Blankes Entsetzen

9. März: "Karsai beschneidet Rechte der Frauen in Afghanistan"

Beim Lesen des Artikels packte mich blankes Entsetzen. Ich frage mich, wofür sollen unsere in Afghanistan stationierten Soldaten noch weiter kämpfen und ihr Leben riskieren? Wenn es die Entscheidung der politischen Führung dort ist, das Land zurück in die Steinzeit zu führen, und es westlichen Ländern nicht gelingt, ihre Wertvorstellungen zu vermitteln, dann muss man wohl oder übel das Land aufgeben.

Petra Schwenke

Würdelose Trennung

9. März: " Der letzte Streich. Christian Wulff mit militärischen Ehren verabschiedet"

Mit der Argumentation "Jetzt sollte mal genug sein" gibt man denen recht, die den Ehrensold-Beschluss wie auch die Zapfenstreich-Durchführung unnötig forcierten und somit unumkehrbare Fakten geschaffen haben. Ehrensold unter Vorbehalt und Zapfenstreich nach Abschluss der Untersuchungen wie auch ein kritischer Rückblick auf den Umgang mit den Beschuldigungen - das hätte der Trennung wirklich Würde gegeben und vom Respekt vor dem Amt des Bundespräsidenten gezeugt.

Peter Baasch

Falsche Fragestellung

9. März: "Justizsenatorin Jana Schiedek (SPD) fordert Frauenquote"

Die Frage, warum Verkäuferinnen und Friseurinnen schlechter bezahlt werden als beispielsweise Tischler, stellt sich nicht. Es war schon immer so, dass unterschiedliche Berufe auch unterschiedlich entlohnt werden. Vielmehr hätte die Frage lauten müssen: Verdienen Friseurinnen, Verkäuferinnen oder auch Tischlerinnen weniger als ihre männlichen Kollegen? Und darauf heißt die eindeutige Antwort: Nein!

Hartmut Braun

Freche Pläne

8. März: "Schäuble bittet Freiwillige zur Kasse"

Die Pläne von Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble, die Bezüge von Wehrdienstleistenden und Teilnehmern im Bundesfreiwilligendienst zu besteuern, finde ich eine Frechheit. Mein Sohn macht Freiwilligendienst im Krankenhaus und bekommt dafür 180 Euro. Wenn die Regierung solche Geldprobleme hat und um jeden Preis Wege für neue Einnahmen sucht, sollten die Herrschaften mal bei sich anfangen.

Stefan Haack

Mehr Frauen!

8. März: "Die Stadt der Frauen. Weltfrauentag"

In der Ausgabe fielen mir die Frauenbeschreibungen mit Fotos auf. Das hat mich richtig gefreut! Okay, es war Weltfrauentag, eine nette Geste muss sein, oder? Bitte machen Sie mehr daraus! Bringen Sie einfach öfter, viel öfter als bisher Berichte über tüchtige Frauen jenseits von Show und Klatsch. Machen Sie das Potenzial der Frauen in diesem Land ganz selbstverständlich sichtbar, dauerhaft und hartnäckig. Die Leserinnen werden es Ihnen danken, und die Männer werden sich daran gewöhnen.

Barbara Schirmacher

Mehr Betriebskindergärten!

Frauen wollen Kinder kriegen u n d arbeiten. Es ist ein Skandal, dass die Anzahl der Betriebskindergärten seit 20 Jahren kaum gewachsen ist. Dabei ist das doch nicht so schwer: ein schön eingerichteter Raum, ein oder zwei Fachkräfte, und die Mutter kann morgens mit ihrem Kind kommen, es evtl. in der Mittagspause mal drücken und dann mit ihm nach Hause gehen. Zufriedene Mütter, zufriedener Betrieb.

Irene Köster

Regulierungsflut

8. März : "Immer weniger Tagesmütter in Hamburg. Die Form der Kinderbetreuung wird zunehmend unattraktiv"

Die zunehmende Regulierungswut in der Kindertagespflege macht erstaunlicherweise noch halt vor den Familien, doch wer überprüft die Verhältnisse der Kinderbetreuung dort? Nach Art. 6 des Grundgesetzes ist die Pflege und Erziehung der Kinder das natürliche Recht der Eltern und die ihnen obliegende Pflicht, von der staatlichen Gemeinschaft überwacht. Die zunehmenden Auflagen in der Kindertagespflege machen mit Recht immer weniger Lust auf Kinderbetreuung, sondern immer mehr Frust - eine Entwicklung, die sich vielleicht bald nicht nur auf Tagesmütter, sondern auf Mütter und Elternsein schlechthin auswirkt.

Marion Danckwerts

Schwindendes Vertrauen

8. März: "Verrostete Atommüll-Fässer in Brunsbüttel entdeckt"

Hier geht es nicht nur um verrostete Atommüll-Fässer, sondern auch um die Korrosion des Vertrauens in eine Industrie, die es nie hätte geben dürfen. Können Menschen wirklich glauben, dass sich strahlender Müll an einem Platz auf der Erde für Zigtausende Jahre sicher aufbewahren und, falls nötig, von Menschen bewachen lässt? Eine seriöse Verwaltung dieses strahlenden Erbes wird für uns und für künftige Generationen kaum zu bezahlen sein. Wir sollten uns daher rasch mit notwendigen neuen Stromtrassen und ungeliebten "Wind-Spargeln" anfreunden, denn sonst müssten wir logischerweise das eine oder andere Brunsbütteler Fass in unserem Garten akzeptieren.

Jochen Kälber

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