Sympathie verspielt

10. Januar: "Polizei wehrt sich gegen St. Paulis Vorwürfe"

Es ist einfach abstoßend und paradox, wie die Verantwortlichen des FC St. Pauli mit den Vorkommnissen rund um das Hallenturnier umgehen und sich aus der Verantwortung stehlen. Als ich 1985 in Hamburg ansässig wurde, galt meine Sympathie sofort dem etwas anderen Fußball-Club in Hamburg. Dieser Sympathie-Vorschuss ist, angesichts der ständig sich verschlechternden Fan-Kultur, nunmehr aufgebraucht. Schade, dass es so weit gekommen ist und ein Ende der Negativ-Spirale nicht abzusehen ist.

Klaus Kahle

Miese Schuldzuweisung

Wie mies ist es vom FC St. Pauli, nun die Schuld der Polizei und dem Veranstalter zuzuschieben? So toll und harmlos, wie es immer dargestellt wird, sind die "Fans" des Vereins auch nicht. Unglaublich auch, der Polizei auf der anderen Seite Überhärte vorzuwerfen. Wer Polizisten angreift, muss damit rechnen, dass zurückgeschlagen wird.

Detlef Neumann

Einseitige Selbstdarstellung

Peinlich, Herr Brux! Der "Sicherheitschef" unterteilt nicht nur in gute und schlechte Gewalt, er proklamiert sie sogar unter bestimmten Umständen als zwangsläufig. Statt einseitig auf Presse und Polizei zu schimpfen, sollte sich Herr Brux, wie der gesamte Verein, davon verabschieden, St.-Pauli-Anhänger nur als Opfer von Gewaltauswüchsen zu definieren. Diese einseitige Selbstdarstellung wurde immer wieder durch die Realität konterkariert.

Frank Grundmann

Härter durchgreifen

Schon längst hätten Gesetzeshüter massiver auftreten müssen: Es kann doch nicht sein, dass ein paar gewalttätige Leute es mit ihren Straftaten schaffen, wunderbare Großveranstaltungen in den Ruin zu treiben und Vereine als gewaltverherrlichend darzustellen. Die Medien täten gut daran, derartige Gewalttätigkeiten nicht einem Verein zuzuschreiben (z. B. Lübeck-Fans, HSV-Fans oder Pauli-Fans). Alle wissen, dass diese Verbrecher keine Fans sind und niemals im Namen eines Vereins zu Werke gehen.

Horst Denef

Der Wahnsinn geht weiter

10. Januar: "Händler kapitulieren vor hohen Mieten"

Handel ist Wandel. Der Kunde hat so entschieden, das Marketing der Großen war einfach zu verführerisch. Immer mehr, immer größer, immer schöner, immer länger geöffnet, immer billiger. Mit dem Internet als Plattform für den Versandhandel ist die nächste Revolution im Handel schon in vollem Gange. Als Inhaber eines Fachgeschäftes sage ich: Der Wahnsinn geht weiter.

Oliver Krüger

Eigenes Handeln überdenken

Wie sich allein in den letzten Jahrzehnten der Wandel der Einzelhandelsstrukturen entwickelt hat, lässt sich wie ein roter Faden in allen Stadtteilen beobachten. So sehr ich den Verlust der beiden Traditionsgeschäfte in der Waitzstraße bedauere, so sehr hoffe ich, dass sich alle, auch Kunden, über die Folgen ihres Handelns bewusst sind und entsprechend agieren werden.

Michael Schneider

Schikane

9. Januar: "Tagesmütter sollen Schutzkleidung tragen"

Jetzt sollen Tagesmütter Schutzkleidung tragen und sich als "Lebensmittelbetrieb" registrieren lassen. Ob in den Behörden auch mal jemand daran gedacht hat, dass man so Tagesmütter vergrault? Oder ist das gar beabsichtigt? Wenn dann die Tagesmütter entnervt aufgeben, wird vermutlich gefragt, wie es dazu kommen konnte.

Artur Fallenbeck

Es gibt Schlimmeres

Ich habe mich gefragt, wo sind/bleiben die Kontrolleure, die auf den Wochenmärkten die Hygienevorschriften überwachen? Bei den meisten Bratwurst-, Brot-, Wurst- und Käseständen werden z. B. die Brötchen, Wurst- und Käsescheiben mit den bloßen Händen angefasst. Mit denselben Händen wird dann das Geld angenommen. Ist das etwa hygienisch einwandfrei?

Harald Schumacher

Nicht zu glauben

Man kann es gar nicht glauben! Nachdem man inzwischen schon alle Pflegeberufler zu Bürokraten umfunktioniert und ihnen wichtige Zeit für menschliche Zuwendung genommen hat, hat man sich nun also auch noch die Vernichtung von liebevoller Zuwendung der Tagesmütter für unsere Kinder vorgeknöpft. Haben wir nicht tolle Sozialpolitiker? Wie viele Schäden sind denn den Zöglingen ohne die geplanten Reglements bisher zugefügt worden?

Ingrid Boos

Liebe statt Vorschriften

Hurra, der EU-Bürokratismus hat wieder zugeschlagen. Toll auch wieder die Aussage der hiesigen Behörden: "Uns sind die Hände gebunden." Nur Mut, meine Damen und Herren: Agiert gegen diesen EU-Bürokratie-Unsinn. Kümmert euch lieber um die Tiermasthaltung, wie den Einsatz von Antibiotika bei der Hähnchenmast, und gebt dafür allen Kindern Liebe statt ausufernder Vorschriften.

Beate Hardenack

Längst überfällig

6. Januar: "Rekordjahr für die Hochbahn"

Sie schreiben, dass die Hochbahn weitere 20 Haltestellen behindertengerecht ausbauen wird und dann 57 von 91 Stationen auch für Gehbehinderte erreichbar wären. Also sind momentan nur 37 behindertengerecht. Ich suche gerade einen Praktikumsplatz für meinen Sohn (14, Rollstuhlfahrer) und orientiere mich an der Erreichbarkeit der Firmen. Meine Schwiegermutter (Rollator) bewegt sich nur im eingeschränkten Rahmen, ebenso wie Freunde mit kleinen Kindern (Kinderwagen). Muss man die Hochbahn wirklich dafür loben und ihr Ziel als ehrgeizig darstellen?

Janine Peters

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