Eindeutig nein! Gerade die Hafenkrone mit ihren zwar unterschiedlichen, aber sehr sachlich gehaltenen Hochhäusern ist ein optischer Genuss. Und auch andere Neubauten sorgen dafür, dass Hamburg nicht zum Rotklinker-Museum wird. Ob eine moderne Stadt sich ausgerechnet nur über eine Kirchen-Silhouette definieren muss, darf wohl in Frage gestellt werden.

Manfred Milde-Böttcher, per E-Mail

Habe ich schon über den Artikel den Kopf geschüttelt, über die Leserbriefe zu diesem Thema tat ich dies noch heftiger! Man könnte meinen diese handeln über Lübeck oder Freiburg und nicht über Hamburg! Hamburg ist eine architektonisch sehr junge Stadt, in der Altstadt gibt es keine alten Häuser mehr, leider. Ja, Hamburg hat auch viele Bausünden, etwa rund um die Ruine der Nikolai-Kirche, aber Gebäude nur deswegen schon als störend zu betrachten, weil sie höher sind als ein Fahnenmast, ist eine traurige Hamburger Tradition. Das Radisson z.B. ist, obwohl erst 30 Jahre alt längst eine selbstverständlicher Teil der Hamburger Skyline geworden. Das wird mit der Elbphilharmonie und der Hafenkrone nicht anders sein. Ich hoffe, Hamburgs Weg zu einer echten europäischen Metropole wird sich auch in der Silhouette der Stadt widerspiegeln, trotz der vielen Nörgler!

Frank Wrobinski, per E-Mail

Ja, Hamburg wird hier verschandelt! Nicht nur an der Katharinenkirche, sondern zuvor bereits am der Ludwig-Erhard-Straße (Michel) und an den Landungsbrücken (Silhouette). Flächen in direkter Nachbarschaft zu sensiblen hamburgischen Gebäuden werden zunehmend zugeklotzt. Mit beliebiger Architektur, die überall stehen könnte. Noch ein Stockwerk mehr, noch mehr Gewinn. Die jeweiligen Investoren freut es kurzfristig - der Schaden fürs Stadtbild bleibt. Über Generationen war es uns gelungen, die einmalige Skyline zu erhalten. Gibt es heute an verantwortlicher Stelle niemanden mehr, der hamburgische Tradition bewahren könnte? Herrscht dort der Geist der Beliebigkeit?

Mit freundlichen Grüßen

M. Groth, Meiendorf

Bei der Aufzählung der Hoch- Bausünden fehlt noch die Krone des Ganzen: nämlich die von unserem Oberbaudirektor so nett bezeichnete "Hafenkrone" auf St. Pauli. Die berühmte Silhouette mit den markanten Kirchtürmen als Höhepunkte ist wohl unrettbar verloren: drei neue Hochhäuser mit eher gewöhnliche Architektursprache erdrücken das Stadtbild nun recht unsensibel .

Cristine Jansen, per Mail

Wieso hier ? Hamburg wird an allen Ecken und Enden von seelen-und einfallslosen Betonkästen verschandelt. Haben wir nicht einen Oberbaudirektor ? Was macht der eigentlich ? Ich wünsche mir eine breite Bürgerbewegung, die sich dafür stark macht, dass unsere (schon ehemals) wunderschöne unverwechselbare Hansestadt nicht zu einem gesichtslosen Beton-Einheitsbrei verkommt.

Irene Köster, per Mail

Danke für diesen objektiven Bericht zur Neubauarchitektur in Hambug. Vielleicht schaffen es die Medien, die verantwortlichen Politiker endlich für diese Problematik zu sensibilisieren. Die Bürger schaffen es offenbar nicht und bringen ihren Unmut durch die stetig sinkende Wahlbeteiligung zum Ausdruck. Aber selbst dieses Demokratie gefährdende Verhalten führt offenbar nicht zur Ursachenfoschung bei unseren Volksvertretern. Die bauliche Verschandelung der Stadt gegen den mehrheitlichen Willen der Bürger ist eine der Ursachen. Ausnahmen bilden nur diejenigen Projekte, in denen sich namenhafte Büger engagieren, wie z.B. Helmut Schmidt gegen die Bebauungspläne des Domplatzes.

Mit freundlichen Grüßen:

Uwe Terzenbach, per Mail

Bei 14 Millionen qm leerstehenden Büroflächen und einem Überangebot an

Wohnflächen in dem geplanten Preissegment ist es völlig unverständlich,

warum das Stadtbild auch um die Katharinenkirche verschandelt werden

soll. In Hamburg wird gegenwärtig eine Stadtlandschaft zerstört, die für

Generationen, auch in schwierigen Zeiten, als absolut bewahrenswert

betrachtet wurde. Wo ist die Opposition, wo die Partei, die sich diesem

geldgierigem Treiben in den Weg stellt?

Dr. Jens Peters, per Mail