Richtiger Schritt

17. Februar: "Zum Rücktritt des Bundespräsidenten Christian Wulff (CDU)"

Christian Wulff war politisch schon lange am Ende. Sein Rücktritt ist endlich ein Schritt in die richtige Richtung. Für die politische Kultur unserer parlamentarischen Demokratie ist dieser Rücktritt ebenfalls ein positives Signal. Bleibt zu hoffen, dass am Ende nicht die Steuerzahler die Dummen sind und sie Christian Wulffs Rücktritt mit knapp 200 000 Euro "Ehrensold" im Jahr (!) alimentieren müssen.

Albert Alten

Kritik im Nachhinein

Warum wurden die Handlungen des früheren Ministerpräsidenten Wulff während seiner Amtszeit nicht durchleuchtet, bevor man ihn zum Bundespräsidenten gewählt hat? Jetzt im Nachhinein kriechen die Kritiker aus allen Löchern und haben doch längst gewusst, was der Herr Ministerpräsident so im Laufe seiner Amtszeit ausgenutzt hat. Endlich können die Neider, die nicht an den Töpfen der Vergünstigungen teilhaben konnten, ohne selber aufzufallen, Dinge anprangern, zu denen sie bislang keinen Zugang hatten und auch keinen bekommen werden.

Gotthard Kalkbrenner

Medien taten ihre Pflicht

Die Medien haben ihre Arbeit gemacht, ihre Pflicht erfüllt. Als Wächter haben sie in einer Demokratie eine fundamental wichtige Aufgabe, nämlich unter anderem, die Mächtigen zu überwachen und auf Missstände hinzuweisen, das sollten wir nicht vergessen - die Pressefreiheit ist eine Errungenschaft, um die uns Bürger gerade in anderen, nicht demokratischen Staaten beneiden. Auch das sollten die Kritiker, die jetzt nur die Medien schelten, nicht vergessen. Dass Wulff nun seinen Hut genommen hat, kann man höchstens ihm selbst vorwerfen, nicht aber den Medien. Gleichwohl sollten die Medien auch Respekt wahren, bei allen Vorwürfen gegen ihn: Der Bundespräsident darf nicht durch Art und Weise der Berichterstattung zur Witzfigur gemacht werden. Würde und Stil müssen dabei gewahrt bleiben, das gilt aber auch für jeden Bürger! Dies ist eine schlichte Frage der guten Kinderstube. Und ganz nebenbei: Die Verunglimpfung des Bundespräsidenten ist immerhin auch als ein Straftatbestand im Strafgesetzbuch geregelt!

Michael Abben

Bei Jauch vorhergesagt

In der Sendung von Günter Jauch vor einigen Tagen zum Thema Christian Wulff war die ehemalige Ehefrau des früheren Bundeskanzlers Gerhard Schröder, Hiltrud Schwetje, eingeladen. In der Diskussion um einen möglichen Rücktritt von Wulff wies sie darauf hin, dass ein Rücktritt Ende dieser Woche oder in der nächsten Woche erfolgen würde. Leider wurde dieser Hinweis von Herrn Jauch nicht weiter hinterfragt. Woher diese hellseherische Qualität mit dieser Genauigkeit?

Uwe Holler

Das Amt ist beschädigt

Endlich ist dieses quälend lange Gewürge und das von Anfang an personelle Missverständnis in der Besetzung des Amtes beendet. Fremdschämen war das gängige Gefühl, als Bürger und noch mehr als Politiker. Wulff wählte den letzten Weg aus dem Amt. Dafür kein Mitleid. Diese bisher unvorstellbare Beschädigung des Amtes wird in die Geschichte eingehen.

Peter Schmidt

Nachfolger aus dem Kloster

Den Nachfolger sollte man am besten in einem Kloster suchen.

Eckard Seebohm

Heiliger gesucht

Mal sehen, wer Nachfolger von Christian Wulff wird. Es muss aber ein Heiliger sein, der seit Geburt absolut fehlerfrei gelebt hat, also kein Politiker. Denn diese leben, unabhängig vom Parteibuch, auch im System des "Gebens" und "Nehmens", was Wulff vorgeworfen wurde. Die nächste Recherche kommt bestimmt zum passenden Zeitpunkt.

Dr. Jürgen Koch

Integrität erwünscht

Bitte als Nachfolger nicht wieder einen Rohrkrepierer von der CDU nehmen. Lieber parteilos, integer, lebendig. Also alles das, was Herr Wulff nicht war.

Achim Aisslinger

Das war höchste Zeit

Das war aber auch mal Zeit. Nun können die Spekulationen um die Nachfolge losgehen, solange diese nicht so absurd und langwierig verlaufen wie bei der Nachfolge-Suche für Thomas Gottschalk von der Sendung "Wetten, dass?"

Markus Schlichter

Eine Frau soll folgen

Der Fall ist klar, die Publizistin und Unternehmensberaterin Prof. Gertrud Höhler muss Nachfolgerin von Christian Wulff werden. Die Frau hat die Qualitäten dafür, sie hat, was Deutschland braucht.

Peter Mersch

Sünden nicht groß

Christian Wulffs "Sünden" waren nicht groß, wohl kaum strafrechtlich relevant und fallen in die Zeit seiner Ministerpräsidentschaft in Hannover. Wulff selbst wusste, dass die Demokratie (nicht nur) in Deutschland zu einer "Mediokratie", einer Medienherrschaft, entartet ist. Er spielte mit den Medien und wurde ihre Beute. So verliert Deutschland zum Glück einen Bundespräsidenten mit einer gewinnenden, hervorragenden Erscheinung und Form, aber zu wenig authentischer, eigenständiger Substanz, mit gewählten Worten, die aber nicht aus abgeklärter Überzeugung, sondern aus meisterlicher Berechnung erwachsen. Ein junger erfolgreicher lebenslanger Berufspolitiker und ambitionierter Karrieremensch kann sich kaum als Bundespräsident eignen.

Dierk Lübbers

Macht der Medien

Unglaublich, was die Massenmedien in Deutschland für eine Macht haben. Selbst die Justiz wird davon beeinflusst.

Peter Schertes

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