Arbeiten für Hungerlohn

26. Juni: "Leute, Leute! Lana Del Rey soll das neue Gesicht von H&M werden"

Die Modehäuser und Modeketten sollten lieber das Geld, welches die Models und Stars kosten, den Arbeiterhänden geben. Hier wie auch im Ausland. Die Menschen, die bei den Modehäusern arbeiten, sind zum größten Teil über Zeitarbeitsfirmen eingestellt, weil es billig ist. Im Ausland arbeiten die Menschen für weniger als einen Hungerlohn, und wer ist schuld? Die anderen. Wir brauchen keine Figuren oder Gesichter, um Mode überzeugend zu finden.

Heidi Okkens

Relativ erfolgreich

25. Juni: "Hamburger Kritiken:

Woran Europa scheitert" Leicht und naiv ist es, Ziele zu fantasieren, schwer, die passenden Maßnahmen zu bedenken. In Europa bestimmen die Planer und Bürokraten, nicht die Macher. Den Rest erledigt der mitfühlende Sozialstaat. Anders auch als in den großen Konzernen funktioniert die große Zahl mittelständischer Familienunternehmen. Deutschland ist noch relativ erfolgreich, weil hier die Macher in Eigenverantwortung das Sagen haben und nicht die Funktionäre mit ihren scheinbar gerechten, alles umfassenden Regelungen, aber ohne persönliche Verantwortung.

Dieter Brandes

Anreiz erhöhen

25. Juni: "Jeden kann es treffen. Die Zahl der pflegebedürftigen Menschen steigt"

Es kann doch wohl nicht wahr sein, dass die Bezahlung in sozialen Berufen keine große Rolle spielt. In unserer Gesellschaft wird der Wert eines Menschen nach der Bezahlung gemessen. Ein Arzt zum Beispiel würde sich doch nicht auf ein kleineres Gehalt einlassen. Sein Ansehen steigt mit seiner Bezahlung. Wenn die Bezahlung für Pflegekräfte attraktiver wäre, gäbe es weitaus mehr Fachkräfte, da sich damit auch die Wertigkeit eines Menschen erhöht. Wichtig wäre auch die Überlegung, wenn eine Pflegekraft 35 Jahre voll gearbeitet hat, ihr die Möglichkeit zu geben, mit spätestens 58 Jahren ohne Rentenabzüge in den Ruhestand zu gehen. Dies würde den Anreiz, in der Pflege zu arbeiten, sicher erhöhen.

Sigrid Scharm

Harley Days verlegen

25. Juni: "Die Harley Days: Das große Glück in Lack und Leder"

Da wird ernsthaft diskutiert, um den Straßenlärm auf Hamburgs Straßen zu reduzieren, nächtliche Tempo-30-Zonen einzurichten. Gleichzeitig lädt die Stadt 70 000 Motorräder ein, die drei Tage und Nächte durch Hamburgs Straßen dröhnen. Welch eine Schizophrenie. Mein Vorschlag wäre: nächtliches Fahrverbot für alle motorisierten Zweiräder auf Hamburgs Straßen und die Harley Days auf den stillgelegten Truppenübungsplatz nach Munster-Lager verlegen.

Max Zimmermann

Zutiefst enttäuschend

Die Berichterstattung über die Harley Days ist wirklich ein starkes Stück. Es wird mit keinem Wort erwähnt, dass der ganze Spaß der einen auf dem Rücken oder besser gesagt "auf den Ohren" der anderen stattfand. Tausende von Anwohnern wurden von Freitagmittag bis Sonntag mit einem infernalischen Krach malträtiert. Da wurden Tausende Liter Treibstoff verpulvert und die Umwelt verpestet, nur damit sich einige Leute auf ihrem Parcours der Eitelkeiten produzieren konnten. Warum muss dieses Treffen in Wohngebieten stattfinden? Fragen Sie doch einmal die Menschen, die im Wirkungsbereich dieser Schallerzeuger leben. Es hat doch bereits beim letzten Mal zahllose Proteste gegen diesen Lärmterror gegeben. Dass das Hamburger Abendblatt diese Aspekte völlig ignoriert, ist zutiefst enttäuschend.

Rainer Müller

Würdiger Präsident

25. Juni: "Joachim Gauck nach 100 Tagen im Amt: Dieser Präsident

vertraut seinem Gefühl" Mit der Beurteilung von Herrn Gauck stimme ich überein. Ich bin aber nicht der Meinung, dass seine beiden Vorgänger die Autorität des Amtes verspielt haben. Herr Köhler war ein würdiger Präsident, der leider zu sensibel war, um den vielen Angriffen zu widerstehen. Er sollte nicht an die Seite seines Nachfolgers gestellt werden, der jegliche Sensibilität vermissen ließ.

Rainer Beckmann

Bittere Pille

23./24. Juni: "Bundesgerichtshof: Prämienzahlung an Ärzte ist keine Bestechung"

Dieses Urteil ist eine bittere Pille für alle Hausärzte, die sich um Fortbildung, Informationen und Forschung ohne "Sponsoring" der Pharmaindustrie bemühen. Jeder Kugelschreiber, jeder Scheck für die Verordnung von Pillen der gewünschten Firma, jede Einladung zur "Fortbildungsreise" nach Mallorca, die der Pharmareferent in der Praxis spendiert, spielt ihre Kosten für die Pharmaindustrie mehrfach wieder ein - und ist letztlich im Preis der Medikamente enthalten. Deutschland nimmt bei den Medikamentenkosten eine internationale Spitzenposition ein. Und wer bezahlt? Die Patienten über ihre Versicherungsbeiträge. Und wenn jetzt der Vorsitzende der Vertreterversammlung in der Kassenärztlichen Vereinigung Hamburg, Michael Späth, sich zitieren lässt und dieses Urteil rechtfertigt, weil wir doch Freiberufler seien, ist das eigentlich nur noch peinlich.

Dr. Michael Ippen

Weiter verstärken

23./24. Juni: "Wie viel ist Hamburg die Reiterstaffel wert?"

Solange der Hamburger Staat genug Geld übrighat, um es beim Bau der Elbphilharmonie zu verpulvern, sollte es gar keiner Überlegung bedürfen, ob Hamburg sich eine Reiterstaffel leisten kann oder nicht. Die Reiterstaffel hat einen sehr hohen Einsatzwert, denn welcher Demonstrant lässt sich freiwillig von einem eisenbewehrten Pferdehuf auf die Füße treten? Es würde sogar Sinn machen, die Anzahl der Polizeipferde und -reiter noch zu verstärken, um sie noch effektiver einsetzen zu können.

Hiltrud Clasen

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