Chapeau, Berlin

21. Februar: " Joachim Gauck soll Bundespräsident werden. Hohe Erwartungen an den Kandidaten"

Mit der schnellen Personalentscheidung zugunsten Joachim Gaucks wurde eine mögliche Hängepartie zwischen vielen denkbaren Aspiranten um das höchste Amt im Staate im Keim erstickt. Das Votum für Gauck war ein klares Bekenntnis für den Besten des Landes. Auch im Sinne der Bevölkerungsmehrheit. Chapeau, Berlin. Respekt, Frau Merkel.

Thomas Prohn

Leichen im Keller

Endlich haben wir einen Bundespräsidenten, der keine Leiche im Keller hat, oder? Wo bleiben unsere Moralisten? Oder ist es normal, dass zukünftig ein Bundespräsident mit seiner Geliebten durch die Welt reist und Deutschland repräsentiert? Aber eigentlich komplettiert das ja nur die Vielfalt der Besetzung unserer Regierung. Mit etwas Nachdenken würde man noch reichlich mehr Leichen in den Kellern der Politiker finden. Und da wird immer noch behauptet, Deutschland sei keine Bananenrepublik.

Siggi Bartels

Armes Deutschland

Einen Bundespräsidenten, der erfolgreich versucht, einen günstigen Baukredit zu bekommen - das kann man durchaus noch nachvollziehen. Zu einem Bundespräsidentschaftskandidaten, der sagt, er sei verwirrt, und im Übrigen in wilder Ehe lebt, kann man allerdings nur anmerken: arme Frau Gauck, armes Deutschland.

Dieter Monnerjahn

Letzter Versuch

Jetzt also Joachim Gauck. Der hat noch nicht, der will noch mal. Und auch mich, als eine Bürgerin, die die Aufgaben des repräsentativen Amtes des Bundespräsidenten seit Jahren auf unsere bezahlten Berufspolitiker verteilen würde, freut die Nominierung Joachim Gaucks tatsächlich. Sollte Gauck jedoch ebenfalls an sich selbst scheitern, denn an nichts anderem als über sich selbst sind seine beiden Vorgänger gestolpert, darf es kein Tabu mehr sein, über die generelle Abschaffung des wenig zeitgemäßen, aber teuren Amtes nachzudenken. Es ruht eine hohe Erwartung auf Joachim Gauck.

Sylvia Büttner

Nicht akzeptabel

21. Februar: "R 10 bleibt 300 Meter hinterm Bahnhof liegen: Oberleitungsschaden"

Dass ein Zug aus technischen Gründen liegen bleibt, das kann passieren. Dass aber erst nach knapp zwei Stunden Abhilfe geschaffen wird, ist nicht akzeptabel. Besteht nicht die Möglichkeit, im Hamburger Hauptbahnhof eine Diesellok nebst Lokführer in Bereitschaft zu halten, um genau in einer solchen Situation schnell reagieren zu können?

Joachim Pingel

Mehr Zeit

21. Februar: "Ab 5. März in fast allen Bussen: Vorne einsteigen, bitte!"

Die Nachricht, dass man in den Bussen jetzt in ganz Hamburg vorne einsteigen soll, versetzt mich nicht gerade in Begeisterung. Als Inhaber der Proficard wehre ich mich also nicht gegen die Kontrolle, ich halte es dennoch für unbequem. Die sowieso meist verspäteten Busse werden so noch später kommen, und für die gesamte Wegstrecke muss mehr Zeit eingeplant werden. Da es aber zulasten der Kunden geht, sollte der HVV seine Fahrpreise senken.

Peter Kohlmannslehner

Nur schlechtgeredet

20. Februar: "Hamburgs City steht vor radikalem Umbau"

Hamburg war immer eine auf Denkmalschutz versessene Stadt, bei der auch entlegene Bezüge ausreichten, um Objekte unter Schutz zu stellen. Die sogenannten City-Hochhäuser aber sollen abgerissen werden, dabei sind sie seit Jahren eigentlich nur schlechtgeredet worden. Was wäre das Hamburger Stadtbild ohne sie? Sie gehören mehr dazu als die vollsynthetische HafenCity.

Tilo Kopp

Kein Unterschied

Warum stellt man das Dogma auf, dass die City und die HafenCity unbedingt zusammengewurstelt werden müssen? Wer die Willy-Brandt-Straße mit Einzelhandelsgeschäften bebauen und dort Ziel- und Quellverkehr schaffen will, muss sagen, welche parallele Ausweichstraße den Durchgangsverkehr aufnehmen soll. Die vier Hochhäuser am Klosterwall finde ich genauso "hübsch und erhaltenswert" wie die Esso-Häuser mit der Tankstelle an der Reeperbahn.

Bernd Wenzel

Wie im Mittelalter

20. Februar: "Die intolerante Gesellschaft"

Die Reaktion auf das Buch beweist, dass es offensichtlich Themen gibt, die sakrosankt sind. Und jeder, der es wagt, öffentlich seine Zweifel an deren Richtigkeit zu äußern, wird wie im Mittelalter "verbannt". Das ist Meinungsterror, und ich würde mir wünschen, dass wir diese Phase in unserer Geschichte überwunden hätten. Im Gegensatz sollten wir froh und dankbar sein, dass es Menschen gibt, die bereit sind, ihre Meinung öffentlich zur Diskussion zu stellen.

Ernst Reimers

Verkehrssünder ahnden

20. Februar: "Rissener kämpfen gegen Pendlerverkehr"

Schön, wenn man in Rissen direkt neben dem Klövensteen wohnen kann. Nicht so schön, wenn dort zu viele Autos zu schnell durch die 30er-Zone fahren. Das tun sie allerdings deshalb in letzter Zeit vermehrt, weil die B 431 in Wedel seit Monaten eine Großbaustelle ist, was zur Folge hat, dass die Baustelle aus Hamburg kommend nur einspurig befahrbar und in Richtung Hamburg komplett gesperrt ist. Abgesehen davon wohnen auch an Hauptverkehrsadern Menschen mit Kindern, die nicht geschützt werden können, indem man die Straße einfach für den Durchgangsverkehr sperrt. Besser wäre es, wenn in Straßen, die über Gebühr belastet werden, konsequent Verkehrssünder geahndet und zur Kasse gebeten würden.

Antje Haubner

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