Sehr verwunderlich

12. Juni: "Abgase - Naturschützer drohen Senat mit Klage"

Arme Umwelthauptstadt Hamburg: hohe Feinstaubbelastung und Verzögerung von Abhilfen. Ich muss mich über die derzeitige Regierung sehr wundern. Luftverschmutzung, Sparen an Maßnahmen für Kinder, Menschen werden in Bussen zu Spitzenzeiten wie Vieh zusammengepfercht transportiert, obwohl der HVV große Gewinne einfährt, keine Stadtbahn, keine Taktverkürzung. Die SPD sollte sich mal wieder an das S in ihrem Logo erinnern.

Gunter Wöhlke

Windige Geschichte

11. Juni: "Staatsanwaltschaft prüft Dirk Niebels Teppich-Affäre"

Klar, der windigen Geschichte muss nachgegangen werden. Außerdem erinnert die Freizügigkeit, die Herr Niebel sich erlaubt hat, ein bisschen an Herrn Christian Wulff, der auch dachte, dass er über den Gesetzen schwebt und sich als öffentliche Person alles erlauben kann. Gleiches Recht und Bestrafung für alle.

Ingild Kind

Fadenscheinige Ausrede

Reicht zur Wiedergutmachung des angerichteten Schadens wirklich die fadenscheinige Ausrede, das Ganze sei sozusagen aus Versehen passiert und der Zoll werde selbstverständlich nachbezahlt? Das Mindeste wäre doch, den Schaden in voller Höhe zu begleichen, nämlich auch den Transport mit einem "öffentlichen" Flugzeug, die Kosten für die "öffentlichen" Mitarbeiter, die mit diesem Transport befasst waren, und nicht zuletzt ein Reuegeld in Form einer Spende an eine Organisation, die Kinderarbeit wie Teppichknüpfen in den Entwicklungsländern bekämpft. Wie kann ein Minister nur so ungeniert in die eigene Tasche wirtschaften?

Renate Bergner

Lärm und Gestank

11. Juni: "Harley-luja - Bischöfin Fehrs bei den Bikern"

Wirklich ein Segen, beim Mogo dabei zu sein? Wenn man an den Lärm und Gestank denkt, ist es vielleicht eher ein "No-go". Da wird immer von sauberer Luft geredet und vom fairen und vorsichtigen Fahren. Die Wahrheit sieht ganz anders aus und kostet auch Menschenleben.

Klaus-G. Walther

Kurzes Gedächtnis

11. Juni: "Hamburger KRITiken: Ex-Außenminister auf Abwegen"

Es zeigt sich mal wieder, dass Politiker ein sehr kurzes Gedächtnis haben. Obwohl Joschka Fischer sicher seine Meriten hat, täte er gut daran, nicht selbst Kerosin in die Griechenland-, beziehungsweise Euro-Debatte zu sprühen. Auf jeden Fall gehören Sachlichkeit und Optimismus an die erste Stelle.

Alfred Hebestreit

Verlorene Dynamik

11. Juni: "Attacke gegen den Tor-Helden"

Scholls Wortwahl mag überspitzt gewesen sein, seine Kritik aber berechtigt. Die Qualität des deutschen Sturmspiels lag und liegt in seiner Schnelligkeit, Direktheit im Zug zum Tor und seiner Variabilität. Stützt man das System auf einen "Knipser", der in der Mitte steht und auf seine Chance wartet, geht dem Sturm insgesamt seine Dynamik verloren, das Angriffsspiel wurde statisch und verpuffte wirkungslos an der gut gestaffelten portugiesischen Abwehr, die den Deutschen jegliche Anspielstation zubaute. Da bleibt dann für verwirrende Sturmkombinationen weder Raum noch Gelegenheit. Also: Scholl hat recht!

Eberhard Schmidt

Doppelter Krach

9./10. Juni: "Himmlische Ruhe. Niendorf und Langenhorn erholen sich vom Fluglärm"

Außerhalb der "offiziellen" Lärmschutzzone lebend, haben die Bewohner von Groß-Flottbek, Othmarschen und Nienstedten unter einer doppelten Fluglärmbelastung zu leiden: Über unseren Stadtteilen starten nicht nur ab morgens sechs Uhr die Flieger aus Fuhlsbüttel, sondern auch die Flugbewegungen vom und zum Airbus-Werksflughafen in Finkenwerder sorgen für einen Riesenkrach. Dass man sich zwangsläufig an diese Zumutungen gewöhnt hat, heißt nicht, dass diese ohne negative Auswirkungen auf Körper und Seele bleiben. Welchen Stress die Fuhlsbütteler Starts und Landungen im Minutentakt tagtäglich verursachen, nehmen wir erst jetzt so richtig wahr, wo für ein paar Wochen "himmlische Ruhe" eingekehrt ist. Wieso kann es eigentlich nicht immer so sein? Eine Abwägung von Nutzen und Schaden des innerstädtischen Flughafens für das Wohlbefinden der Hamburger Bevölkerung kann für jeden, dem eine gesunde und lebenswerte Stadt am Herzen liegt, doch nur zu einem Ergebnis führen: den Flughafen Fuhlsbüttel stilllegen, so schnell wie möglich.

Hans-Jörg Bieger

Nicht schlechtreden

9./10. Juni: "Von Asien lernen. Neugier, Tatkraft und Demut könnten in der Euro-Krise helfen"

Wir sollten den Wirtschaftsstandort Deutschland nicht schlechtreden, denn angeblich plant jedes fünfte deutsche Unternehmen, seine Filiale in China zu schließen. Dass wir in Deutschland zurückhaltend sind, was Technik anlangt, hat seinen guten Grund: Wir haben Unsummen in die Atomtechnik gesteckt, die sich nicht beherrschen lässt, deren Müll noch in Jahrtausenden die Menschheit belastet. Bescheidenheit wünsche ich mir zwar auch von manchem Deutschen, doch wohin der Kadavergehorsam führt, haben wir im "Dritten Reich" erlebt. Die asiatischen Gesellschaften erheben die Leistung zum Götzen. Der Leistungsdruck in den Schulen ist viel schlimmer als bei uns. Das freie Wort lernt man dort nicht. Die asiatischen Gesellschaften sind noch immer sehr autoritär und patriarchial. Auch haben die Asiaten ihre Vergangenheit nicht "aufgearbeitet", wie bei uns in jahrelangen, mühevollen Diskussionen geschehen. Doch nur die Wahrhaftigkeit, nicht das maskenhafte asiatische Lächeln, macht die Menschen frei, ermöglicht einen Neuanfang im Zusammenleben der Völker. Wir sollten uns nicht Bange machen lassen.

Christian Fuchs

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