Ohne direkte Emissionen

14. Februar: "Sauberer Bus auf Jungfernfahrt. Bis 2013 sollen sieben Modelle unterwegs sein"

Das Bemühen der Hochbahn, ihre Busse emissionsfrei zu machen, ist ja schön und gut, aber viel zu teuer. Modernen, leistungsfähigen und langfristig kostengünstigen Oberflächen-Stadtverkehr bietet nur eine Stadtbahn, die schon seit über 100 Jahren weltweit ohne direkte Emissionen fährt. Nicht umsonst wurde die Straßenbahn früher Elektrische genannt.

Jens Ode

Aktionistische Spielerei

13. Februar: "Hamburg setzt Busse unter Strom"

Die HVV-Busse unter Strom zu setzen ist zwar ein netter Versuch, aber angesichts der damit verbundenen Zuleitungsverluste, der beim Bus technisch aufwendigen Rückgewinnung von Bremsenergie sowie des straßenverkehrstypisch hohen Rollwiderstands mit dem Prädikat "untauglich" zu versehen. Und schlussendlich: Ein Bus bleibt ein Bus mit allen seinen sattsam bekannten Unzulänglichkeiten und Kapazitätsproblemen. Wenn schon Elektromobilität, dann bitte richtig in Form von U-Bahn, S-Bahn und, da vorgenannte bereits heute nur noch in Ausnahmefällen finanzierbar sind, insbesondere als Stadtbahn. Alles andere ist nur aktionistische Spielerei, mit der wertvolle Zeit verplempert wird.

Holger Flach

Katastrophaler Lärm

14. Februar: "Eine gesalzene Rechnung. Elbvertiefung soll um mehr als 50 Millionen teurer werden"

Dass das Bundesland Niedersachsen gegen eine Elbvertiefung ist, liegt ja auf der Hand. Dessen Projekt heißt nun einmal Wilhelmshaven. Aber auch bei diesem Projekt dürfte es später zu einem Bürgeraufstand kommen, spätestens dann, wenn die ersten Güterzüge rund um die Uhr ins Binnenland rollen. Dieser Lärm ist katastrophal.

Gebhard Müller

Ein unverdientes Glück

14. Februar: "Wo kommt die Liebe her? Ein Gespräch mit dem Philosophen Richard David Precht"

Armer Richard David Precht. Wer so blind von der Liebe redet und sie wissenschaftlich sezieren will, hat sie leider nie kennengelernt. Liebe ist eben nicht etwas, was man verstandesmäßig zum Nutzen beider oder des Nachwuchses plant, sondern sie ist völlig zweckfrei und kommt ohne eigenes Zutun oder Berechnung auf irgendwelchen Vorteil daher. Die Einzigartigkeit des geliebten Menschen, dessen Dasein den anderen innerlich erstrahlen lässt, ist nicht ersetzbar durch Zweckgemeinschaften. Sie ist ein unverdientes Glück, das offensichtlich nur wenige erleben dürfen.

Gabriele Möller

Völlig unverständlich

13. Februar: "Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Ex-Bürgermeister Ahlhaus. Der unendliche Villen-Streit"

Bisher hatte die Freie und Hansestadt Hamburg stets bodenständige und seriöse Erste Bürgermeister. Mir ist unverständlich, weshalb bei Herrn Ahlhaus keine Grundschuld über eine Million zugunsten Hamburgs eingetragen wurde. Den Hinweis einer besonderen Gefahrenlage kann man nur kopfschüttelnd zur Kenntnis nehmen. Es wäre wünschenswert, feststellen zu lassen, wer bei Genehmigung dieser gewaltigen Investition die Finger im Spiel hatte.

Joachim Busch

Kein Manko

Mögen der Kauf der Villa des Herrn Ahlhaus und die damit verbundene Sicherung auch rechtens gewesen sein, so bleibt doch ein fader Beigeschmack. Muss man denn unbedingt alle einem zustehenden Vergütungen bis zum Äußersten ausschöpfen, zumal man um den klammen Finanzhaushalt der Stadt weiß? Beschämend ist besonders die von Herrn Christoph Ahlhaus gemachte Aussage, dass die vorgenommenen Umbauten den Wiederverkaufswert und den Komfortfaktor der Immobilie in Osdorf deutlich senken würden. Die Installierung von Sicherheitsglas bedeutet einen geringeren Wärmedurchgangskoeffizienten. Ferner sinkt die Lärmbelastung durch dickeres Glas. Im Zeitalter, in dem Sicherheit ganz groß geschrieben wird, ist es garantiert kein Manko, eine gut gesicherte Immobilie zu besitzen.

Anja Kuntz

Sehr irritierend

13. Februar: "Weinberg nimmt Eltern in die Pflicht. Betreuungsgeld nur nach Vorsorgeuntersuchung"

Wenn Eltern Defizite bei der Betreuung ihrer Kinder haben, gibt das Jugendhilferecht hinreichend Instrumente für ein Eingreifen des Jugendamts. Auch eine obligatorische U6- und U7-Untersuchung beim Kinderarzt ist sehr sinnvoll. Was irritiert, ist die Tatsache, dass auch bei der CDU inzwischen viele es für eine Selbstverständlichkeit halten, wenn Kinder im Säuglingsalter in Krippen ganztags fremden Personen überlassen werden. Noch vor zehn Jahren waren Jugendpsychologen einhelliger Auffassung, dass bis zum Alter von drei Jahren eine Bezugsperson für die Entwicklung von entscheidender Bedeutung ist. Wer glaubt aber, dass eine Elternschaft, die sich auf das Wochenende beschränkt, die Nähe zwischen Kind und Eltern fördert? Als Großvater von sechs Enkeln ist diese Entwicklung für mich ein Graus.

Jürgen Schmidt

Erneuter Nackenschlag

13. Februar: "Gesundheitsminister Daniel Bahr streitet mit Kassen um Beitragserstattung"

An dieser Diskussion zeigt sich, wie weit sich die Krankenkassen von ihren Mitgliedern entfernt haben. Nicht der Patient steht in der Mitte, sondern die Wirtschaftlichkeit und vor allem der Gewinn, damit sich die Vorstände und Bezirksleiter hohe Bezüge sichern können. Zum Halbjahr 2011 waren die Krankenkassen noch am Jammern, wie viel Geld ihnen fehlt, jetzt ist ein Überschuss vorhanden. Aber anstatt die Leistungen auszubauen, die vorher gestrichen worden sind, oder die Mitglieder zu entlasten, die schließlich diesen Überschuss mit geleistet haben, gibt es wieder einen Nackenschlag.

Rüdiger Ramm

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