Völlig unverständlich

24. Mai: "Freie Fahrt für schnellere Busse"

Es ist schon bemerkenswert, dass ausgerechnet SPD-Bürgermeister die Totengräber der Stadtbahn sind. Herr Klose schaffte sie vor Jahren ab, Herr Scholz verweigert die notwendige Wiedereinführung. Das groteske Festhalten an einem kollabierenden Bussystem auf dauerhaft maroden Straßen ist selbst Fachleuten völlig unverständlich. Herr Scholz sollte mal einen Monat lang mit dem Bus zum Rathaus fahren, um die Realität kennenzulernen. Ich hoffe, der nächste Bürgermeister steht endlich für einen bürgerfreundlichen öffentlichen Personennahverkehr.

Jens Ode

Verrückte Welt

24. Mai: "Der verratene Verräter"

Der damalige US-Außenminister Colin Powell hat mit seiner bewussten Lüge vor der Weltpresse Tod und Elend unzähliger Menschen im Irak-Krieg mit zu verantworten. Aus Gehorsamkeitsgründen dem Präsidenten gegenüber. Er genießt einen sorgenlosen Ruhestand. Dem damals 21 Jahre alten Bradley Manning droht nach unerträglicher Haft im Militärgefängnis nun lebenslange Haft dafür, auf sein Gewissen gehört zu haben. Ist das eine verrückte Welt?

Annelie Tietze

Faule Ausrede

23. Mai: "Wo sind die deutschen Tugenden?"

Es wird die mangelnde Verbreitung bestimmter Tugenden in Deutschland wie Pünktlichkeit, Verlässlichkeit, Fleiß beklagt und auf Nachwirkungen des verbrecherischen NS-Regimes verwiesen. Meines Erachtens ist das lediglich eine ziemlich faule Ausrede. Wir sollten endlich aufhören, solche bequemen Begründungen zu suchen, denn in Wirklichkeit handelt es sich jetzt, rund 70 Jahre nach Ende dieser unseligen Zeit, nur um persönliche Trägheit und um Auswirkungen mangelnder Erziehung im Elternhaus. Der bekannte Pädagoge Pestalozzi hat einmal sinngemäß gesagt: "Erziehung ist Beispiel und Liebe und sonst nichts." Aber das kostet natürlich Zeit und Mühe.

Friedrich Thiem

Nicht zu fassen

23. Mai: "Die U 3 macht Sommerpause"

Es ist nicht zu fassen: Die Hochbahn erneuert Brücken und saniert Haltestellen zwischen Kellinghusenstraße und Barmbek. Sie schafft es dabei jedoch nicht, die Haltestellen Saarlandstraße und Sierichstraße barrierefrei umzubauen. Das wird dann lieber zu einem späteren Zeitpunkt nachgeholt. Sprich, sie reißen alles wieder auf, wenn der Umbau endlich fertig ist. Wer plant so etwas? Angeblich reicht das vorgesehene Zeitfenster von drei Monaten für einen kompletten Umbau nicht aus. Die Sanierungsarbeiten erfordern ein hohes Maß an Geduld und bringen Unannehmlichkeiten. Man könnte es besser akzeptieren, wenn die Arbeiten gleich vernünftig durchgeführt werden. Ich versuche es möglichst zu vermeiden, mit meinem Baby öffentliche Verkehrsmittel zu benutzen, denn es ist mit Kinderwagen eine sehr nervige und umständliche Angelegenheit.

Christine Schneider

Verheerendes Signal

23. Mai: "Aus für HSV-Frauenteam. Für die Männer geopfert?"

Welche sportliche Motivation sollten denn Frauen künftig haben, im HSV Fußball zu spielen, wenn sie fürchten müssen, dann trotz aller Anstrengungen aus der 1. oder 2. Bundesliga abgemeldet zu werden? Weil 100 000 Euro fehlen. Das ist ein verheerendes sportpolitisches Signal, knickrig und mufft von vorgestern.

Maren Plaschnick

Gute Idee

Wäre es nicht eine gute Idee, wenn die Bundesligamannschaft der Herren oder wenigstens ein Teil davon, die Patenschaft für die Damen übernimmt? In Zahlen heißt das, dass Guerrero, Adler, Jansen und Co. in gleichen Teilen in die Kasse zahlen. Ich denke, alle würden auf dem Konto gar nichts bemerken, und in der Steuererklärung könnte man es sogar als Werbungskosten absetzen. Und wäre das nicht auch eine gute Antwort auf die oft gestellte Charakterfrage der Herren?

Thomas Freund

Image zerstört

Die Verantwortlichen sind dabei, das restliche gute Image dieses Vereins vollends zu zerstören. Es ist eine Schande, dass dieser Verein nicht den absoluten Willen aufbringt und die Finanzierung der Bundesligamannschaft der Frauen gewährleistet. Sie werfen lieber Jahre der Aufbauarbeit und Perspektive für Nachwuchsspielerinnen in den Müll. Wo soll das bloß hinführen?

Frank Lagoda

Nicht einfach

15. Mai: "Die Bargteheider Haushalts-Tipps"

Es gibt ein weiteres unbeugsames Dorf, umgeben von verschuldeten Gemeinden: Geesthacht. Der Finanzausschuss unserer 30 000-Einwohner-Stadt prüft die Ausgaben zusammen mit den Mitgliedern der weiteren Ausschüsse und den städtischen Angestellten sehr intensiv. Ausgaben, die neudeutsch Nice-to-haves heißen, fallen nach und nach weg. Notwendige Kosten, vor allem für die Sanierung und den Bau von Schulen und Kindertagesstätten, wurden bewältigt. Ebenso sind neue, moderne Gewerbe- und Wohngebiete entstanden. Von Bund und Land den Kommunen auferlegte neue Aufgaben machen es Geesthacht aber nicht einfach, den schuldenfreien Weg fortzusetzen.

Jan-Mathias Koller (SPD), Mitglied des Finanz- und Energieausschusses der Stadt Geesthacht

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