Verkrustete Bauordnung

14. Mai: "Familie darf keine Altenwohnungen bauen"

Der Fall erinnert mich an das Debakel einer Hamburger Wohnungsbaugenossenschaft. Die Genehmigung zum Bau einer autofreien Wohnsiedlung wurde versagt. Es stünden die vorgeschriebenen Kfz-Stellplätze nicht zur Verfügung. Es kann doch nicht angehen, dass eine verkrustete Bauordnung den in Hamburg so dringend benötigten Wohnungsbau verhindert.

Dr. Eckard Pahlke, Vorsitzender Mieterverein zu Hamburg

Richtige Richtung

12./13. Mai: "Hamburg sucht liberaleren Chef für Ausländerbehörde"

Ein erster Schritt, um den Abschiebeirrsinn der Ausländerbehörde zu beenden. Dieses unmenschliche Verfahren, bestens integrierte Flüchtlinge abzuschieben, ist unwürdig. Das ist eine Schande für unser weltoffenes Hamburg. Der Senat und der Innensenator Michael Neumann können jetzt der Ausländerbehörde neue Richtlinien vorgeben. Das wäre ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung. Hamburg lebt vom Handel und von internationalen Geschäften. Unsere Migranten sind eine große Bereicherung für Hamburg. Wir profitieren von ihrer guten Ausbildung.

Claus Engelhardt

Soziale Kälte

12./13. Mai: "Streit um Kinderkuren"

Ich bin entsetzt über die soziale Kälte der SPD-Regierung hier in Hamburg. In der sogenannten kinderfreundlichsten Stadt Deutschlands soll die Kureinrichtung Wyk auf Föhr für Kinder und Jugendliche unter die geplanten Sparmaßnahmen des Senats fallen, wobei es offensichtlich darum geht, dass sie gewinnbringend veräußert werden soll. Durch meine jahrzehntelange Tätigkeit als Erzieherin sind mir die vielseitigen Belastungssituationen der Kinder und Eltern bekannt. An den Ärmsten der Armen soll gespart werden. Wie kann Herr Scholz das mit seinem sozialen Gewissen vereinbaren?

Erika Ziegler

An Liebe gespart

Hat die Politik vom Ausverkauf der Stadt denn immer noch nicht genug gelernt? Als gebürtige Hamburgerin schäme ich mich für diesen außerordentlich schlimmen Umgang mit unseren Kindern. Mich macht es sehr betroffen, dass in einer so reichen Stadt wie der Hansestadt Hamburg immer mehr an Liebe und Wärme für Kinder gespart wird und unsere Steuergelder für teure Rückkäufe und Prestigeprojekte wie die Elbphilharmonie verpulvert werden. Das ausschließlich wirtschaftsorientierte Handeln schadet den Menschen unserer Stadt. Wer sich sozialdemokratisch nennt, steht in der Pflicht, auch sozial zu handeln.

Diana Martens

Nur Spielen am Strand?

Mit Entsetzen habe ich als langjährige Mitarbeiterin der Rudolf-Ballin-Stiftung in Wyk auf Föhr zur Kenntnis genommen, dass unsere Einrichtung von der Schließung bedroht ist. Hier wird am völlig falschen Ende gespart, nämlich bei den Kindern, die sowieso nur wenig oder nichts in ihrem Leben haben. Hamburger Kinder und Jugendliche, für die unser Haus viel mehr ist als "nur" eine Kur. Ein Haus, in dem sie manchmal zum ersten Mal in ihrem Leben erfahren, dass man ihnen zuhört, ihre Wünsche und Bedürfnisse wahrnimmt und es Erwachsene gibt, auf die man sich verlassen kann. Wir Erzieher und Erzieherinnen nutzen die vier Wochen intensiv, um einen Einblick in das Leben der Kinder zu nehmen und am Ende in Absprache mit den Eltern und dem ambulanten Hilfesystem eine Empfehlung für weitergehende Maßnahmen in Hamburg auszusprechen. Somit ist unsere Einrichtung für diese Kinder und Jugendlichen alles andere als nur Spielen am Strand.

Susanne Karl

Visionäres Paket

12./13. Mai: "Geld ist genug da. Deutschland mangelt es nicht an Steuergeldern"

In Hinblick auf eine Zukunft mit einer zunehmend älteren Bevölkerung ist kein Geld für Reformen da, es gibt genug Studien, die unmissverständlich belegen, welche Lasten auf die öffentlichen Haushalte in den nächsten Jahrzehnten zukommen. Heute kann es nur darum gehen, diese Belastungen abzusichern. Beispielsweise durch die Verlagerung eines Teils der Schulden der hoch verschuldeten Bundesländer in eine vom Bund garantierte Bad Bank - und dann die Schuldenbremse ab 2020 mit einem stark reduzierten Länderfinanzausgleich und einer Erhöhung der Steuerautonomie der Länder zu kombinieren. Mit so einem, zugegebenermaßen visionären Paket, würden die föderativen Wurzeln des deutschen Erfolges betont. In einer Zeit, in der auf europäischer Ebene die Ampeln zunehmend auf mehr Zentralismus gestellt zu werden drohen, wäre das eine Reform mit hoher Zukunftsrendite.

Martin Bode

Gemüse aus Afrika

12./13. Mai: "Vom Teller in den Tank. Immer mehr Landwirte bauen Mais für Biogasanlagen an"

Bereits rund 80 Prozent der landwirtschaftlichen Nutzfläche werden für den Maisanbau genutzt, dies kann man auch bei einer Autofahrt durch Deutschland feststellen, links und rechts der Autobahn und Landstraßen nur noch Maisfelder. Wie verantwortungslos sind eigentlich unsere selbsternannten politischen Experten, wenn hier kein Einhalt geboten wird? Im Gegenteil, diese Anlagen werden sicherlich auch noch steuerlich und durch Zuschüsse gefördert. Da freut sich auch die Umwelt, denn Fleisch und Geflügel aus Südamerika und Gemüse aus Afrika werden doch wohl hoffentlich mit umweltfreundlichem Biogas transportiert.

Paul Hülquist

Protest ist Pflicht!

10. Mai: "Auch Lenin grüßt die Fußballfans"

Ich halte den Protest gegen den menschenunwürdigen Umgang mit politischen Konkurrenten - im Fall von Frau Timoschenko - für selbstverständlich geboten und eine demokratische Pflicht, auch und gerade angesichts eines sportlichen Großevents.

Renate Bergner

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