Ohne Kontrolle

1. Februar: "Endlich erste Konsequenzen. Fall Chantal: Chefin des Jugendamts suspendiert"

Welches Armutszeugnis stellt sich denn Herr Schreiber selbst aus. Er wollte sich bereits 2009 von Frau Wolters trennen, hat demzufolge Kenntnis über deren Unfähigkeit und lässt sie trotzdem ohne jegliche Kontrolle agieren. Spätestens ab 2009 wäre es seine Pflicht gewesen, der Behörde und vor allem Frau Wolters ganz genau auf die Finger zu sehen. Dass er dies nicht getan hat, zeigt seine eigene Unfähigkeit, und dafür sollte er endlich Verantwortung übernehmen und zurücktreten.

U. Barth

Einseitige Darstellung

31. Januar: "Ehemalige Pflegemutter erhebt schwere Vorwürfe: 'Kontrollen hat es nicht gegeben'"

Schlimm genug, dass wieder ein Kind zu Tode gekommen ist. Aber diese pauschalierten Anschuldigungen einer nicht genannten ehemaligen Pflegemutter sind unseres Erachtens der Sache nicht dienlich. Meine Frau und ich betreuen seit fünf Jahren zwei Kinder und können feststellen, dass das Jugendamt Harburg sich sehr wohl für die Angelegenheit interessiert. Wir haben auch nicht die Erfahrung, dass die Kinder hier nur leichtfertig geparkt wurden. Ganz im Gegenteil. Wir werden regelmäßig von ein bis zwei Mitarbeiterinnen des Allgemeinen Sozialen Dienstes besucht. Die Entwicklung der Kinder und auch die Wohnsituation sind grundsätzlich Bestandteil eines gemeinsamen Protokolls. Zum direkten Erfahrungsaustausch wird einmal pro Jahr ein Treffen aller Pflegeeltern organisiert. Wenn die telefonische Erreichbarkeit nicht gegeben ist, können wir über Mail kommunizieren. So gesehen können wir Ihren Beitrag in keinem Punkt bestätigen. Sicher ist das Engagement von Jugendamt zu Jugendamt und auch von Sachbearbeiter zu Sachbearbeiter unterschiedlich. Aber hier den Guten die Motivation zu nehmen ist aus unserer Sicht sträflich.

Pflegefamilie Fahnenbruck

Kein Qualitätsmerkmal

1. Februar: "Wert des deutschen Abiturs umstritten"

Abitur bedeutet nur, dass man es geschafft hat, etwa 13 Jahre lang die Hürden und Tücken des deutschen Schulwesens zu überleben. Eine beachtliche Leistung, aber bei der Masse der Abiturienten nicht unbedingt ein besonderes Qualitätsmerkmal. Zu Unrecht ist das Abitur immer noch mit dem Hauch des Auserwähltseins und elitärem Standesdünkel behaftet. Die Bewertung nun um fünf Jahre zu verschieben ist ein kümmerliches Ausweichen.

Hans-Emil Schuster

Hanseatischer Hochmut

31. Januar: "Wilhelmshaven senkt Liegegebühren: Hafenrabatte gegen Hamburg"

Wir Hamburger sollten jetzt nicht lamentieren, denn dass sich Wilhelmshaven zur Konkurrenz für den Hamburger Hafen entwickeln würde, war von vornherein abzusehen. Nichtsdestoweniger verschloss sich Hamburg damals wie heute jeglicher Möglichkeit der Kooperation. Anstatt sich am Ausbau des einzigen deutschen Hochseehafens finanziell zu beteiligen, verharrte man hier mit hanseatischem Hochmut auf dem Niveau kleinstaatlichen Denkens und Handelns des 19. Jahrhunderts. Man sollte eigentlich meinen, dass sich die Erkenntnis der Endlichkeit, mit ökologisch und wirtschaftlich fragwürdigen Maßnahmen wie der Elbvertiefung weiterhin den ständig wachsenden Schiffsgrößen entsprechen zu können, auch unter Hamburgs Entscheidungsträgern finden müsste.

Hans-Robert Niemann

Persönliche Eitelkeiten

Dieser Preiskampf war leider zu erwarten. Da genau wie die Reeder die Betreiber-Gesellschaften der Containerterminals für Überkapazitäten gesorgt haben. Die Lage für Hamburg wird immer prekärer. Immer noch keine Fahrrinnenanpassung in Sicht. Das produktivste Containerterminal CTA ist für die großen Containerschiffe nicht anlaufbar, da die Köhlbrandbrücke zu niedrig ist. Außerdem noch Hamburgs damaliger Verzicht, sich in Wilhelmshaven zu beteiligen. Alles wirtschaftspolitische Armutszeugnisse und unserem föderalistischen System und persönlichen Eitelkeiten geschuldet.

Thomas Nahr

Erhebliche Steuerausfälle

31. Januar: "Rechnungshof rügt: 100 Betriebsprüfer fehlen"

Ein Betriebsprüfer und auch ein Steuerfahnder kann arbeiten, so viel er möchte. Sind die Dienststellen, die die Ergebnisse umsetzen, sichern oder hereinholen sollen, aufgrund der Arbeitsbelastung dazu nicht in der Lage, sind seine Bemühungen schnell vergebens. Die jetzige Unterbesetzung in allen Arbeitsbereichen führt zu erheblichen Steuerausfällen. Das ist inzwischen Allgemeinwissen und vom Rechnungshof mehrfach angemahnt. Er fordert Verstärkung in allen Bereichen. Und was macht der Senat? Er tut so, als sei das nicht sein Problem, und gibt weitere Sparvorgaben.

Volker Behrendt

Wenig glaubhaft

31. Januar: "Schlecker-Erbin: 'Es ist nichts mehr da'"

Die lapidare Aussage der Tochter: "Es ist nichts mehr da", ist wenig glaubhaft. Noch vor einem Jahr soll ein geschätztes Vermögen von 1,95 Milliarden Euro vorhanden gewesen sein, und nun ist auf einmal alles verspielt? Es widerspricht jeder Lebenserfahrung, dass bei Vermögen dieser Größenordnung nicht ausreichend Vorsorge für stürmische Zeiten getroffen wurde, und sei es in der Schweiz oder sonst wo. Ebenfalls befremdlich ist die Heimlichtuerei der Schlecker-Familie, nämlich das gesamte Zahlenwerk auf den Tisch zu legen. So etwas beflügelt Spekulationen.

Eberhard Bresch

Lottogewinn für Manager

Mit dem Unternehmen Schlecker hat die Unternehmerfamilie offensichtlich auch ihr Privatvermögen riskiert. Im Gegensatz dazu erweist sich Missmanagement bei anderen Großunternehmen oder Banken durch Abfindungen oft als Lottogewinn für die verantwortlichen Manager.

Dieter Bronisch

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