Alle Medien regen sich über den einzigen Treffer von Guerrero auf, leider mit der Flasche statt mit dem Ball. Aber war der unbeherrscht brüllende Axel Z. nun HSV-Fan oder HSV-Gegner? Als Wurf-Opfer sollte er ein Jahr freien Eintritt erhalten. Als Beleidigungs-Täter ein Jahr Stadionverbot. Jetzt wäre der HSV daran, zu antworten und sein Personal aus der Schusslinie zu nehmen. Das gehört sich so.

Johannes Zink

Kann eine Person eigentlich für eine Tat vierfach bestraft werden? Ja, die Fuballregeln lassen das wohl zu. Ich habe mich schon immer gewundert, dass bei einer Regwidrigkeit des „letzten Mannes“ im Strafraum dieser mit Platzverweis bestraft und dazu ein Strafstoß verhängt wird. Im Falle Guerrero wird dieser sogar vierfach bestraft. 50.000,00 € an den Verein, 5 Spiele Sperre, € 20.000,00 an den DFB und dann droht noch eine zivilrechtliche Strafe. Ist das nicht ein wenig zuviel des Guten (Schlechten)?

Harald Breustedt

Mit Verlaub: Bei dieser Vereinsführung braucht der Herr Guerrero keine Flugangst zu haben. Die Bosse verstehen und verstanden es schließlich als Größe den Peruaner nicht aus dem Verein und aus dem Urlaub fliegen zu lassen.

Jörg Dupont

Noch nie war ich im Stadion, im Abendblatt ist ja alles nachzulesen: „Du Arschloch …du Hurensohn … du spielst sch…“. Dafür werden also die Millionen schweren Kicker bezahlt, mit einer Art Ekelzulage. Wer im Ferrari sitzt, soll dann auch nicht mit Flaschen werfen. Und auf der anderen Seite: Dort sieht man, was aus Kindern wird, die zuhause alles unreflektiert voller Wut herausbrüllen dürfen und nicht mit Sportsgeist verlieren können. Soll man sich mit derart schlechter Kinderstube überhaupt einen Anwalt nehmen? Oder sollte nicht auch der Schütze wegen Beleidigung klagen? Ach nee, dafür wird er ja bezahlt, siehe oben. Ist das nicht wie bei den Spielen im alten Rom? Der impulsive Zuschauer hat offenbar mit unüberhörbarem Urteil den Daumen gesenkt. Auch wenn es wieder mal keine körperlich Verletzten gab, werde ich weiterhin um das Stadion einen Bogen machen, ohne etwas vermisst zu haben.

Johannes Zink

Liebe Sportredaktion,

Sie sind ja ziemlich neutral mit der "Guerrero"-Ausrasterung umgegangen. Ich frage die HSV-"Führung", was sie sich noch alles von solchen "Charakteren" gefallen lassen will? Über eine Geldstrafe lacht sich der "Einzeller" doch kapupt. Spieler dieser "Klasse", die vom FC-Bayern zurecht ausgegliedert wurden, wundern sich die übernehmenden Vereine. Noch Fragen? - Ich kann nur sagen: Uli Hoeneß: Toll gemacht - wie immer! Nur: Die HSV-Führung läßt sich wie ein Tanzbär durch die Manege führen (Flugangst Guerrero ("28"-mal hin und her geflogen - aber nie Flugangangst) Ze`robertos einsame U-Verlängerung, u.a.). Und jetzt der Höhepunkt am Sonntag, 5.4.10.: Hier gibt die Vereinsführung dem Verursacher eine Geldstrafe (schmeißt den Einzeller raus). Jeder Angestellte einer Firma, der so mit Kunden umgeht (hier FanŽs), fliegt ohne Kündigungsfristen sofort raus. Was ist das, so frage ich mich, eine Vereinsführung, die von Mitarbeiterführung offentlichlich nichtŽs, aber auch garnichts versteht. Und: Rost und& Co. und andere sog. Führungsspieler - an diesem Begriff krümmen mit bereits die Fingernägel. Und: Labbadia, Vorstand des HSV: Wißt ihr eigentlich, was ihr da tut? Ich jedenfalls bin in meiner Entscheidung, aus diesem Millionengrab-Vernichtenden Verein, ausgetreten zu sein, wieder bestätigt. Schöne Grüße an Bernd Hoffmann, dem Buchhalter, dem offensichtlich alle "fußballtechnischen Dinge" vorkommen müssen wie "Kuh auf Eis". Ein HSV-Fan ist sauer

Siegfried Mangels

Es besteht Einigkeit darüber, dass der Flaschenwurf von Herrn Guerrero nicht zu akzeptieren ist. Ich vermisse aber in den Stellungnahmen des Vereins jegliche Kritik an dem Verhalten des „Fans“. Wenn die Darstellungen in den Medien zutreffen, hat er den Spieler mit „Arschloch“, „Hurensohn“ und „schwule Sau“ betitelt. Offensichtlich ist dies nicht zu beanstanden? Ich war fast 30 Jahre Geschäftsführer eines namhaften Hamburger Unternehmens. Hätte einer unserer Kunden einen unserer Mitarbeiter mit Worten wie oben zitiert bedacht, hätten wir ihm die Möglichkeit gegeben, sich zu entschuldigen oder sich für die Zukunft einen anderen Lieferanten zu suchen. Die Bestrafung von Guerrero ohne jegliche Kritik an dem Verhalten des „Fans“ halte ich für unausgewogen. Wo bleibt der Schutz der Spieler vor solchen Beleidigungen?

Uwe Silligmüller

Wo bleibt eigentlich das Stadionverbot für den pöbelnden Fan?

Boris Langendorf

Liebe HA-Redaktion!

Als Mutter und Ehefrau zweier HSV-Anhänger ist mir die jüngste desaströse Entwicklung dieses teuren Hamburger Fußballvereins nicht verborgen geblieben. Natürlich erzeugen die miserablen Leistungen negative Stimmung unter den Fans und Zuschauern, die für viel Geld gute Resultate von Bruno Labbadia und seinen Mannen erwarten können. Zum jüngsten Ereignis: dem unseligen Flaschenwurf! Meines Erachtens sollte Guerrero als Profi seinen Frust unter Kontrolle haben, und sich nicht in die Riege derer einreihen, die außer Gewaltdenken und -handeln nicht mehr im Hirn haben. Wenn er allerdings von ebenfalls enttäuschten Fans als „hijo de la puta“ beschimpft wird, ist das Maß des Erträglichen für ihn voll: man bedenke seine Herkunft: Der Mann komm aus Peru! Inzwischen dürfte es sich auch bei uns herumgesprochen haben, dass dort andere Regeln gelten als im hiesigen Deutschland. Bezeichnet man da die Mutter als Hure, kommt das einer Todsünde gleich! Mütter werden – im Gegensatz zu unserem Land (!) - in Lateinamerika verehrt und respektiert! Dies sollten auch eingefleischte Fans bedenken, bevor sie ihren Verstand ausschalten! Fazit: Die HSV-Mannschaft muss wieder passable Leistungen bringen - das steht außer Frage! Und an alle Fans (m)ein Appell: Seid toleranter mit Euren Äußerungen! Sich als Spieler permanent anpöbeln zu lassen ohne darauf zu reagieren kann auf Dauer nicht funktionieren, irgendwann ist es genug...

Silvia Böker

Ein guter Sitzplatz im "Volksparkstadion" kostet heute so um die 60 Euro. Toll, was man neuerdings so alles dafür geboten bekommt. Schlechte Leistung millionenschwerer Bengels, Flaschenwürfe, böse Fratzen bei erzielten Toren, Fäkalansprache vom Tribünennachbarn an die Spieler. Nur die Bananenschalen hatten wir hier noch nicht. Ist das Vergnügen zu teuer? Am Fernsehen gibt es das Primitive günstiger. Dschungelcamp, Big Brother und die widerlichen Kommentare eines DSDS-Jurymitgliedes. Ist doch fast das Gleiche. Beides macht keinen Spaß!

Detlef Lange

Was gibt einem Fan das Recht, einen Fussballspieler als Arschloch und Hurensohn zu bezeichnen? Sicherlich war die Reaktion von Guerrero darauf arg überzogen und vielleicht auch nicht unbedingt entschuldbar,aber menschlich auch irgenwie verständlich.

K. Richter

Sehr geehrter Herr Wenig,

etwas weniger Scheinheiligkeit bitte! Muss Guerrero sich wirklich so (vorausgesetzt seine Wiedergabe ist korrekt) beschimpfen lassen? Ich finde nicht. Ist Axel Z. ein Opfer? Wohl kaum. Oder warum übergibt er die Sache gleich einem Anwalt? Ich erinnere an den Kopfstoß von Zinedine Zidane im Endspiel der Weltmeisterschaft 2006 gegen Italien. Auch über diesen - weltbesten - Fußballer hat man schnell scheinheilig den Stab gebrochen. Ist denn eine solche Reaktion angesichts übelster persönlicher Verunglimpfungen nicht verständlich? Gibt es nicht ein instinktives Gerechtigkeitsgefühl, das es geradezu von einem verlangt, sich zu wehren? Ich finde, all diejenigen, die so schnell mit Verurteilungen bei der Hand sind, sollten einmal ein bisschen in ihr Innerstes horchen und sich fragen, ob sich da nicht doch ein sehr ursprüngliches Gerechtigkeitsempfinden regt, welches die Reaktion eines Guerrero oder damals Zidane ganz in Ordnung findet. Ich erinnere übrigens auch an den Altbundeskanzler Helmut Kohl, der soeben anlässlich seines 80. Geburtstags als "Kanzler der Einheit" und "großer Europäer" allerorten zu Recht belobigt wird. Als er einmal von einem Passanten/Demonstranten mit einem Ei beworfen wurde, ging er eigenhändig auf den Mann los. Meines Wissens ist er dafür von keinen scheinheiligen Verbands-, Vereins- oder auch Parteifunktionär (vom Wahlvolk ganz zu scdhweigen) mit einer Strafe belegt worden.

Mit freundlichen Grüßen

Patrick Horst

Jeder Fan hätte im umgekehrten Fall sicherlich auf Drängen des HSV lebenslang Stadionverbot erhalten. Zu Recht! Doch was macht der HSV-Vorstand? De facto billigt er Guerreros Handeln, da Geldstrafen in welcher Höhe auch immer jedem Fussballer nur ein müdes Lächeln abringen dürften. Genau wie die Mannschaft taumelt die HSV-Führung offensichtlich mut- und kopflos durch die Krise und gibt die Verantwortung zum Nebenmann ab. Man kann nur hoffen, dass der DFB einen solchen Spieler aus dem Spielbetrieb nimmt, damit auch jedem Kind klar wird, dass Selbstjustiz nicht auf den Sportplatz gehört!

Stefan Uhlenbrock

Sehr geeherte Damen und Herren,

mich ärgert die einseitge Diskussion um das Fehlverhalten von Paolo Guerrero. Das er sich nicht richtig verhalten hat ist keine Frage, aber warum wird nicht genauso der Fan zu Rechenschaft gezogen? Darüber wird kein Wort verloren. Frank Rost hat nach dem Spiel ein Interview gegeben und gesagt, das Paolo Guerrero nicht ohne Grund so ausgerastet ist. Richtig! Der Fan muss damit leben können, wenn jemand so reagiert. Hört sich hart an, aber wenn ich jemanden beleidige, egal wenn, dann muss ich die Konsequenzen tragen. Da muss doch auch der Fan gemaßregelt werden, kann doch nicht sein das er nur als "Opfer" dargestellt wird!

Freundlich Grüße

Sven Wieck

Es ist schon komisch: da wird ein HSV-Mitarbeiter auf das Übelste beleidigt von einen angeblichen "HSV-Fan durch und durch", und erhält wegen seiner Flaschenwurf-Reaktion zu Recht eine Strafe für sein unentschuldbares Fehlverhalten. Andererseits frage ich mich, warum der Verein nicht ebenso konsequent gegen derartig diffamierende Äußerungen juristisch vorgeht, um auch in dieser Richtung ein Zeichen bei Provokateuren zu setzen.

Eckhard Schölling

Die vereinseigene Bestrafung in Höhe einer sechsstelligen Summe durch den HSV ist für Guerrero bei seinem Gehalt doch eine Lachnummer. Der Vorstand des HSV hat dem Verein damit einen Bärendienst erwiesen. Nur ein sofortiger Rauswurf wäre angemessen gewesen, zumal sein Vertrag am Saisonende sowieso ausläuft. Und eine zweite Chance nach dem Theater mit der Flugangst des Guerrero ist es nicht. Es ist eine "Dritte Chance". Wie lange läßt sich die Vereinführung von einigen Spielern und der sportlichen Leitung noch auf der Nase herumtanzen? Weiß Ruud van Nistelrooy was er sich mit dem Wechsel zu einem so desolaten HSV eigentlich angetan hat? Ich werde für die nächste Saison keine Dauerkarte mehr kaufen.

Rüdiger Goldbaum

Sehr geehrter Herr Wenig,

ich bin mit ihnen einer Meinung, das der Flaschenwurf nicht in Ordnung war, aber hier reden alle nur von dem verwöhnten Millionär, dem sowas nicht passieren darf! Blenden sie doch einmal alles aus was vorher war, aber scheinbar haben wir in Deutschland nur noch "Pharisäer" und Jasager. Es kann doch nicht angehen, das der Typ oder soll ich schreiben "Glatzkopf", der diese Sache zum eskalieren gebracht hat, ohne Strafe davon kommt. Ich habe gelesen er will sich einen RA nehmen, vielleicht zum verteidigen? Niemand schreibt uber diesen Mann, aber alle stellen den Menschen PG an die Wand. Selbst Herr Rauhball sagt in ihrem Interview, das auch die Fans sich an die Regeln zu halten haben, das ist hier nicht der Fall gewesen. Auch stellen sie Frank Rost an den Pranger, aber die Wahrheit tut nun einmal weh, aber in Deutschland will ja niemand mehr die Wahrheit hören, die werden alle an den Pranger gestellt, nur die "Schleimer" kommen weiter, armes Deutschland. Ich kann mir nicht vorstellen Herr Wenig, das sie einmal Fußball gespielt haben und auch aus ihren Interview`s kommt wenig rüber was den Fußballsport angeht, so kann man natürlich auch keine Emotionen haben und wird dann eher als Langweiler eingestuft. Merken sie sich eines, PG hat einen großen Fehler begangen (auch wenn der Treffer der vielleicht halbvollen Flasche, auch nur ein Glückstreffer im Unglück war) er hat sich entschuldigt, Strafe ja, aber auch für den "sogenannten Fan" , denn solche Leute gehören nicht ins Stadion, die da meinen mit der Eintrittskarte dürfen sie auch bis unter die Gürtellinie die Spieler beleidigen, auch diese Spieler sind Menschen, oder beurteilen sie die Spieler nur nach ihren Gehältern. Bei besonderen Anlässen lassen sie sich ansonsten doch auch am liebsten neben diesen "Star`s" ablichten, dann sind diese Leute doch auch nicht zu schade für sie dafür. Also behandeln sie alle auch korrekt und nicht wie Straftäter, aber vielleicht ist es auch mangelnde Lebenserfahrung.

Mit sportlichen Grüßen

J.Ulmer

Das Hamburger Abendblatt geht scharf in's Gericht mit Paolo Guerrero - mit Recht, denn ein Profi darf sich zu einer solchen Handlung nicht hinreißen lassen. Inwieweit die Höhe der Strafe für diesen 'Ausraster' gerechtfertigt ist, vermag ich nicht zu beurteilen. Unverständlich ist mir allerdings, die Haltung des Hamburger Abendblatts zu dem Verursacher dieses Vorgangs. Das schlechte Spiel des HSV kann nicht Alibi dafür sein, einzelne Spieler persönlich zu beleidigen. Hätte der Verursacher nicht Paolo Guerrero, sondern einen Polizisten in gleicher Weise angesprochen, hätte es hier eine saftige Geldstrafe gegeben. Es wäre sicherlich angebracht, daß sich auch der Verursacher für sein Vergehen entschuldigt.

Bernd Freitag

Liebe Redaktion!

Der HSV hat ja schnell reagiert und den ersten Teil der Aufarbeitung des Vorfalls nach dem Spiel gegen Hannover 96 gleich am Montag abgeschlossen. Das kann aber nur der erste Schritt sein. Als nächstes bleibt die Frage, wie der HSV sich gegenüber dem angeblichen "Fan" verhält, der Guerrero aufs Übelste beleidigt hat. Wann kommt das Stadionverbot? Nur wenn der Verein gleichzeitig seine Spieler vor derartigen Pöbeleien schützt - die übrigens, wie schon bei Atouba, von den teuersten Plätzen im Stadion ausgehen - hat er das Recht, derartige Geldstrafen auszusprechen. Mit dem Kauf einer Eintrittskarte erwerbe ich nicht gleichzeitig das Recht, mit den Spielern umzugehen, wie mir beliebt. Ferner will ich hoffen, dass die Geldstrafe keine Sparmaßnahme des Vereins ist, sondern gemeinnützigen Zwecken zugute kommt, z. B. der Fanarbeit, damit solche Beleidigungen nicht mehr vorkommen.

Viele Grüße

Jürgen Jeschke

Muss sich der HSV solche Spieler antun ?????? Es ist vieles im Argen bei unserem HSV ! Die Äußerungen von Frank Rost zeigen, dass wir es nur noch mit Söldner-Mimosen zu tun haben, die sich nicht mehr mit dem Fan und dem Verein identifizieren. Aogo beklagte die mangelnde Fan-Unterstützung,,,,,was will er denn noch, jedes Speil ausverkauft, super Stimmung = schlechte Leistung, man sollte Ihm während des Laufens vielleicht noch den Poschi pudern.....!! Ein Trainer der nichts sieht, keine Fehler findet, Sie erkennt und abstellt...??? Es muss schnellstens aufgeräumt und ausgemistet werden: Herr Hoffmann werden Sie Ihrer Position gerecht ! QUO VADIS HSV ????

Thorsten Hoff

Mir wird der Focus zu sehr auf den Spieler gerichtet. Sein Verhalten ist tatsächlich nicht zu rechtfertigen. Aber wie sieht es mit dem sogenannten "Fan" aus? Von den Spielern wird Disziplin und Vorbildfunktion erwartet. Wie erklärt dieser, vielleicht sogar Vater, seinen Kindern solche Begriffe wie "Hurensohn" und "Arschloch"? Hier wird doch mit zweierlei Maß gemessen! Hier wäre doch auch eine Entschuldigung angebracht.

Peter Vollbehr

Vorweg: 1.Guerreros Reaktion war ohne wenn und aber falsch und muss bestraft werden. 2. Pöbeln gehört zum Besuch eines Fußballspiels dazu. Nur: Bei der Bestrafung Guerreros sind wie überall die Umstände des Einzelfalls entscheidend. Dazu gehört hier aufzuklären, ob und wie er von dem Zuschauer provoziert wurde, da dies in der Regel strafmildernd ist. Und beim Umgang mit dem betroffenen Zuschauer ist folgendes zu berücksichtigen: Pöbeleien im Stadion finden normalerweise unter dem doppelten Schutz der Anonymität statt. Der Spieler wird geschützt, weil er es in der Regel nicht mitbekommt, der Zuschauer wird geschützt, weil er das weiß. Dieser Zuschauer hat bewusst diesen Schutz aufgegeben und sich in eine Eins-zu-Eins-Situation gewagt, wie sie jederzeit auch außerhalb des Stadions hätte stattfinden können. Fans, die körperliche Gewalt anwenden oder rassistische Äußerungen machen, erhalten, so sie erwischt werden, Stadionverbot. Der Kauf einer Karte, und sei sie noch so teuer, befreit nicht von elementaren Regeln im Umgang mit anderen Menschen. Nicht ohne Grund steht auf jedem Dorfsportplatz ein Schild, das sinngemäß jedem, der es mit dem Pöbeln übertreibt, den Rauswurf androht. Ich wünsche dem betroffenen Zuschauer gute Besserung, und allen HSVern in Zukunft wieder gute Spiele und Augenmaß auf allen Seiten.

Götz Petzold

Ein Flaschenwurf gegen Menschen ist nach dem StGB eine gefährliche Körperverletzung. Der Versuch ist strafbar. Völlig unabhängig davon, ob die Flasche leer oder voll war, ob eine Person getroffen worden ist oder nicht. In diesem Fall hat Guerrero einen Zuschauer im Gesicht getroffen und er kann noch nicht einmal mit einer Geldstrafe rechnen, sondern muß davon ausgehen, daß, nach Erstattung einer Strafanzeige, eine Freiheits-strafe verhängt wird. So gesehen, dürfte er als Fußballspieler - zumindest in Deutschland - für eine ganz lange Zeit - gesperrt werden.

Reinhard Prien