Neue Bescheidenheit

6. Februar: " Gabriel sieht Hamburg als Vorbild für Bundes-SPD. Der SPD-Chef über einen neuen Wahlkampfstil und den Erfolg von Olaf Scholz"

Die neue Bescheidenheit von Sigmar Gabriel kann nicht überzeugen. Denn erstens stellt sich die Ausgangssituation vor der nächsten Bundestagswahl vollkommen konträr zur letztjährigen Bürgerschaftswahl dar, da die SPD in Hamburg weniger durch eigene Stärke als vielmehr die Schwäche der CDU und deren Spitzenkandidaten wieder zurück an die Macht gefunden hat. Und zweitens provoziert man bei Minimalzielen unweigerlich die Frage, warum man überhaupt noch die SPD wählen soll, da jene Taktik das Bild vermittelt, dass die Partei im Vergleich zur bisherigen Bundesregierung nichts Grundlegendes verändern will.

Rasmus Ph. Helt

Andere Rechte?

6. Februar: "Bauwagengruppe lässt Gespräch über Stellplatz platzen"

Wie kann es sein, dass diese Bauwagengruppe der Stadt auf der Nase rumtanzt? Ich frage mich, warum diese Gruppe sich nicht selbst einen Platz sucht, auf dem sie legal und erwünscht in einem normalen Mietverhältnis wohnen kann, wenn denn dies die von ihr gewählte Lebensform ist. Es kann doch nicht sein, dass diese paar Menschen andere Rechte und Pflichten haben als die anderen Bürgerinnen und Bürger Hamburgs.

Christine Hofmeister

Immer mehr Schieflage

6. Februar: "Umwelt: Einspruch gegen Patent auf Melonen"

Die große Agrarindustrie wittert das große Geschäft mit Züchtungen und gentechnisch veränderten Pflanzen und Tieren. Die Versprechungen der Gentechnik, die Nahrungsmittelprobleme der Zukunft zu lösen, können jedoch nicht eingehalten werden. Im Gegenteil: Die Schädlinge nehmen zu und damit auch der chemische Einsatz gegen sie, was sich sowohl auf die Kosten wie auch auf die Qualität auswirkt. Hinzu kommt, dass die Schädlinge resistent werden gegen herkömmliche Mittel. Für die Verbraucher wird es schwieriger, gesunde Lebensmittel zu finden, denn durch die gentechnische Veränderung von Pflanzen können Allergien entstehen. Es wird genug Nahrung erzeugt, die Verteilung auf der Erde gerät immer mehr in Schieflage. Daran ist zu arbeiten, nicht an den Genen.

Rüdiger Ramm

Unglück im Tunnel

4./5. Februar: "Elbphilharmonie - Senat prüft Hochtief-Kündigung"

Abgesehen von den andauernden Negativschlagzeilen hat mich die kürzlich erschienene Abbildung des Rolltreppentunnels an das Unglück im Tunnel der Gletscherbahn in Österreich erinnert und verunsichert. Sind bei Gefahren oder Stillstand seitliche Fluchttüren eingebaut? Welche Institution steht dafür ein, wenn für zukünftige Besucher aufgrund von Baufehlern ein Risiko entsteht? Zweifellos wurde nicht zu Ende geplant und nachträglich preistreibende Veränderungen angeordnet. Verlangte Änderungen gehen zulasten des Bauherrn, unvollständige Planung und Bauleitung zulasten des Architekten. Bei der Größe des Projektes ist die behördliche Bauaufsicht ebenso beteiligt. Die Hauptverantwortung für die Kontrolle trägt jedoch die Politik, welche das Geld des Steuerzahlers treuhänderisch zu verwalten hat. Alle zusammen haben vollständig versagt.

Gerhard Hein

Bleibendes Geheimnis

4./5. Februar: "Familie Nguyens wunderbare Heimkehr"

Meine Glückwünsche gehen nicht nur an die Familie Nguyen, der ich eine hoffentlich unbelastete Zukunft in diesem Lande wünsche, sondern auch an den Ort Hoya. Die Menschen dort haben vorbildlich gezeigt, was Zivilcourage ist, was Solidarität und Empathie bewegen können. Was das unselige Wirken des Innenministers Schünemann angeht, hat mich in dem Artikel nichts überraschen können. Manches scheint in Niedersachsens Innenministerium aus dem Ruder gelaufen zu sein. Dafür gibt es etliche Beispiele. Warum die volle Härte der Gesetze gerade gegen Menschen angewendet wird, die gut integriert sind und unserem Staatswesen keinerlei Schaden zufügen, bleibt sein Geheimnis.

Annelie Tietze

Protestmarsch hilft nicht

4./5. Februar: " Schreibers Rettungsschirm heißt Kahrs"

Da ist er wieder, der rote Filz in Hamburg. Zwei Kinder sind tot und niemand trägt Verantwortung. Da helfen auch die bisher aufgezeichneten Wege nicht und auch der Protestmarsch zum Gedenken an Chantal wird keinen der verantwortlichen Politiker zum Rücktritt veranlassen.

Karl-Heinz Müller

Toller Junge

4./5. Februar: "Bewegung kann schlauer machen"

Ein guter Artikel und ein toller Junge. Theo wird einmal einer der wenigen nicht übergewichtigen Erwachsenen werden und den Krankenkassen nicht auf der Tasche liegen. Wenn die Mutter auch noch gesundheitsbewusst kocht, kann nichts mehr schiefgehen. Glückwunsch. Ich hoffe, dass viele Menschen diesen Bericht gelesen haben und sich um sich selbst und ihre Familien mal Gedanken machen. Dann klappt's auch mit der Gesundheit.

Danica Hubrich

Sehr gewagt

3. Februar: "Wie im Gehirn neue Nervenzellen wachsen"

Abermillionen Mäusen sind in der Alzheimerforschung in den letzten Jahrzehnten vielversprechende Ansätze medienwirksam entlockt worden. Sie beweisen, dass Erkenntnisse, die man kurzlebigen, künstlich krank gemachten, eingesperrten Nagetieren abgequält hat, bedeutungslos werden, sobald man sie auf langlebige, spontan erkrankte, in Freiheit lebende Menschen anzuwenden versucht. Die Aussage der Wissenschaftler, die davon ausgehen, dass sich ihre Mäuseexperimente auf den Menschen übertragen lassen, halte ich daher für etwas gewagt.

Heiko Schildt

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