kann und nun in schrecklichem Maße tragischer Weise wieder ausgeht. Die radioaktiven Elemente haben in der Erde ihre von der Natur gegebene Aufgabe, die Zersetzung von Fels in Erde und Wasser zu bewirken. Das hat Walter Russel erkannt und in seinem Buch Atomic Suicide bereits 1957 veröffentlicht (siehe ZeitenSchrift Nr. 54/2007, "Klima und Radioaktivität: Was wir endlich verstehen müssen!"). Und wirtschaftlich? Wer kann die Kosten ermessen - bei den offensichtlich unvermeidbaren, verheerenden Unfällen - und auch selbst bei "geregeltem" Betrieb? Was kostete die Sanierung von Asse? Was kostet die Endlagerung des auf Jahrtausende strahlenden Abfalls, wenn dafür noch keine Lösung gefunden ist?Und sicher? Ein Risikofaktor ist und bleibt - trotz aller Schulung - der Mensch am endlosen Steuerpult bei seiner langweiligen Tätigkeit - fast immer ohne wesentliche Geschehnisse!

Kurt Jungk

Die heutige Bundestagsdebatte zur Kernenergie war wieder einmal eine Farce! Das Bild, was sich dem Zuschauer (Wähler) einer derartigen Debatte zeigt, ist bedauerlich und lädt wirklich niemanden dauerhaft dazu ein, sich politisch zu engagieren, aus Sorge selbst mit der Zeit so werden zu müssen, oder an Wahlen teilzunehmen. In Japan droht die größte Karastrophe seit Hiroshima und im Bundestag hört man einander nicht zu (schreibt lieber SMS oder unterhält sich, während die "Anderen" sprechen), verweigert einander in Ton und Sprache den gegenseitigen Respekt (wie z.B. Herr Gabriel) und verkauft die Öffentlichkeit durch klassische, aber durchschaubare Schulrhetorik und Wahrheitsverdrehungen und gegenseitige Anschuldigungen für dumm und spricht ihr die Mündigkeit ab. Lediglich Gregor Gysi trat, angesichts der tragischen Situation in Japan, in Tonfall und Inhalt angemessen und gemäßigt auf. Und das soll was heißen... Wie soll man junge Menschen eigentlich noch dazu motivieren an Wahlen teilzunehmen? Glücklicherweise haben wir in Deutschland eine sehr kritische und beispiellose Medienlandschaft (diverse Zeitungen, Magazine Radio, einige TV Sender), die das im Bundestag Schwadronnierte später ausgiebig kommentieren und somit der "Wahrheit" näher bringen.

Sven Wagner

Alle Beführworter in entscheidenden Positionen, sollten jetzt in Japan vor Ort erst einmal mithelfen und danach ihre Meinung zur Atomkraft noch einmal äußern.

Evelin Hüselitz

Als wenn nicht alles schon schlimm genug ist. Es widert mich an,. wie die Opposition aus so einem Drama eine Schlammschlacht gegen Frau Merkel macht. Wenn ich Frau Roth sehe und höre, die immer und ständig und überall ungefragt ihren Kommentar geben muß, könnte ich verzweifeln, in der Furcht, daß solche Leute mal an die Macht kommen wollen. Statt sich gemeinsam sachlich zu überlegen, wie man evtl. mit weniger oder ohne Atom Energie erzeugen kann, wie man weiterleben kann nach dieser entsetzlichen Katastrophe ohne Atomwerke, wird auf Frau Merkel eingehackt, als wenn sie an dem Unglück Schuld hat. Ausgerechnet auf die Frau, die meines Erachtens die größte Intelligenz besitzt.

Anke Homann

Erst apokalyptische zustände in japan führen zu einem umdenken der mehrheit der bevölkerung und einiger politiker im hinblick auf die energiegewinnung mit atomstrom. wir brauchen nicht nach japan zu gucken, um festzustellen, wohin menschlicher größenwahn, technologiehörikeit und verantwortungslosigkeit gegenüber den nachfolgenden generationen führen. asse liegt vor unserer haustür. die mittel- und langfristigen folgen einer kriminellen, jahrzehntelangen ablagerung von atommüll werden sich erst nach und nach zeigen. wer ist/war dafür verantwortlich? keiner mehr greifbar, keiner mehr da? offensichtlich kein thema für die öffentlichkeit. weil der atommüll unter der erde langsam zerbröckelt - und nicht spektakulär sichtbar ist?

Susan Wolff

Bei Rückflügen aus Japan nur noch teure First Class Plätze frei.Warum läßt man die Passagiere aus den Gefahrengebieten nicht zu den billigen Tarifklassen nach Hause fliegen, anstatt die teueren Kabinenteile zum Teil nicht besetzt zu lassen. Man erwartet doch in dieser Notsituation ein Entgegenkommen der betreffenden Luftfahrtsgesellschaften.

Walter Pruns

Das sensationslüsterne Warten auf den Ausbruch der größten Katastrophe in Tokio, das lustvolle Baden in apokalyptischen Horrorszenarien, die Häme und der Opportunismus einiger "Experten" und Politiker hat angesichts des menschlichen Leids etwas Obzsönes. Ich bewundere die Japaner für ihre Disziplin und ihren Gemeinschaftssinn sowie für den Mut, mit dem einige selbst unter gefährlichsten Umständen bereit sind, sich für die Allgemeinheit einzusetzen.

Ute Mathar

Hallo, ich glaube, ich bin im Kino. Vor sechs Monaten wurde uns vekauft, unsere Atomreaktoren sind sicher, daher können die Laufzeiten problemlos verlängert werden. Jetzt, obwohl die Tsunamiegefahr bei uns doch relativ gering ist, wird die Verlängerung mit dem HInweis zurückgenommen, dass unser Reaktoren auf ihre Sicherheit überprüft werden müssen. Wer hat denn da wann und wo gelogen?? Wahrscheinlich wird das Ergebnis der Sicherheitsüberprüfungen sein, dass alles paletti ist und die stillgelegten Reaktoren wieder ans Netz können, da sich der Atomstaub aus Japan zwischenzeitlich gelegt hat. Herzlichen Glückwunsch Deutschland zu einer solchen Regierung und den Politikern.

J. Witte

Begreifen wir diese Katastrophe als Chance für den Wirtschaftsstandort Deutschland. Die 7 Kraftwerke + Krümmel werden endgültig abgeschaltet. Alle Kompetenzen richten sich auf den schnellstmöglichen Netzausbau für die erneuerbaren Energien incl. der Erprobung und Schaffung von Speichermöglichkeiten. Eine entsprechend intelligente Netzsteuerung sorgt für stabile Verfügbarkeiten von Strom. Deutschland hat die Chance zur weltweiten Führungsrolle auf diesem Sektor. Dank Rot-Grün haben wir schon einen bemerkenswerten Anteil erneuerbarer Energie von 17 %. Wir sind weiter als viele andere Nationen. Gehen wir weiter auf diesem Weg. Kommende Generationen werden es uns danken.

Willi Ulbrich

Es ist beschämend, dass unsere Politiker das beschlossene Memorandum aus parteitaktischen Gründen dazu benutzen - allen voran Herr Oppermann - über die Rechtmäßigkeit zu streiten, anstatt Geschlossenheit zum Wohle der Bürger zu zeigen, während sich die Atomlobby bereits die Hände reibt.

Xaver Fais

Der Vorwurf des Abendblattlesers Dr. G. Alfke, die Grünen reagierten wahlkampftaktisch und seien angesichts des Leids in Japan unbekümmert, nimmt mir den Atem. Seit 40 Jahren warnt die Umweltbewegung vor der Katastrophe, die nach Tschernobyl jetzt auch Japan heimsucht. Bei den Protesten gegen Kernkraftwerke in Deutschland wurden Mitglieder der Umweltbewegung beschimpft, von der Polizei zusammengeschlagen, durch Wasserwerfer verletzt, im Hamburger Kessel illegal gefangen genommen und vieles mehr. Gerade diejenigen, die sich seit so vielen Jahren vehement und selbstlos gegen Kernkraftwerke einsetzen, haben das aus Verantwortung für das Leben und das Überleben getan. Der Vorwurf, ausgerechnet diese Menschen seien angesichts des Leids unbekümmert, offenbart eine tiefliegende Ignoranz gegenüber der aktuellen und historischen Dimension der Ereignisse in Japan

Dr. Andreas Busse

Die SPD und die Grünen müssen der Versuchung widerstehen, aus dieser menschlichen Katastrophe politisches Kapital zu schlagen. Wer sich In dieser schwierigen Lage vor dem Kanzleramt zu den Demonstranten stellt ist fehl am Platz.

Simon Maak

Dass die deutsche Bevölkerung zur Hysterie neigt, und diese von den Medien, den Grünen und Linken beständig angefeuert wird ist ja bekannt, aber was nach der Tsunamie-Katastrophe hier abläuft topt alles bisher Dagewesenes. Unsere Kanzlerin und die ganze Regierung lässt sich jeden Tag aufs neue durchs Dorf jagen, und verliert damit immer mehr Vertrauen in der Bevölkerung. Bei der hysterischen Atom-Debatte wir jegliche Vernunft außer Acht gelassen. Weder ist Deutschland ein akutes Erdbebengebiet, noch besteht hier die Gefahr eines Tsunamies. Ferner ist weltwert unumstritten, dass die deutschen Kernkraftwerke den höchsten Sicherheitsstandard entsprechen. Trotz dieser Fakten suggeriert die Opposition der Bevölkerung , dass ein Unfall wie in Japan auch hier morgen passieren könnte, welch ein volkswirtschaftlicher Wahnsinn. Erst wenn wir das letzte Kernkraftwerk übereilt abgeschaltet haben, werden die grünen und linken Traumtänzer begreifen, dass der Strom nicht aus der Steckdose kommt. Aber nein, wir beziehen dann den Strom aus den Anrainerstaaten, aber leider aus weitaus gefährlicheren Kernkraftwerken, aber soweit reicht wohl der Verstand der Hysteriker nicht. Armes Deutschland!

Volker Huneke

SEHR GEEHRTE DAMEN & HERREN! Es ist nicht so sehr der Ausstieg aus dem Wiedereinstieg in die Laufzeitverlängerungen von AKWs. Es sind die Umstände, die Frau Merkel, Herrn Röttgen sowie die Regierung als armselig und wieder absolut unglaubwürdig entlarven. Jetzt erst angestrebte Sicherheitsüberprüfungen machen überdeutlich, die Laufzeitverlängerung war ohne jede Vorsicht nur parteipolitisch und wirtschaftshörig in Hinterzimmern gegen den klaren Bevölkerungswillen ausgekungelt. Das Moratorium ist reiner Machterhalt und nur wahltaktisch ausgerichtet. Auch jetzt sprechen speziell Merkel und Röttgen vollmundig von Offenheit und Ehrlichkeit gegenüber der Bevölkerung, wie nach den massiven Protesten zu Stuttgart 21. Sie wollen angeblich eine breite, sachorientierte und parteiübergreifende Diskussion. Wie lernunwillig sind viele Politiker? Das Publikum wird weiter verhöhnt, man diskutiert in perfekter Show unter sich mit den eigenen CDU-Ministerpräsidenten und gaukelt den Bürgern Entschlossenheit vor. Die FDP kommt mal wieder kaum vor. Das macht zornig - hoffentlich gibt es dafür die Wahl-Quittungen!

Volker Deising

Wenn ich aber die Nachrichten aus Japan höre oder lese, werde ich traurig- aber auch reichlich böse. Schon wieder lernt die Menschheit nicht aus dem Geschehenen, denn Tschernobyl war doch schon eine deutliche Warnung. Kleine "Störfälle" haben kaum einen Menschen geweckt. Uns passiert schon nichts. Unsere AKW's sind absolut sicher. So wird uns erzählt und kleingeredet. Wir glauben es, weil es so einfach ist und uns nicht aus unserer Bequemlichkeit aufschreckt. Bei dem Gedanken an die entzückenden kleinen Menschlein, die in den letzten Jahren geboren wurden und die noch geboren werden sollen dann weiß ich: Es muß etwas geschehen was wirklich nachhaltig einer solchen Katastrophe vorbeugt und entgegenwirkt. Es sind auch nicht nur die jungen Menschen die geschützt werden müssen. Auch die, die jetzt leben , ob Jung odr Alt, haben das Recht vor solchen Katakstrophen geschützt zu werden. Die Politik muß den Geschäftemachern (nicht nur um der eigenen Kinder willen) das üble Handwerk legen. Wir, das Volk - oder besser wir Menschen, müssen dr Politik auf die Sprünge helfen. Wie kann das wohl geschehen? Wer hat eine wirklich gute nachhaltige Idee? Wir alle können und nicht mehr darauf verlassen, daß es schon Jemanden gibt der da tätig wird Wir Alle können und einfach nicht mehr auf den Anderen verlassen!

Ruth Blank-Depireux

Es ist sehr beruhigend zu sehen wie unsere Politiker - insbesondere von der SPD und den Grünen- um die Gesundheit ihrer Bürger besorgt sind und das ohne wahltaktische Hintergründe wie Herr Gabriel und Co. sagen. Wie anders ist das da in unseren Nachbarländern. Die Energiepolitik dieser Regierungen treibt die Bevölkerung an den Rand des Abgrundes.

Heiner Krause

Es ist alles so furchtbar. Ich bewundere die Japaner wie sie mit dieser Katastrophe umgehen. Nicht auszumalen sollte so etwas in Deutschland passieren. Wir Deutsche werden schon hysterisch, wenn ein paar Züge und Busse nicht fahren. Von den Japanern können wir viel lernen!

Jürgen Meins

Sehr geehrte Damen und Herren! Ich finde die gesamte Berichterstattung zum Erdbeben in Japan merkwürdig. Dort sind mindestens 3000 Menschen ums Leben gekommen, über 500.000 sind jetzt obdachlos. Das alles ist keine große Meldung wert. Die Schlagzeilen werden von der Debatte um die Abschaltung sicherer Kernkraftwerke in Deutschland geprägt, die zudem nicht einmal mit rationalen Argumenten geführt wird. Was läuft hier falsch? Der Betreiber der Kernkraftwerke in Fukushima hat einen schlechten Ruf. Trotzdem brauchte es ein extrem starkes Erdbeben, das stärkste in Japan seit beginn der Messungen, und einen zehn Meter hohen Tsunami um eine kritische Situation herbeizuführen. Zeigt das nicht, das Kernkraftwerke prinzipiell sicher sind?

Jonas Neundorf

Sowohl die apokalyptischen Bilder von Fukushima als auch die weniger bekannte Tatsache, dass sich in deutschen AKWs fast alltäglich kleinere Störfälle ereignen, zeigen, dass es sich bei der Kernenergie um eine nicht beherrschbare „Kamikaze“-Technologie handelt, die von heute an – hoffentlich – keine "strahlende" Zukunft mehr vor sich hat. Die atomare Hybris, die in Hiroshima begann, sollte daher in Fukushima enden. Was leider nicht in Fukushima Halt macht, ist die nukleare Wolke, die wir mit etwas Zeitverzögerung z.B. als japanisches aber möglicherweise umdeklariertes Fischprodukt auf unserem Teller wieder finden werden.

Jochen Kälber

Hinter jedem Lächeln spürt man in diesen Tagen Tränen. Japaner leben Werte, die bei uns weitgehend verloren gegangen sind: Demut im Leid, Achtung vor dem Nächsten, Pflicht- und Verantwortungsgefühl für die Gemeinschaft bis an die Grenzen der Belastbarkeit. Von diesen wunderbaren Menschen können wir viel lernen!

Margrit Ruppenstein

Es ist sehr beruhigend zu sehen wie unsere Politiker - insbesondere von der SPD und den Grünen- um die Gesundheit ihrer Bürger besorgt sind und das ohne wahltaktische Hintergründe wie Herr Gabriel und Co. sagen. Wie anders ist das da in unseren Nachbarländern. Die Energiepolitik dieser Regierungen treibt die Bevölkerung an den Rand des Abgrundes.

Heiner Krause

In Sachen AKWs ist Angst auf jeden Fall ein besserer Berater als die Gier nach Gewinn-Maximierung. Wie groß muß denn die Katastrophe sein, damit wir auf diese überflussige Energieform verzichten ?

Clive Kewell

Welch ein Kasperletheater. Gestern werden die deutschen AKWs von der Bundesregierung für sicher erklärt, heute werden sie wegen Unsicherheit abgeschaltet. Obwohl sich die Sicherheitslage der AKWs in Deutschland in den letzten Monaten in keinster Weise geändert hat. Diese AKW-Lobby-Regierung verliert auf diese Weise das letzte Fünkchen Glaubwürdigkeit. Allein wegen der nicht lösbaren Atommüll-Frage gehören die AKWs schleunigt abgeschaltet. Selbst wenn man ihren Betrieb für sicher hält.

Martin Kieras

Mit tiefer Betroffenheit nehme ich Anteil am Leid und Elend des japanischen Volkes. Mir drängen sich die furchtbaren Bilder von Hiroshima und Nagasaki auf. Das grauenhafte Leid und Elend der japanischen Bevölkerung hat damals dazu geführt, dass der Einsatz der Atombombe tabuisiert wurde. Möge das jetzige Elend uns dazu bringen, uns von der nicht beherrschbaren, unmenschlichen Atomtechnologie zu verabschieden. Möge das Opfer des japanischen Volkes auch diesmal nicht vergebens sein!

Herta Jungk

Was soll man von dem atompolitischen Schwenk der Regierung in Berlin halten ? Man stelle sich einmal vor, man könnte die Uhr zurückdrehen, und die fürchterlichen Katastrophen in Japan ungeschehen machen. Dann würde man in Deutschland hinsichtlich der Nutzung der Kernenergie ganz sicher ohne neue Bewertungen so weiter machen, wie vor dem letzten Freitag, obwohl es ja schon lange vorher nicht nur von überängstlichen Bürgern, sondern von vielen hochkarätigen Experten ernst zu nehmende Warnungen und Mahnungen gegeben hat, und die Mehrheitsgesellschaft sich eindeutig gegen die Verlängerung der Laufzeiten gestellt hatte!

Horst Mahl

Alles doch Lüge und Betrug? Jetzt nach dem nuklearen Chaos in Japan sind unsere so sicheren AKW nicht mehr sicher? Sogar AKW Neckarwestheim 1 soll abgeschaltet werden. Zu dem 3 Monats-Moratorium kann ich nur sagen: So lange braucht Gras, um über eine Sache zu wachsen. Die Zuwendungen der Atomindustrie an die Regierung wird erhöht, dann sind unsere AKW's wieder sicher.

Matthias Unger

Für wie unbedarft hält uns eigentlich diese Regierung? Tagelang wird verkündet, das könne alles nie bei uns passieren, unsere AKW seien sicher undundund.Und nun das"Moratorium" - eine Worthülse, die nicht nur zufällig auf 3 Monate angelegt ist. In diese 3 Monate fallen die Landtagswahlen in Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz, Hessen und Bremen. Ein Schelm, wer hier eine Verbindung erkennt.Wir hatten und haben keine Lösung für die Endlagerung verbrannter Kernstäbe. Asse als tickende Zeitbombe und mahnendes Beispiel. Das kann man für Wenige alles kaschieren mit Aktionismus wie diesem. Langfristig verliert die Politik -alle unserer Parteien- damit den Rest ihrer Glaubwürdigkeit.

A. Ruffa

Sehr geehrte Damen und Herren, die Taktik von Frau Merkel, wonach die Laufzeit verlängerung für drei Monate ausgesetzt wird, ist ein sehr durchsichtiges und den anstehenden Landtagswahlen geschuldetes Manöver. Was wir jetzt brauchen ist kein Moratorium sondern eine dauerhafte Rücknahme der unverantwortlichen Laufzeitverlängerung der nicht beherrschbaren Atomkraftwerke. Man kann nur hoffen, dass die Bevölkerung dieses durchsichtige Manöver der Regierung durchschaut, sich nicht einlullen lässt und weiterhin Druck macht.

Helmut Jung

“Aufgeschoben ist nicht aufgehoben“: sagt ein deutsches Sprichwort. Aufschieben will die Regierung. Sie benutzt dafür das Wort Moratorium. Es bedurfte nicht der Katastrophe in Japan um zu der Erkenntnis kommen, dass die Kernkraft zu riskant ist. Die Mehrheit der Menschen in unserem Land, haben dieses Risiko nicht ernst genug genommen. Sie hatten Parteien gewählt, die vor der Bundestagswahl gesagt haben, dass sie den Beschluss des Ausstieges aus der Kernkraft rückgängig machen wollten. Diese Regierung kann man nur ernst nehmen wenn sie sofort die sieben umstrittenen Kernkraftwerke vom Netz nehmen. Bis dahin kann man die Pro Kernkraftparteien nur abwählen. Wir dürfen unseren Nachkommen keinen verseuchten Planeten hinterlassen!

Hartwig Nehls

Was bleibt der schwarz-gelben Regierung denn auch anderes übrig, wo die Opposition, vor allem die Grünen, die japanische Reaktorkatastrophe so brutal und ungeniert für ihren Wahlkampf instrumentalisiert - offenbar ohne sich um das Leid der Menschen dort, von dem schwersten Erdbeben und dem gewaltigsten Tsunami heimgesucht, zu bekümmern?

Dr. Gunter Alfke

Laufzeitverlängerung für 3 Monate ausgesetzt, Notbremse? Davon kann ja wohl keine Rede sein, Merkel hat bestenfalls auf die Kupplung getreten und wird sich am Ende gezwungen sehen, einen Gang runter zu schalten. Die Kanzlerin steht vor einem Dilemma: Verprellt sie die mächtige Gruppe der Atomkraft-Lobby, die Atomkraft auch in der Funktion einer Gelddruckmaschine sieht, wird sie das politisch kaum überleben, handelt sie zu zögerlich, sind die nächsten Landtagswahlen so gut wie verloren. Das 3 monatige Aussetzen der Laufzeitverlängerung soll über die anstehenden Wahlen in Baden-Würtemberg und Rheinland-Pfalz hinwegretten, das durchschaut aber jeder, der bis 3 zählen kann.

Michael Wolff

Was ist das für eine eigenartige Argumentation! Ist die Bundeskanzlerin Frau Merkel bzw. Ihre Bundesregierung nach deren Entscheidung zur Laufzeitverlängerung der Atomkraftwerke nun dazu verurteilt, wegen der anstehenden Wahlkämpfe und wider besseren Wissens, Ihre Position beizubehalten? Hat nicht auch die Bundeskanzlerin das Recht, Ihre Position bzw. Meinung oder Strategie zu ändern? Beruht die jetzige Argumentation Ihrer Gegner gegen diesen Sinneswandel etwa darauf, daß deren Wahlkampfstrategie durcheinander geraten ist? Das wäre allerdings verlogen und äußerst verwerflich. Jetzt ist strenge Sachlichkeit angeraten und keine Stimmungsmache.

W. Bull

Was ist das für eine unverantwortliche Handlungsweise unserer Regierungsparteien, die Verlängerung der Atomkraftlaufzeiten zu beschliessen, ohne V O R H E R die sicherheitsrelevanten Prüfungen durchgeführt zu haben (wie es ja jetzt geschehen soll). Das resultiert doch aus einer menschenverachtenden Einstellung von Politikern und Atomlobbyisten in Deutschland, dass so ein SUPERGAU wie in Japan bei uns nicht passieren kann. Und wenn er doch passiert? Sind die Betreiber und Kontrolleure der deutschen Atomkraftwerke unfehlbar?Solch ein Verhalten kann kein Vertrauen in Politik schaffen. Da ist Abwählen angesagt!

Udo Bauer

Komm, lass uns die Welt retten Was in Japan passiert ist, ist voll schlimm. Ich meine, wie konnte man nur Atomkraftwerke in ein so schlimm, von Naturkatastrophen, betroffenes Gebiet setzen. Das kann man doch nicht machen. Zu allem Übel ist Japan auch noch das am dicht besiedelte Land der Erde. Wir Menschen können uns nicht gegen so eine Kraft zur Wehr setzen. Das ganze Land würde verstrahlt werden. Jahrzehnte könnte man dort nicht mehr leben. Es wird schwer sein das Unglück in den Griff zu bekommen. Wenn überhaupt. Doch es ist ja nicht nur Japan. Es gibt noch mehr Länder, die von Katastrophen bedroht werden. Auch dort haben die Katastrophen nicht nur natürlichen Ursprung, sondern auch eine andere Ursache, wie Brandstiftung. Langsam geht unsere Erde daran zu Grunde. Doch wir sollten beten, das es nicht so weit kommt. Japans Katastrophe zeigt uns, was passieren kann, wenn man nicht nachdenkt und leichtfertig einen Atommeiler irgendwo hinstellt, wo er sehr großen Schaden anrichten kann. Es geht doch immer nur um Geld. Doch an dieser Gier wird unsere Welt irgendwann mal untergehen und wir haben uns unser eigenes Grab geschaufelt. Aus dem wir nicht wieder herauskommen werden. Wir zerstören die Regenwälder, obwohl sie unsere Luft produzieren. Wir rotten Tierarten aus um an ihre Geweihe, Stoßzähne oder andere Jagttrophäen zu kommen. Auch dabei geht es wieder um Geld. Es wird eine Menge CO² in die Luft geblasen. Dadurch entstehen diese Ozonlöcher. Durch die Ozonlöcher können die Sonnenstrahlen ungehindert zur Erde gelangen. Bei den Menschen könnte dies Hautkrebs nach sich ziehen. Doch noch etwas schlimmeres passiert. Die Polkappen schmelzen und dadurch gelangt noch mehr Wasser in die Ozeane. Der Wasserstand hebt sich. Länder, die unter dem Meeresspiegel liegen, drohen zu überfluten, und schon wieder ist der Mensch schuld. Wir versuchen uns zu verstecken und uns vor der Verantwortung zu drücken. Wir versuchen krampfhaft eine neue Erde zu finden, um umzusiedeln. Doch was würde auf der neuen Erde passieren? Auch sie würden wir zerstören. Doch dann würde vielleicht keine neue Erde kommen, die uns aufnimmt und uns einen neuen Lebensraum bietet. Ich habe schon immer an Wunder geglaubt, aber um aus dieser Sache heraus zu kommen, brauchen wir ein großes Wunder. Etwas was uns alle zusammenschweißt, etwas was uns alle motiviert mit anzupacken, uns unserer Verantwortung zu stellen. Etwas was uns dazu bewegt mitzuhelfen, denn jeder kann helfen. Etwas was uns dazu bringt für ein gemeinsames Wunder zu beten. Etwas was uns sagen lässt: " Komm, lass uns die Welt retten."

Jane Schönfeld, 14 Jahre

Es ist kaum zu glauben, was hier in Deutschland passiert. Frau Merkel und Co sind plötzlich in Aufregung und planen den Wiedereinstieg in den Atomenergie-Ausstieg, Menschen laufen los und kaufen sich Jod-Tabletten, sorglose Bürger mutieren plötzlich zu Ausstieg-Befürwortern und endlos viele TV-Sender bemühen „besorgt“ diverse Experten zum Thema. Bei allem Respekt ist dieser Hype nicht ernst zu nehmen. Wo waren diese Menschen eigentlich die letzten Jahre und Jahrzehnte? Tschernobyl, Harrisburg? Castor-Transporte?Alle Diskussionen verpasst, als die Rot-Grüne Koalition den Ausstieg aus der Atomenergie eingeleitet hat? Alle Proteste ignoriert, als sich Frau Merkel der Atom-Lobby ergeben und die Laufzeiten verlängert hat? Keiner soll behaupten, dass er von all den möglichen Gefahren und Katastrophen nichts gewusst hätte!

Frank Grundmann

Sehr geehrte Damen und Herren, Erdbeben und Zunami sind für die verheerenden Folgen an den Atomkraftwerken in Japan verantwortlich. Nun auf einmal beginnt unsere Regierung mit Schlagworten wie: Jedes AKW wird einzeln überprüft (was wurde vorher gemacht), oder Verlängerung der Laufzeiten aussetzen (auf einmal ist genug Energie vorhanden). Plötzlich erkennt man die Probleme bei den zukünftigen Wahlen und ist um Schadensbekämpfung bemüht. In Europa sind 100erte AKW's am Netz und wer schützt uns vor den Nachbarn? Die Geister die ich rief, .......

Josef Bogner

In Japan hat die Erde gebebt, gefolgt von der Flutwelle eines zerstörerischen Tsunami, der auch Ursache der Katastrophe eines Kernkraftwerks war.

Nun sind Erdbeben und auch Tsunami in Japan nicht etwas aussergewöhnliches, es sei denn, sie ereignen sich mit solcher Zerstörungskraft, wie es diesmal der Fall war, Was nun die Zerstörung des Kernkraftwerks betrifft, so war deren Ursache nach den Informationen aber eben nicht so sehr das Erdbeben, als vielmehr die Flutwelle des Tsunami. Das führt auch zu der Frage, ob es weise war, diese Anlage unmittelbar an der Küste zu installieren.

Soweit zu den Ereignissen in Japan. Im weiteren hört man nun nicht mehr allzu viel von Diskussionen dortzulande über Ursachen, Folgen und Konsequenzen. Sehr viel dagegen in diesem Land. Von früh bis spät wird über die Gefährdung und Gefährlichkeit unserer Atomkraftwerke diskutiert bis hin zur Erdbebengefährdung der Oberrheinebene, abgesehen von Bombenangriff und Terrorismus. Ob nun kompetent oder nicht, schier unzählbar der Chor der warnenden Stimmen. Es scheint so, als ob Erdbeben und gar Tsunami auch hierzulande möglich wären und demzufolge der Supergau eine akute Bedrohung darstellte.

Mir geht dieses permanente Katastrophengerede, ehrlich gesagt, auf den Geist. Ich kann keine akute Bedrohung durch Kernkraftwerke erkennen. Soweit mir bekannt ist, ist in diesem Land bisher auch noch kein Mensch durch ein Atomkraftwerk zu Tode gekommen. Trotzdem bin auch ich der Meinung, dass Atomkraftwerke keine zukunftsträchtige Lösung der Energieversorgung sind. Das aber eben nicht wegen einer scheinbaren Gefährlichkeit, sondern wegen der mehr oder weniger unlösbaren Möglichkeit der Entsorgung des von den Meilern erzeugten Mülls. Insofern halte ich die derzeitige Lösung für vertretbar, die bestehenden Meiler so lange in Betrieb zu lassen, wie das technisch vertretbar ist. Eine gegenteilige Lösung mag das Bundesverfassungsgericht entscheiden. .

Rainer Techentin

Nach dem schrecklichen Atomunfall in Japan, der wahrscheinlich in einem Super-GAU endet, muss hier bei uns in Deutschland ein sofortiges Umdenken einsetzen. Es ist nicht akzeptabel, dass die Bundesregierung sich in unverantwortlicher Weise über die Bedenken der Mehrheit der Bevölkerung hinweggesetzt und dem Drängen der Atomlobby nach einer Laufzeitverlängerung der Atomkraftwerke stattgegeben hat. Diese krasse Fehlentscheidung muss im Interesse von uns allen schnellstens zurückgenommen werden. Insbesondere müssen die störanfälligen Schrottmeiler wie zum Beispiel Brunsbüttel, Krümmel, usw. sofort vom Netz genommen werden. Der Umweltminister Röttgen hatte schon bei der damaligen Entscheidung Bauchschmerzen wegen der Laufzeitverlängerung ist dann aber leider überstimmt worden, auch jetzt äußert er wieder seine Bedenken - hoffentlich nutzt es diesmla etwas.

Helmut Jung

Mit der Reaktion der Bundeskanzlerin auf die Havarien einiger japanischer Kernkraftwerke im Zusammenhang mit den verheerenden Naturkatastrophen verhöhnt sie geradezu alle ernst zu nehmenden Kritiker und Gegner der Kernenergie, die mit viel Sachverstand und Verantwortungsethik ihre Argumente jahrelang vorgetragen haben. Noch während der letzten Auseinandersetzung um die Verlängerung der Laufzeiten der Kraftwerke wurden viele Kritiker mit einem Todschlagargument genüsslich in die “parteipolitische oder ideologische Ecke” gestellt.

Dass nach der schwarz-gelben Entscheidung für die Laufzeitverlängerung - wohlweislich gegen den Mehrheitswillen der Bevölkerung - jetzt plötzlich doch noch etliche Anlagen auf den sicherheitstechnischen Prüfstand gestellt werden sollen, kann wirklich nur als wahltaktischer und hilfesuchender Reflex vor den bevorstehenden Landtagswahlen gedeutet werden!

Horst Mahl

Der kürzlich erfolgte Kniefall vor den Energiekonzernen bezüglich der Laufzeitenverlängerung der Kernkraftwerke, wird den amtierenden Regierungsparteien den politischen GAU – gerade vor den anstehenden Landtagswahlen – bescheren.

Jochen Schultz

Nach dem Ausgang der Hamburger Bürgerschaftswahl vom 20.2.2011, welche die SPD mit den extravaganten und aussagekräftigen Schlagworten "Klarheit" und "Vernunft" mit 48, 3 % gewonnen hat, stellt sich die Frage, ob der Bürgermeister Hamburgs tatsächlich "Vernunft" zeigt und sich dafür einsetzt, dass das AKW in Brunsbüttel sofort abgeschaltet wird. Die Schreckensbilder aus Japan manifestieren, dass der Mensch trotz seines Rollenzuspruchs in Gen 1 nicht in der Lage ist, sich alles Irdische untertan zu machen. Die Situation in Japan erfüllt mich mit Entsetzen, Trauer und Angst!

Alice Schwennicke

Politik und Wirtschaft führten uns in die Kernenergie. Nach Tschernobyl waren jedem sichtbar die Folgen der nach menschlichem Ermessen sicheren Energiegewinnung vor Augen geführt worden. Und heute stellen sich Politiker und Wirtschaftsleute in kollektiver Betroffenheit hin und bedauern die folgen der Katastrophe in Japan?! Das ist an Scheinheiligkeit nicht mehr zu übertreffen. Aber ich bin beruhigt: Nach menschlichem Ermessen ist hier eine Atomkatastrophe nicht möglich.

Dirk Sturmfels

Bis jetzt war die Berichterstattung über das Ereignis in den Fernsehprogrammen wie PHOENIX, n-tv und sogar bei N 24 noch wohltuend neutral und informativ. Aber ab heute abend wird bei Anne Will im ARD-Sender die Party steigen ! Da werden sich Trittin, Gabriel, Kühnast und Frau Roth auf den Sofas tummeln. Die Grünen reduzieren ja bereits schon jetzt das Erdbeben und den Tsunami auf einen Atom-Unfall ! Ekelhaft, kein Wort zu den Leiden der japanischen Bevölkerung - die Grünen machen die für die Menschen schreckliche Katastrophe zum Wahlkampfthema.Und das wird die ganze Woche so weiter gehen bei Plasberg, Kerner, Beckmann, Frau Illner und Frau Maischberger.

Joachim Boy

Die derzeitige Regierung ist für die deutsche Bevölkerung lebensbedrohlich: Trotz der eindeutigen Zeichen aus Japan hält sie an der unverantwortlichen, und vom Volk ohne Einschränkung abgelehnten, Laufverlängerung teilweise schrottreifer Atom-Kraftwerke fest – die Parallel-Gesellschaft Politik spielt gemeingefährlich mit dem Leben von Millionen von Menschen – und das im eindeutig bezahlten Auftrag skrupelloser Manager der Energieversorgungs-Mafia. Sie müssen sofort die alten AKWs abschalten!

Gerhard Klußmeier

Auch ohne diesen Unfall gibt es genug Gründe zu bezweifeln, dass Atomenergie verantwortbar ist. Die ungeklärte Entsorgung von zigtausend Jahre strahlendem Atommüll allein genügt schon um zu sagen: das ist nicht zu verantworten. Die Erkenntnisse von Experten reichen noch nicht einmal für Jahrzehnte, siehe Asse. Eine aktuelle Katastrophe wie in Japan bietet aber die Chance, sie als aufrüttelnden Denkanstoß zu begreifen: brauchen wir auch erst einen GAU zum Umdenken, oder wäre es vielleicht klüger, das schon vorher zu tun? Hoffentlich hilft der Rest der Welt den Japanern in ihrer Not.

Michael Wolff

Sehr geehrte Damen und Herren, in Japan begann das Fiasko mit dem Stromausfall. Vor Jahren hatte überwiegend die Landwirtschaft infolge abgeknickter Strommasten u.a. hohe Viehverluste zu beklagen. Was aber wenn die AKW's in Deutschland einlal, statt Stallungen, betroffen sind? Bei dem bislang bewiesenen "Organisationstalent" der Regierung und der "Selbstverpflichtung" der Wirtschaft; tja, da sehe ich nur schwarz.

M. Woinitzky

Der gewaltige Tsunami in Japan zeigt wie der Super-GAU im russischen Kernkraftwerk Tschernobyl 1986, dass es keine absolute Sicherheit für Atomkraftwerke gibt. Eine Naturkatastrophe wie jetzt in Japan kann überall auf der Welt passieren - auch in Deutschland. Die von der schwarz-gelben Bundesregierung beschlossene Laufzeitverlängerung von deutschen Atomkraftwerken bleibt ein Schritt in die falsche Richtung. Denn es sollte hierzulande aus aktuellem Anlass einmal mehr darüber nachgedacht werden, ob Deutschland nicht endgültig auf den gefährlichen Einsatz der Atomenergie in den hiesigen Kernkraftwerken verzichten sollte.

Das jetzt zerstörte Atomkraftwerk in Japan, aus dem radioaktive Stoffe austreten, sollten Anlass genug sein, sich von dieser Form der gefährlichen Energiegewinnung schneller als bisher zu verabschieden.

Albert Alten

Japan und Atomkraft in Form der Explosion 1945 einer Atombombe in Hieroshima-eine der wenigen Nationen ,die ganz konkrete entsetzliche Erfahrungen mit diesem GAU hat,und dennoch ihre Energieversorgung voll auf eben diese menschenverachtende, lebensgefährliche, global bedrohliche Technik setzt ,dabei ein dicht besiedelter Inselstaat ist der in einer von Erdbeben am stärksten bedrohten Zonen liegt ,was soll man da noch zu dieser, nach meiner Meinung nachfolgende Generationen missachtenden Politik sagen? Wirtschaftszuwachs immer vor Umweltschutz-auch um den Preis von vielen Menschenleben! Ich hoffe ,dass in unserem dicht besiedelten,nur auf Wirtschaftsmaximierung ausgerichteteten deutschland jetzt ein Aufschrei ,ein lebensnotwediger Protest gegen die Regierungspolitik stattfindet !In dieser Hinsicht fühle ich mich voll als Wutbürgerin ,vor allem auch als MUTTER! Nur-die Kernkraftwerke etwa in Frankreich stehen direkt an unserer Grenze!Also müsste ein globales Umdenken stattfinden-und auch wirtschaftliche Rückschritte um das Überleben der Menscheit willen in Kauf genommen werden !Wir hochindustriellen Länder müssen alle wieder bescheidener denken und leben und den Menschen in den Mittelpunkt stellen und NICHT die Gewinnmaximierung!

Christine Burdach

Zwar ereignet sich zur Zeit diese Katastrophe in Japan. Aber sie sollte die ganze Welt , vor allem aber die sogenannte zivilisierte, daran gemahnen, dass es ein "immer größer, immer mehr" nicht geben darf. Wir können es uns einfach nicht mehr leisten.

Sigrid Walter