Nicht politikfähig

20. April: ",Wir sind die digitale Volkspartei.' Der Hamburger Vize- Bundesvorsitzende der Piratenpartei, Bernd Schlömer, über den Anspruch, im Land mitzuregieren"

Anscheinend reicht es ja (noch), sich als "liberale" und "digitale Volkspartei" zu bezeichnen, die totale Internetnutzung verspricht - kostenlos natürlich - Urheberrechte hin oder her; die eine staatlich finanzierte Grundsicherung ohne Arbeit für jeden Bürger verheißt oder die kostenlose Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs propagiert. So "bedienen die Piraten (also) alle Altersschichten und sozialen Milieus", man ist eben keine "Klientelpartei". Wie schön! Politikfähigkeit und Regierungstätigkeit sehen indes anders aus. Das mussten die Grünen und ihre Wähler bitter zur Kenntnis nehmen.

Ulrich Reppenhagen

Perverse Selbstinszenierung

20. April: "Massenmörder Breivik wollte alle Menschen auf Utøya töten"

Ein Gerichtshof ist ein Tribunal, das zu einem Urteil über einen Angeklagten kommen muss, und keinesfalls eine Theater- oder Showbühne, die der Massenmörder Anders Behring Breivik geschickt zur perfiden und perversen Selbstinszenierung seiner verwerflichen Taten benutzen kann. Sein Gerede vom gerechten heiligen Krieger und Tempelritter gegen die wachsende Islamisierung und Bedrohung in der Welt ist gleichzeitig mittelalterliches Dogma und Neonazi-Gedankengut. Diesbezüglich vermisse ich besonders von den verantwortungsvollen Politikern und den christlichen Kirchen eine aufklärerische, friedenssichernde und unmissverständliche Stellungnahme.

Roland Klose

Furchtbare Plattform

Nicht nur die Methoden des entmenschlichten Breivik sind furchtbar, sondern auch die riesengroße Plattform, die das personifizierte Böse in den Medien erhält.

Julia Brinkmann

Zu viele Events an der Alster

20. April: "Alstervorland darf nicht zur Eventfläche verkommen. Eimsbütteler Politiker wehren sich gegen die Pläne von Sportamt und Tourneeveranstalter. Innensenator Michael Neumann hofft jetzt auf eine Kompromisslösung"

Das Alstervorland und der in direkter Nachbarschaft hierzu verlaufende Harvestehuder Weg als eine der teuersten Wohngegenden Hamburgs verkommt ohnehin schon zu einem durch Reise- und Stadtrundfahrtbusse im Minutentakt quasi zugestellten Parkplatz. In den Sommermonaten häufen sich zudem die mehr oder weniger gut besuchten, aber immer durch lautstarke Megafondurchsagen begleiteten Sportevents sowohl auf dem Wasser, den Rad- und Fußwegen und auf der Straße. Nicht nur wir fragen uns, ob wir uns diese akustische Umweltverschmutzung - besonders an den Wochenenden ab 8 Uhr morgens - als Anwohner weiter gefallen lassen sollen oder lieber gleich ans eigentlich für diese Art von Veranstaltungen geeignete, aber kaum genutzte Heiligengeistfeld ziehen sollten.

Wolfgang Massow

Fahrkarte bereithalten

20. April: " Zwischenruf: Immer Ärger mit dem HVV"

Wer sich von einem Unternehmen befördern lassen will, muss die Beförderungsbedingungen dieses Unternehmens akzeptieren. Dazu gehört, dass die Fahrkarte jederzeit auf Verlangen vorzuzeigen ist. Wären alle Fahrgäste ehrlich, dann könnte man auf Kontrollen verzichten. Wenn dieser Zwischenruf eine Lehre zieht, dann ja wohl die, dass man seine Fahrkarte an geeigneter Stelle und griffbereit verstauen und seine Kleidung in Ordnung halten sollte.

S. Schröder

Unangebracht

Ich würde als Mutter meinen Kindern beibringen, dass sie ihren Fahrschein so wegstecken, dass sie ihn im Falle einer Kontrolle rechtzeitig vorzeigen können. Einen Appell an die Menschen zu richten, in Zukunft lieber andere Verkehrsmittel (also das Auto!) anstelle des klimafreundlichen HVV zu nutzen, finde ich völlig unangebracht.

Judit Hufnagel, 16 Jahre

Hausbesuche wichtig

16. April: "Sozialarbeit per Mausklick. Computerprogramm soll neuen Fall Chantal verhindern"

Das teuerste Computerprogramm ersetzt keine Hausbesuche, sondern könnte diese eher verhindern. Und was ist bei Umzügen der Betroffenen in andere Bundesländer bzw. bei Zuzügen nach Hamburg?

Joachim Weiss

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