Das ist ja wohl übertrieben

9. Januar: "Tagesmütter sollen Schutzkleidung tragen"

Also, man kann es auch übertreiben. Dieser Bürokratismus spottet jeder Beschreibung. Zum Glück las ich dann den Kommentar auf Seite 7 ("Lieber Liebe als zu viel Hygiene"). Hier wurde mir voll aus der Seele gesprochen. Ich hoffe, die Behörde überdenkt diese Entscheidung.

Ingrid Werner-Merz

Höchste Zeit für Rücktritt

9. Januar: "Wulff setzt auf Vergessen"

Es wird höchste Zeit, dass Herr Wulff endlich seinen Verstand einschaltet und zurücktritt. Höher kann ja jetzt der Imageverlust Deutschlands gar nicht mehr steigen. Man muss sich wirklich schämen, dass ein "Staatsmann" an der Spitze des Landes so sehr an seinem Stuhl klebt.

Ingrid Tippmann

Politiker haben keine Chance

Wie tief ist die Moral in unserem Land gefallen? Menschen, die versuchen, sich ernsthaft und aus Überzeugung zu engagieren, werden zum Aufgeben gezwungen. Herrn Wulff wurde von Dritten kein Haus geschenkt, um andere Vorteile zu erlangen. Ihm wurde ein Privatdarlehen für private Zwecke von alten Freunden angeboten. Nicht mal ein zinsloses! In Deutschland darfst du als politischer Mensch der Öffentlichkeit keine Freunde haben. Dafür hast du aber genug Feinde und Missgönner! Ich meine: "Wer anderen eine Grube gräbt, fällt selbst hinein."

Hanna Conrad-Peters

Andere Wahrnehmung

7./8. Januar: "Ausschreitungen beim Schweinske-Cup"

Die Berichterstattung der Medien weicht leider stark von den Wahrnehmungen anwesender Zeugen ab. Die Aggressionen gingen von den Lübecker Fans aus, und nachdem diese aus der Halle entfernt worden waren, war es drinnen wieder ruhig! Warum die Polizei so energisch gegen die St-Pauli-Fans vorging, bleibt rätselhaft. Die Lübecker Randalierer hätten es verdient. Dass die ganze Veranstaltung durch sie zerstört wurde, ist nicht akzeptabel.

Rea List

Wiederholungstäter

Die Fans von St. Pauli sind Wiederholungstäter! Jetzt sollte der DFB auch mal den FC St. Pauli und seine Fans richtig bestrafen - und bitte keine lächerliche Geldstrafe oder ein sogenanntes Geisterspiel.

Thorsten Runge

Bezirke gefordert

7./8. Januar: "Wenn Sie das dann mal kurz ausfüllen würden ..."

Das Beamtendeutsch ist nur ein Teil des Problems. Die genannten Bestrebungen helfen sicherlich, die sprachliche Barriere zwischen Bürgern und den Ämtern zu verringern. Doch, was machen die Ämter selbst? Zu jedem Formular gibt es Ausfüllhilfen, auch die sind leider in ähnlicher, alltagsferner Sprache gehalten und tragen offensichtlich nicht zu korrekt ausgefüllten Anträgen bei. Dies sind in der Behörde erstellte Hilfstexte! Dass die hohe Fehlerquote auch Mehrarbeit für die Mitarbeiter bedeutet, scheint offenbar nicht zu interessieren. Die Bezirke könnten durch eine klarere Sprache und treffende Erläuterungen Bürgern helfen und zeitgleich positive Effekte auf Arbeitsabläufe in der Behörde bewirken.

Matthias Tietjen

Arbeitsgruppen einsetzen

Man hat vonseiten der Behörden leider immer noch nicht begriffen, dass nicht alle abgedruckten Fragen für die Bearbeitung notwendig sind. Es sind immer noch zu viele Eitelkeiten in der textlichen und redaktionellen Aufmachung eines Formulars enthalten. Damit meine ich, dass diejenigen, die ein Formular entwerfen, nicht immer diejenigen sind, die letztlich damit arbeiten sollen. Die Sachbearbeiterebene, die Arbeitsebene, versteht die so gestalteten Formulare auch nicht vollends, weil vieles für die Bearbeitung eines Antrags überflüssig und oft genug auch "zu juristisch" ist. Es müssen in den Behörden endlich gleichberechtigte Arbeitsgruppen gebildet werden, die darauf zu achten haben, dass Formulare einfach abgefasst werden: also bürgerfreundlich!

Rolf Schlicht

Mehr Sachlichkeit, bitte

7./8. Januar: "Mut zur Konfrontation. Hamburg braucht eine Mindestbeteiligung bei Volks- und Bürgerbegehren"

Ich empfehle Mut zur Sachlichkeit. Die Bürgerschaft aufzufordern, sich gegen ein vom Volk beschlossenes Gesetz zu stellen, nur weil eine verschwindend kleine Zahl an Bauprojekten be- oder verhindert wurde, mutet an wie ein Ruf aus einer anderen, vergangenen Zeit. Frühzeitige und umfassende Bürgerbeteiligung hingegen ist das Gebot der Stunde. Aber es rächt sich auch ein anderer Hang der Politiker zur Zentralisierung. Gäbe es die Orts- und Kerngebietsausschüsse noch, dann gäbe es auch eine quasi-parlamentarische Entsprechung für örtliche Bürgerentscheide. Die Abstimmungsberechtigung aller Bezirkswahlberechtigten hingegen verbietet jegliches Quorum.

Klaus-Dieter Schwettsche

Notwendige Ergänzung

Bürger- und Volksentscheide können Projekte auch beschleunigen. Wenn Bürger früh und umfassend einbezogen werden, wird es seltener solcher Entscheide bedürfen. Quoren sind lediglich ein zusätzliches Instrument zur Verstärkung der Haltung, "die da oben machen sowieso, was sie wollen", und wirken demobilisierend.

Helena Peltonen

Argument zieht nicht

Der Verweis auf fehlende Legitimation als Begründung für die Forderung nach Quoren bei Bürgerentscheiden geht fehl. Bereits heute gibt es für Bürgerbegehren ein erhebliches Quorum mit der Pflicht zur Vorlage von gültigen Unterschriften von drei Prozent der Wahlberechtigten - je nach Bezirk etwa fünf- bis achttausend. Dadurch erhalten die Bürgeranliegen eine höhere Legitimation, als sie manch ein Mandatsträger im Bezirksparlament besitzt.

Lars Andersen

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