Tendenziöse Berichte

17. Januar: "Sicherungsverwahrte in Jenfeld: Keiner kann gewinnen"

In dem Text heißt es richtig: "Der Unterschied liegt darin, dass wir diese Menschen auf der Straße in der Regel nicht erkennen." Das stimmt, jedoch tut auch das Abendblatt einiges dafür, dass es diesen Menschen, deren Verfehlungen ich gar nicht relativieren möchte, besonders schwer gemacht wird, mit der Situation umzugehen (siehe Foto mit Labrador). Ich würde mir einen konstruktiven Beitrag des Abendblatts wünschen, denn die aus meiner Sicht doch tendenziöse Berichterstattung skandalisierte das Geschehen auf für mich nicht nachvollziehbare Weise und unterbreitet keine Lösungsvorschläge. So kommen wir nur schwer weiter.

Tim Schurig

Seerecht noch zeitgemäß?

17. Januar: ",Costa Concordia' droht zu sinken - Zwölf Deutsche vermisst"

Die "Costa Concordia" wirft eine Frage auf: Ist das aktuelle Seerecht noch zeitgemäß, das einem Kapitän alleinige Entscheidungsgewalt zuspricht, über Leben und Tod von bis zu 6000 Menschen zu entscheiden? Wenn der Kapitän, wie auf der "Costa Concordia", auch nach 45 Minuten bei schon sinkendem Schiff keinen "Evakuierungs-Alarm" gibt, wäre jegliches eigenmächtiges Handeln der Offiziere und Crew, die Rettungsboote auszubringen, Meuterei, und sie würden vor einem Seegericht verurteilt werden.

Andreas Schulz

Unerträgliche Beschimpfung

17. Januar: "Bruder Lear: Großes Werk, tolle Sänger, starke Regie"

Den neuen alten "Lear" an der Staatsoper kann man mögen oder nicht. Reimanns Musik kann man mögen oder nicht. Und man kann eine Premiere auch vor Ende verlassen, ohne sich deshalb vom Kritiker des Abendblatts beschimpfen lassen zu müssen. Ich bin bis zum Ende geblieben, um da keine falschen Gedanken aufkommen zu lassen. Aber ich halte es für unerträglich, wenn der Abendblatt-Kritiker den anders Meinenden und Entscheidenden ein "Miesepeter" nachruft oder gar Feigheit unterstellt. Wie wacklig ist denn wohl die eigene intellektuelle Statik, wenn sie sich so lächerlichen Stützen anvertrauen muss? Reimanns Oper hat eine offene Diskussion verdient und eine Publikumsbeschimpfung wie die im Abendblatt gewiss nicht nötig.

Frank Ochmann

Lagerung noch teurer

17. Januar: "Energiewende kostet Familie im Schnitt 125 Euro"

Die erneuerbaren Energien verursachen hohe Kosten, aber die irre lange Lagerung des Atommülls kostet uns Steuerzahler auf Dauer viel, viel mehr.

Friderun Böttger

Tief in der Tinte

17. Januar: "Landtag muss sich mit Christian Wulff befassen"

Die Affäre ist keine Affäre mehr. Wulff sitzt so tief in der Tinte und hat so an Ansehen eingebüßt, dass er noch so viele Richtigstellungen und Entschuldigungen von sich geben kann: An ihm wird so viel Dreck hängen bleiben, dass er nicht mehr als Vorzeigeschild der Deutschen, der dieses Land repräsentieren will und muss, gelten kann. Er sollte sich zurückziehen. Kein Mensch wird ihm mehr zutrauen, Deutschland würdig repräsentieren zu können. Er hat schlicht und einfach die Verpflichtungen, die man mit diesem Amt hat, unterschätzt.

Imme Klee

Offensiver diskutieren!

16. Januar: "Ramsauer droht mit Helmpflicht für Radfahrer"

In den letzten Monaten wurde das Leihfahrradsystem in Hamburg hoch gelobt. Es ist doch wohl klar, dass das gesamte Leihfahrradsystem nach Einführung einer Helmpflicht praktisch tot ist. Denn es ist wohl kaum zu erwarten, dass Leute nur auf Verdacht einen Fahrradhelm mitführen, weil sie ja vielleicht ein Fahrrad leihen können. Genauso wenig ist vorstellbar, dass man sich zusammen mit dem Fahrrad auch einen Helm leiht. Dies übrigens nicht nur aus hygienischen Gründen, sondern auch aufgrund der Sicherheit: Ein Fahrradhelm schützt nicht mehr, wenn er heruntergefallen ist. Ich würde mich freuen, wenn diese Vorstöße etwas offensiver diskutiert würden.

Monika Gause

Falscher Ansatz

Es fällt wieder ein Stück körperlicher Bewegungsfreiheit für Jugendliche weg. Ein Helm trägt sich inzwischen tatsächlich ganz gut, besonders bei Regen. Aber wohin damit in der Schule, dem Kino, beim Einkaufen? Die Zahl der getöteten und verletzten Radfahrer ist inakzeptabel. Doch statt die aktive Sicherheit zu verbessern, also vor allem die Fehler der Kraftfahrer beim Abbiegen und Vorfahrtachten anzugehen und endlich sichere Radverkehrsanlagen zu schaffen, wird den Jugendlichen die Schuld in die Schuhe geschoben. Und Hamburg baut weiter lebensgefährliche linksseitige Radwege, wie z. B. gerade die Veloroute 11 durch den Hafen.

Mathias Bölckow

Nur die halbe Wahrheit

16. Januar: "Menschlich gesehen: Werner Jantosch"

Es ist sicherlich gut, den ehemaligen Polizeipräsidenten Werner Jantosch in dieser Rubrik für seine Verdienste zu würdigen. Er hat es verdient. Allerdings wird der Eindruck vermittelt, dass Herr Jantosch freiwillig gegangen ist, um Bienen zu züchten und seinen Ruhestand zu genießen. Es hätte ruhig erwähnt werden sollen, dass die SPD ihn in den vorzeitigen Ruhestand versetzt hat, weil er kein SPD-Parteibuch hat, sondern parteilos ist.

Wolfgang Schneede

Dänemark gutes Beispiel

13. Januar: "Frei laufende Hunde nur im Winter?"

Weshalb gibt es in Hamburg keine sogenannten Hundewälder? Relativ kleine eingezäunte Wald- und Wiesengebiete, in denen sich die Hunde völlig frei bewegen können und niemanden belästigen. Die verantwortlichen Planer sollte sich einmal in Dänemark umsehen.

Günter Wagner

Die Zuschriften geben die Meinung der Einsender wieder. Kürzungen vorbehalten. Weitere Briefe auf www.abendblatt.de

Schreiben Sie an briefe@abendblatt.de oder per Post an das Brieffach 2110, 20350 Hamburg