Kein Denkmal

7. April: "Startschuss für die Olympia-Bewerbung"

Der Senat hat Hamburg einen Sparplan auferlegt und träumt von Olympia. Olympia 2012 in London verschlingt über 20 Milliarden Pfund und ist in der Bevölkerung so beliebt, dass der Bürgermeister um seine Wiederwahl im Mai bangt. Olympia ist Geldvernichtung und taugt nicht zum Denkmal, da sollten besser andere Projekte, zum Beispiel die von Ole von Beust erneut ins Spiel gebrachte Stadtbahn, verwirklicht werden. Kostet nur einen Bruchteil und hilft der Hansestadt Hamburg signifikant weiter.

Marcus Meier

Fehlende Qualifikation

7. April: "Ole von Beust zieht in seiner Autobiografie 'Mutproben' politische Bilanz"

Als Mitglied der CDU empfehle ich Herrn von Beust doch den nachträglichen Eintritt in die grüne Partei. Wenn ein ehemaliger Bürgermeister mit seinen mangelhaften schulischen und universitären Leistungen kokettiert, um nachträglich seine abgewählte Schulpolitik zu rechtfertigen, ist dies eher ein neues Indiz für seine fehlende Qualifikation, das höchste Amt in Hamburg ausführen zu können.

Außerdem diskreditiert er kollektiv diejenigen, die gute schulische Leistungen erbringen. Die Amtszeit von Ole von Beust war außerdem geprägt durch die Pleite der HSH Nordbank. Darüber hinaus muss auch die Planung der Elbphilharmonie erwähnt werden. Alle Projekte wurden mit recht wenig Einsatz seitens des ehemaligen Bürgermeisters begleitet. Die CDU ist in Hamburg und bundesweit gut beraten, sich nicht noch grüner zu machen, als es die Grünen sind

Dr. Volker Vahrenholt

Keine Ausschüttung

5. April: "Allianz jetzt Alleinbesitzerin der Europa-Passage"

Was ist das für ein Markt? Da zahlt einer 30 Jahre in seine Lebensversicherung ein. Er bekommt, weil der Markt es angeblich nicht anders hergibt, nicht die ihm schriftlich zugesicherte Ausschüttung der Versicherungssumme. Nach kurzer Zeit muss er feststellen, dass diese Versicherungsgesellschaft mal eben die Europa-Passage kauft. Muss man als kleiner Sparer diese und andere Einkäufe finanzieren? Das Gesetz ist wohl immer bei den Gesellschaften und nicht bei denen, die dafür arbeiten müssen.

Gerhard Oettchen

Wespennest

5. April: " Was muss gesagt werden? Günter Grass erregt Anstoß mit seinem Gedicht über Israels Iran-Politik"

Günter Grass hat mit seinem Gedicht offenbar in ein Wespennest gestochen. Die aufgeschreckten Wespen sind alle jene, die bisher die Politik Israels kritiklos unterstützt oder (ehrlich oder heuchlerisch) akzeptiert haben. Anstatt sich mit seinen warnenden Hinweisen sachlich auseinanderzusetzen, beschränken sich die Stellungnahmen auf Pauschalierungen oder auf Kritik an der Person des Grass.

Rolf Kahlbaum

Ähnlichkeit mit Lyrik

Gedicht? Welches Gedicht? Es wird behauptet, dass Günter Grass ein Gedicht an verschiedene Zeitungen gesendet habe. Ich finde jedoch keins. Der Text ist ein bekenntnishaftes Prosastück, bei dem die Zeilen nicht ganz bis zum rechten Rand vollgeschrieben sind. Nur dieses Merkmal zeigt Ähnlichkeit mit Lyrik. Das wäre nicht weiter wichtig, wenn nicht die literarische Gattung Einfluss hätte auf die Frage: Wer spricht da eigentlich?

Denn in Gedichten schiebt sich zwischen Autor, Text und Leser das lyrische Ich. Und das spricht sich so aus, dass Meinungen und Befindlichkeiten des Autors hinter einen übergeordneten Sinn zurücktreten. Wer spricht, wurde in den Beiträgen korrekt gedeutet: Günter Grass in Prosa. Und Grass hat es als Prosa gemeint. Wozu dann dieses Mittel der lyrischen Distanzierung? Ganz abgesehen: Auch der Prosatext tut weh. Ein Dialog "Grass trifft Maulheld" wäre vielleicht sogar lesbar gewesen. Ich darf allen empfehlen: Lesen Sie lieber die anderen Sachen von Günter Grass.

Lutz Rehkopf

Berechtigte Sorge

Herr Grass hat wie jeder andere Bürger das Recht auf freie Meinungsäußerung. Noch dazu gegen den politischen Strom schwimmend, wenn er faktische Wahrheiten äußert und seiner berechtigten Sorge vor einem Atomkrieg Ausdruck verleiht. Bravo, Herr Grass, wir alle sollten uns die Wahrheit nicht verbieten lassen.

Erich Ramstöck

Die alten Argumente

Herr Grass spricht von Erstschlag und jetzt auch von Gleichschaltung. ... Ich habe in den letzten Jahrzehnten sehr viel über die Hitler-Zeit mit Menschen dieser Epoche gesprochen. Und immer wenn das Thema Juden thematisiert wurde, war ich entsetzt, wie sehr bei fast allen die Argumente dieselben waren wie zur Hitler-Zeit.

Regine Heitmann

Sorge berechtigt

In der Öffentlichkeit wird Günter Grass zu Unrecht des Antisemitismus bezichtigt. Der Autor wendet sich gegen die Politik der Regierung Netanjahu, nicht gegen "die Juden". Seine Sorge um den Weltfrieden ist angesichts der angespannten Lage im Nahen Osten nur zu berechtigt.

Beate Schön

Kein Militärschlag

Niemand bezweifelt das Existenzrecht von Israel, auch Günter Grass nicht. Aber es gibt Israel nicht ein Recht auf eine Militärschlag, schon gar nicht mit Atombomben.

Jürgen Heitmann

Hanebüchener Vorwurf

Die Kommentare, inklusive der des Abendblatts, bezeugen, dass Grass mit seiner Vermutung, Israelkritik würde mit dem Knüppel Antisemitismusvorwurf unterbunden, in eindrucksvoller Weise. ... Grass Antisemitismus zu unterstellen ist so hanebüchen wie der Vorwurf, "die Juden" planten eine Weltverschwörung.

Andreas Kaluzny

Zu wenig zum Gedicht

Schade, dass Grass zerrissen wird und nicht sein Gedicht. Eine mehr inhaltliche Auseinandersetzung hätte ich schon erwartet.

Lars Bollerson

Reflexartige Empörung

Vielen Dank, dass Sie nicht nur die reflexartige Empörung der Grass-Kritiker veröffentlicht, sondern auch das Gedicht abgedruckt haben, sodass sich jeder Leser ein eigenes Bild machen kann. Was an der Warnung, Deutschland sollte sich aufgrund seiner schuldhaften Geschichte nicht erneut an der Vorbereitung eines Angriffskriegs - diesmal gegen den Iran - beteiligen, israelfeindlich oder antisemitisch sein soll, erschließt sich mir nicht.

Michael Nieselt

Geschreibsel

Wie ist es möglich, dass namhafte Zeitungen diesem für mich nur noch sogenannten Schriftsteller und dessen Geschreibsel, das die fundamentalen Tatsachen auf den Kopf stellt, noch ein Podium geben?

Jens P. Blume

Nachsicht zeigen

4. April: " Zambrano muss zahlen und wird St. Pauli fehlen"

Die Spielattacke des St.-Pauli-Spielers Carlos Zambrano ist sicherlich kein Kavaliersdelikt, aber lieber Deutscher Fußball-Bund (DFB): Zeigen Sie bitte Nachsicht mit einem Fußballspieler, der sein Temperament unter dieser Nervenanspannung nicht mehr kontrollieren konnte. Vielleicht sollte man Spucken, in welcher Form auch immer, gezielt mit einer Verwarnung versehen, dann wäre es nicht mehr so nachahmenswert.

Emilio Ender

Die Zuschriften geben die Meinung der Einsender wieder. Kürzungen vorbehalten. Weitere Briefe auf www.abendblatt.de

Schreiben Sie an briefe@abendblatt.de oder per Post an das Brieffach 2110, 20350 Hamburg