Gleichwertige Aufgaben

18. April: "Hamburgs Abi schon 2014 so schwer wie in Bayern"

Die Überschrift suggeriert, dass in Bayern das Abitur schwerer ist als in Hamburg. Dieses Vorurteil hält sich seit Jahren, ist aber nicht belegt. Zumindest für das Fach Mathematik kann ich als Mathematik-Leistungskurs-Lehrer und Verfasser von Beispielaufgaben für das Hamburger Abitur aus jahrzehntelanger Erfahrung sagen, dass in den letzten 40 Jahren viele der an Hamburger Gymnasien gestellten Mathematik-Abitur-Aufgaben zumindest gleichwertig mit den bayerischen Zentralabitur-Aufgaben, oft auch anspruchsvoller als diese waren.

Jörg Beleites

Unnütze Maßnahmen

17. April: "Millionenprogramm gegen den Fluglärm in Hamburg. Ein guter Kompromiss"

Schon der Begriff Fluglärmschutzzonen soll die Vorstellung vermitteln, als seien neue Schutzzonen vor Fluglärm geschaffen worden. Mitnichten. Der Lärm bleibt und wird mehr. Geld wird ausgegeben, um Maßnahmen wie Schallschutzfenster, Lüfter oder ähnliche vermeintlich vor Lärm schützende, im Ergebnis unnütze Maßnahmen zu finanzieren. Es sei den unmittelbar Betroffenen gegönnt. Aber was nützen ihnen Schallschutzfenster und Lüfter in Schlafzimmern, wenn die Fenster nicht geöffnet und der Balkon oder Garten nicht genutzt werden können, weil im Minutentakt lärmende Flugzeuge aufsteigen? Fazit: Überprüfung und Festlegung menschenverträglicher Start- und Landewege ohne Berücksichtigung wirtschaftlicher Interessen, Reduzierung von innerdeutschen Flügen zugunsten des Bahnverkehrs, Auslagerung von Flügen auf andere Flughäfen und letztlich die Auslagerung des Flughafens aus der Stadt und sinnvolle Nutzung des Flughafengeländes für Wohn-, Erholungs- und Freizeitzwecke. Das wäre ein moderner Ansatz.

Rudolf Keller

Endliche Kapazität

Mit dem Arbeitsplätze-Argument wird gerne jede weitere Durchdringung eines Themas abgewürgt. Der Hamburger Flughafen verfügt über eine Fläche von 570 Hektar. Es wäre interessant, von Experten einmal eine Gegenüberstellung zu bekommen, ob denn eine baldige Nutzung dieses Filetstücks als Wohn-, Gewerbe- und Freizeitgebiet für die Stadt Hamburg und seine Bevölkerung lohnender wäre als das Festhalten an einem problembehafteten, innerstädtischen Flughafen, dessen Kapazität absehbar endlich ist.

Eckhard Schölling

Mehr Augenmaß

17. April: "Luxus aus Hamburg stark gefragt. Firmen profitieren vom Trend zu hochpreisigen Gütern"

Wie wohltuend, in einer Stadt leben zu dürfen, die als "Hauptstadt des Luxus" bejubelt wird. Mit Befriedigung erfüllt einen auch, dass Deutschland der attraktivste Wachstumsmarkt für Luxusmarken bleiben dürfte. Ob indes die 700 000 Arbeitslosen, die inzwischen nach dem Verlust ihrer Jobs direkt in den Sozialhilfesatz nach Hartz IV plumpsen, ebenso erfreut sind und vor ökonomischer Zuversicht strahlen, darf bezweifelt werden. Deren vermutliche ökonomische Perspektive war allerdings gerade einmal eine Randnotiz wert. Mit Verlaub: Ein wenig mehr Augenmaß und Gewichtung in der Berichterstattung stände einer Tageszeitung, deren Leser nicht mehrheitlich am Steinwayflügel sitzen, das Meisterstück von Montblanc benutzen und sowieso nur am Neuen Wall einkaufen, gut zu Gesicht.

Ulrich Reppenhagen

Hell genug

17. April: "Elbwanderweg noch immer ohne Licht. Seit vier Jahren wird über eine Beleuchtung debattiert"

Anstatt wieder Millionen Euro für neue Beleuchtung auszugeben, wäre es sicher sinnvoll, den Weg mit einer festen, nicht asphaltierten Decke zu versehen. Dieser Weg wird von der Hafenseite so hell angestrahlt, dass eine zusätzliche Beleuchtung nur stört. Die Radfahrer, die Bühnenbeleuchtung benötigen, sollten eine Inbetriebnahme ihrer Beleuchtungseinrichtung in Betracht ziehen.

Udo-E. Witzel

Umdenken hervorrufen

16. April: "Dreister Maulkorb. Union, SPD und FDP wollen Rederecht beschneiden"

Unendlich dankbar bin ich für den Leitartikel über das Vorhaben von Union, SPD und FDP, Abweichlern im Bundestag das Rederecht zu beschneiden. Eine Fraktionsdiktatur stünde nämlich unserem Grundgesetz diametral entgegen. Aber ich habe auch den Optimismus zu glauben, dass solch ein Artikel ein Umdenken in den entsprechenden Parteien hervorrufen könnte, zumal ja nun Landtagswahlen in Schleswig-Holstein und Nordrhein-Westfalen anstehen!

Norbert Raum

Motiviert und effizient

16. April: "Sozialarbeit per Mausklick. Computerprogramm soll neuen Fall Chantal verhindern"

Könnte das Jugendamt für die 112 Millionen Euro nicht Personal ausbilden, welches seine Arbeit motiviert, zielorientiert und effizient ausführt? Es heißt nicht umsonst Sozialarbeit. Noch kann der Computer nicht die menschlichen Gefühle ersetzen. Ist diese Meldung nicht ein Widerspruch zu den Einsparungen in der Kinder- und Jugendhilfe? Auf der einen Seite will man sparen, auf der anderen Seite ist dann anscheinend doch Geld da.

Gabriela Nieschulz

Hoher Freiheitswert

14. April: "Qualität kostet. Das geforderte 'zeitgemäße Urheberrecht' gefährdet ganze Branchen"

Das Abendblatt sagt Urheberrecht, trifft aber die Informationsfreiheit. Wer etwas kostenlos im Internet zur Verfügung stellt, erzielt bei Erfolg einen verbesserten Marktwert. Beide Seiten profitieren also, auch die Zeitungsverlage. Und Wikipedia zeigt, dass es keiner veralteten Lexika bedarf, um gute Informationen zu bekommen. Was nichts kostet, hat einen hohen Freiheitswert, den es gegen die Gewinnmaximierungssucht zu verteidigen gilt.

Hans-Jürgen Oltmanns

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