Kostet Nerven

16./17. Mai: "Hamburg: Noch nie so viel Müll illegal entsorgt. Behörde meldet neuen Höchststand"

Hausmüll, Sperrmüll, Sondermüll, die Entsorgung kostet viel Geld. Vor allem kostet sie aber sehr viel Zeit und noch mehr Nerven. Sperrmüll aus dem fünften Stock? Nur an drei Terminen möglich, da wegen der anstrengenden Treppen die Arbeit an nur einem Termin nicht zumutbar ist. Ein Teil des vorher detailliert beschriebenen Sperrmülls wurde nicht abgeholt, da der Kollege im Büro nicht das Volumen der ursprünglichen Möbel, sondern die tatsächliche Menge der zerlegten Möbel weitergegeben hatte. Mit einer Arroganz muss man sich von den Müllmännern belehren lassen, ist immer in der Position des Bittstellers und ständig auf der Suche nach Alternativen zur Müllentsorgung durch die Stadt. Mit diesen Vorfällen ließen sich Bücher füllen. Die Gründe für illegale Müllentsorgung liegen doch auf der Hand.

Cornelia Prang

Wie der letzte Mensch

Wesentlichen Anteil an illegaler Müllentsorgung hat die Stadtreinigung selbst: Recyclinghöfe werden ersatzlos geschlossen. Bei der Abgabe wird man von den dortigen Mitarbeitern oft wie der letzte Mensch behandelt. Viele Dinge werden mit abenteuerlichen Begründungen nicht entgegengenommen, oder es werden ganz erhebliche Gebühren gefordert. Da vergeht auch einem zivilisierten Menschen die Lust, den Müll zu transportieren, vor Ort zu sortieren und in Container zu verfrachten. Früher gab es eine kostenlose Sperrmüllabfuhr, dann wurde kostenlos abgeholt, heute werden erhebliche Gebühren dafür verlangt. Es ist für mich seit vielen Jahren vorhersehbar, dass die Bürger keine Lust mehr auf die Daumenschrauben der Verwaltung haben.

Ralf Burmester

Umständlich und teuer

Es liegt mir wirklich fern, Verständnis für Leute zu haben, die ihren Müll einfach in der Landschaft entsorgen. Die Sperrmüllabfuhr in Hamburg ist allerdings erstens sehr umständlich und zweitens teuer geregelt. In Schleswig-Holstein funktioniert die Sperrmüllabfuhr, wie einst in Hamburg, wunderbar: Zu festen kostenlosen Sperrmüllabholungsterminen einfach an die Straße stellen, fertig. Kein Horten von Sperrmüll, weil die Entsorgung einzelner Teile zu teuer wird, kein umständliches Ausrechnen von Kubikmetern, kein langes Warten auf die Abholung.

Eva Lisander

Richtige Richtung

16./17. Mai: "Initiative für schwache Schulabgänger. In den Bezirken entstehen Jugendberufsagenturen"

In den Hamburger Bezirken wollen Arbeits- und Schulbehörde sowie Arbeitsagentur und Jobcenter in Zukunft Jugendberufsagenturen einrichten. Diese sollen den Übergang vom Schülerdasein ins Berufsleben erleichtern und insbesondere Jugendliche bis 25 mit Hauptschulabschluss und ohne Schulabschluss begleiten. Das ist ein Schritt in die richtige Richtung. Es ist ja längst ein Anliegen von Politik und Gesellschaft, junge Leute für den Wettbewerb im Berufsleben fit zu machen. Vielleicht können Jugendarbeitsagenturen zusammen mit der Schule und sorgfältiger Berufsinformation die Versorgungsmentalität von Jugendlichen aus enttäuschten sozialen Schichten wenigstens verringern. Die Schulen haben ja die Vorbereitung auf das Berufsleben längst als wichtiges Aufgabenfeld erkannt. So könnte bei den besagten Jugendlichen langsam die Überzeugung reifen, dass Strebsamkeit im Arbeitsleben sich doch lohnt, auch finanziell.

Dr. Bettina Wehner

Ohrfeige für Aktionäre

16./17. Mai: "Hamburger Hafen und Logistik AG: Gewinn sinkt, Chefs verdienen mehr"

Eine Ohrfeige für alle HHLA-Aktionäre. Zu der mehr als dreist daherkommenden Gehaltserhöhung von über 30 Prozent der HHLA-Chefs zusätzlich den Aktieneinbruch von rund zehn Prozent zu verkraften, dürfte die Toleranzgrenze vieler HHLA-Anleger mehr als überschreiten. Der Begriff Seriosität scheint ein Fremdwort zu sein. Oder sieht es eher so aus, dass die Ratten das sinkende Schiff verlassen und sich vorher noch auf die Schnelle die Taschen füllen?

Silvia Böker

Unpraktikables Gesetz

15. Mai: "Vom Qualm benebelt. Das Rauchen erlauben oder doch verbieten?"

Was soll das? Haben denn die Verantwortlichen Politiker immer noch nicht die Notwendigkeit des absoluten Rauchverbots erkannt? Nichtraucherschutz funktioniert wirklich nur dann, wenn er à la Italien praktiziert wird, und nicht mit einem unverständlichen, unpraktikablen Gesetz, wie es jetzt zur Verabschiedung kommt.

Dieter Friedrich Duwe

Nicht übertragbar

Ganz so einfach ist es nicht. Das Beispiel Italien taugt nur bedingt, was das Rauchen angeht. Es ist richtig, in den Restaurants wird nicht geraucht. Aber da sitzt auch keiner. Stattdessen qualmen alle draußen vor sich hin und genießen Speisen, Ambiente und die warmen Temperaturen. Mir hat es gefallen, wir waren jeden Tag im Restaurant. Für Hamburg ist das jedoch leider nicht übertragbar.

Michael Oelerich

Schlag ins Gesicht

15. Mai: "Opel-Chef will Astra nur noch in zwei Werken bauen lassen"

Es ist eine Schande und ein Schlag ins Gesicht der Mitarbeiter, wie der Mutterkonzern Opel regelrecht an die Wand fährt. Die extremen Einsparmaßnahmen und Kostenreduzierungen einhergehend mit Personalabbau können letztendlich nicht zum Erfolg führen. Das Gegenteil wäre eigentlich sinnvoller, für Wachstum und dauerhaften Erfolg scheint es aber zu spät zu sein.

Horst Fleischer

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