Fehlender Überblick

2. April: "Hamburgs gefährlichste Straße. Auf der Langenhorner Chaussee ereignen sich die meisten Unfälle"

Wer wie ich regelmäßig den Radweg Langenhorner Chaussee benutzt, weiß, wie wenig dieser Weg von Radfahrern frequentiert wird. Es gibt andere Strecken in Hamburg, wo dringender Handlungsbedarf besteht. Beamten, die offensichtlich nur auf ihrem Bürostuhl hocken, fehlt einfach der Überblick. Hinzu kommt, dass ausgerechnet der Radweg im Süden zwischen Sengelmannstraße und Erdkampsweg, der auf die Straße verlegt werden soll, völlig in Ordnung ist.

Myrna Leopold

Mangelnde Wahrnehmung

Wann begreifen die Verantwortlichen endlich, dass Fußgänger und Radfahrer mit Kopfhörern auf den Ohren das Verkehrsgeschehen gar nicht mehr richtig wahrnehmen können? Ich bin überzeugt, dass viele Unfälle darauf zurückzuführen sind.

Johannes Schneider

Kein Argument

2. April: "6,3 Prozent mehr Geld für 25 000 Beschäftigte im öffentlichen Dienst"

Die Aussage "Ich bin es wert", ist kein Argument für mehr Geld. Bezahlung orientiert sich üblicherweise am Leistungsgrad, also an der erbrachten Leistung im Verhältnis zur im Arbeitsvertrag vereinbarten Normalleistung. Eine höhere Bezahlung setzt also einen höheren Leistungsgrad voraus. Da keine der Tarifparteien davon gesprochen hat, wird es eine Steigerung des Leistungsgrades wohl nicht gegeben haben. Es stellt sich die Frage, wie Personalchefs nicht öffentlicher Unternehmen auf Forderungen ihrer Mitarbeiter nach höherer Bezahlung, die mit dem Argument "weil ich es wert bin" vorgetragen werden, reagieren.

Hans-Peter Hansen

Erschreckendes Stadtbild

2. April: "'Hamburg räumt auf' sammelt 299 Tonnen Müll. Rekordbeteiligung"

Meiner Meinung nach ist es nicht damit getan, eine "Hotline Saubere Stadt" zu nennen. Die Medien sollten immer und immer wieder darauf aufmerksam machen, dass Sauberkeit und Ordnung für alle eine Selbstverständlichkeit sein sollten. Denn unser Stadtbild zeigt erschreckend, wie dies im Bewusstsein anscheinend nicht mehr vorhanden ist. Trotzdem: ein herzliches Dankeschön an alle freiwilligen Helferinnen und Helfer für ein sauberes Hamburg.

Hannelore Moldenhauer

Nicht wählbar

2. April: "Kein Land in Sicht. Es wird Zeit, die Piratenpartei an ihrem Programm zu messen"

Das Phänomen Piratenpartei wurde in dem Artikel exzellent analysiert. Ob der für politisch im Sinne von "gut für das Allgemeinwohl" denkende Bürger unverständlich hohe Zuspruch dieser Schmalspurdenker auf ungelesene Parteiprogramme oder tatsächlich inhaltliche Übereinstimmung zurückzuführen ist, wäre letztlich gleich erschreckend. Eine Partei, der die absolute Freiheit des Internets, also auch das Austoben krimineller Energien bis hin zur Pädophilie, am Herzen liegt, darf für moralisch denkende Menschen nicht auch nur im Ansatz wählbar sein.

Jürgen Schmidt

Nicht ausreichend

Es ist völlig richtig, sich auch einmal das Parteiprogramm der Piraten vorzunehmen. Nur: Das gilt doch für alle Parteien. Was ist eigentlich aus dem "Ahlener Programm" der CDU von 1947 geworden, das noch die Sozialisierung der Schwerindustrie und des Bergbaus vorgesehen hatte? Sind die Piraten nicht ein verständlicher Reflex gerade auf die allzu pragmatische Politik der staatstragenden Parteien? Gut oder ordentlich regiert zu werden reicht gerade jungen Menschen nicht aus. Gut so.

Helgo Klatt

Voller Respekt

2. April: "Der Fall Felix. Ein Versicherungskrimi"

Mit Entsetzen habe ich den Artikel über Felix' Brandverletzungen gelesen. Ich bedaure sehr, kein R+V-Versicherungskunde zu sein, denn jetzt hätte ich meine Versicherung gekündigt. Wir Verbraucher sollten endlich lernen, uns solidarisch zu erklären und Opfern zur Seite zu stehen. Dann müssten "die Großen" lernen, wie man mit uns kleinen Endabnehmern umgeht. Felix gebührt mein voller Respekt, dass er nicht klein beigibt.

Elfi Schröder

Guter TV-Kommissar?

31. März/1. April: "Extrawürste für Til Schweiger"

Seit mehr als 40 Jahren gibt es den Fadenkreuz-"Tatort"-Vorspann. Nun will Til Schweiger mit seinem Einstieg als Hamburger Kommissar den Vorspann geändert wissen. Bevor er aber öffentlich den unverwechselbaren Vorspann als "dämlich" bezeichnet, sollte er zunächst seine schauspielerischen Qualitäten als "Tatort"-Kommissar unter Beweis stellen. Ein häufig mürrischer Gesichtsausdruck macht noch keinen guten TV-Kommissar aus.

Magdalene Eberhard

Wirklich herausragend

29. März: "Hamburg sollte seine Staatsräte aufwerten"

Die Betrachtung über die Staatsräte findet meine volle Unterstützung. Die Stellung der Senatssyndizi im Konzert der Staatssekretäre der Länder war einst wirklich herausragend. Die politischen Beamten folgten dem Senatspräsidenten bedingungslos. Eine persönliche Qualitätsfrage war das nicht. Es zeigte nur, unter welchen Umständen die Berater überhaupt noch unabhängig sein konnten. Eine Anpassung der Bewerber auf das Profil bis hin zur später beklagten "Mittelmäßigkeit" der Amtsinhaber war ein langsamer Prozess. Bei aller Wertschätzung der Ansicht im heutigen Artikel, ich glaube, das Rad lässt sich kaum zurückdrehen. Die politische Wirklichkeit ist eine andere, und welcher Senator, gleich welcher Couleur, will sich von unabhängigen Senatssyndizi, die er sich im Regelfall nicht ausgesucht hat, reinreden lassen?

Peter Schmidt

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