Keine Erholung

17. April: "Millionenprogramm gegen den Fluglärm in Hamburg. Ein guter Kompromiss"

Bei der derzeitigen und noch steigenden Anzahl der Flüge über unsere ansonsten schöne Stadt reichen Kompromisse schon lange nicht mehr, es sei denn, der Flugverkehr würde sofort halbiert werden. Das würde dem Anspruch eines Kompromisses näher kommen. Außerdem sind bauliche Lärmdämmungen natürlich nur für die kalte Jahreszeit von Vorteil. Was aber kommt danach, wenn sich die Bewohner auf ihren Balkons und im Garten aufhalten möchten? Das ist doch das eigentliche, zurzeit nicht lösbare Problem, dass diese Menschen nach wie vor keine Möglichkeit der Erholung im eigenen Heim haben. Man täte gut daran, sich diese Millionenausgabe für Lärmdämmung zu sparen und sie lieber für einen neuen Flughafen mit einer schnellen Zubringermöglichkeit außerhalb der Stadt anzulegen. Flughäfen mitten in einer Stadt gehören sowieso schon länger der Vergangenheit an.

Karin Wagner

Provozierendes Auftreten

17. April: "Neue Sicherheitskräfte für Bus und Bahn"

Schön, dass es neues Sicherheitspersonal in Hamburgs Bahnen und Bussen gibt. Die Frage ist nur: Wer passt auf diese Leute auf, die ja selber oft provozierend auftreten?

Jens Bartling

Konsequent durchgreifen

Mein persönliches Sicherheitsempfinden im Nahverkehr wäre bestimmt höher, würde die Hamburger Justiz konsequent durchgreifen. So aber muss die Hochbahn aufrüsten.

Lars Bollerson

Genaues Beobachten

16. April: "Sozialarbeit per Mausklick. Computerprogramm soll neuen Fall Chantal verhindern"

Offensichtlich verliert die SPD in Hamburg völlig ihren sozialen Kompass. 110 Millionen Euro für ein völlig überzogenes Computerprogramm, 40 Millionen für eine Trabrennbahn, aber Kürzungen in der Kinder- und Jugendarbeit von 3,5 Millionen. Es ist naiv zu glauben, dass ein fachlich und datenschutzrechtlich ohnehin umstrittenes PC-Programm einen Todesfall eines Kindes verhindern kann. Menschliches Verhalten lässt sich nicht in eine Software pressen. Es ist daher zu befürchten, dass die Mitarbeiter der Jugendämter mehr vor ihrem PC sitzen und Fälle managen, als dass sie Zeit haben, mit ihren Klienten zu arbeiten. Der direkte Kontakt, das genaue Beobachten, die unterstützende Beratung entsprechen fachlichen Standards - und nicht der Mausklick.

Prof. Dr. Manfred Neuffer

Lebensqualität zerstört

16. April: "Pferderennen in Horn, Wohnungsbau in Bahrenfeld. 1000 Wohnungen auf der Trabrennbahn"

Hier soll wieder einmal systematisch ein Stück Lebensqualität von den vielen im Hamburger Westen wohnenden Bürgern zerstört werden. Die Aussage, die Pläne seien politisch kaum noch zu stoppen, sind ebenso lächerlich wie die Aussage, dass die den Volkspark zerstörende neue Hauptmagistrale den Verkehr entlasten würde. Richtiges Ziel wäre es gewesen, die Trabrennbahn abzureißen und den Volkspark zu erweitern. Wenn man dann immer noch auf Deubel komm raus Wohnungen haben möchte, sollte man sich die vielen in der Umgebung befindlichen und leer stehenden Objekte in den Gewerbegebieten zunutze machen.

Holger Spremberg

Mutter zweiter Klasse?

16. April: "Kindererziehung soll bei Rente größeres Gewicht bekommen"

Warum kann Frau von der Leyen nicht offen zugeben, dass Mütter bei der Rentenzahlung unterschiedlich behandelt werden? Ich finde es beschämend und fühle mich benachteiligt, zwei Drittel weniger Rente für die Erziehung meiner Kinder zu erhalten als Mütter, deren Kinder drei Jahre später geboren wurden. Bin ich etwa eine Mutter zweiter Klasse?

Eveline Dönselmann

Unangemessene Weise

16. April: "Bischof empört über Koran-Aktion. Jaschke spricht von 'Störung des Religionsfriedens'"

Werden uns die Islamisten demnächst den Heiligen Krieg erklären, wenn von den kostenlosen Koran-Exemplaren diese hundertfach im Altpapier und in der Müllverbrennung auftauchen werden? Nach den Erfahrungen der Amerikaner in Afghanistan ist dieses auch in unserem Land zu befürchten. Warum lassen die Religionswächter diese massenhafte Verteilung ihres Heiligtums an Ungläubige jeder Religion zu, und das auch noch in einer dem Thema nach unangemessenen Art und Weise?

Herbert Schilling

Erst denken

14. April: "SPD legt neues Gesetz vor. Jede zweite Spielhalle steht vor dem Aus"

Der Senat wird mit diesem Gesetz nicht Spielsucht verhindern, sondern welche schaffen. Die so eingeschränkten Spieler gehen dann ins Internet. Folge: kein Spielerschutz mehr wie in deutschen Spielhallen, keine Steuerzahlungen, keine Arbeitsplätze. Die Schweiz und Norwegen haben es vorgemacht mit dem Effekt, dass dort die Spielsucht gestiegen ist. Aber so ist Hamburger Politik. Erst handeln, dann denken.

Max-H. Krumme

Zu früh

14. April: "Mehr Praxis im Medizinstudium: Neuer Modellstudiengang am UKE"

Jetzt schon beenden über 90 Prozent der Medizinstudenten ihr Studium mit dem Doktortitel. In anderen Fachgebieten ist es eher umgekehrt. Wenn jetzt mit der Promotion, das heißt mit dem Nachweis der Befähigung zum wissenschaftlichen Arbeiten, bereits während des Studiums begonnen werden kann, also bevor das erforderliche Wissen insgesamt vorhanden ist, bedeutet das eine Verwässerung. Dann kann man ja gleich den Bachelor-Arzt einführen.

Dr.-Ing. Friedrich Weinhold

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