Rot und blau

10. Mai: "Hamburger Schulen informieren über Eltern-Einkommen"

Wenn schon keine Rücksicht auf Grundrechte genommen werden soll, warum dann so kompliziert, Herr Rabe? Geben Sie den Kindern doch einfach Bändchen wie im All-inclusive-Urlaub. Rot: arme Eltern, blau: reiche Eltern.

Dirk Emmermann

Nur Werbung

10. Mai: "Hamburgs Politiker sind Netzwerk-Muffel"

Die viel gelobten sozialen Netzwerke sind vor allem eines: Werbeplatt-formen. Wer den Menschen anderes glauben machen möchte, führt sie hinters Licht. Wir leben nicht in einem Land, in dem man sich ausschließlich über solche Netzplattformen austauschen kann. In Deutschland darf man an fast jedem Ort laut und ungefragt seine Meinung kundtun. Und zwar mit dem gesamten Werkzeugkasten der Kommunikation, die die Schöpfung uns mitgegeben hat wie Stimme, Gestik und Mimik. All das fehlt im Netz. Wo also liegt da der Vorteil von Twitter und Ähnlichem. Dass es neu und hip ist? Dass ich Menschen erreiche, die das Geschriebene mangels Kenntnis der schreibenden Person gar nicht einordnen können? Das wäre mir zu wenig. Und ob irgendein "Superstar" Zahnschmerzen hat, ist mir völlig egal.

Andreas Kaluzny

Nicht im Ernst

10. Mai: "SPD gegen neuen Piraten- Einsatz"

Deutsche Politiker können doch nicht ernsthaft darüber diskutieren, Steuergelder und vor allem Leib und Leben deutscher Soldaten für Reedereien und Reeder einzusetzen, die ihre gesamte Flotte aus steuerlichen Gründen ins Ausland ausgeflaggt haben und deutsche Schiffsbesatzungen durch asiatische ausgetauscht haben.

Manfred Probian

Größere Sünde

9. Mai: "Berlin blamiert sich in der ganzen Welt"

Die Verschiebung der Eröffnung des Großflughafens, der die Stadt mit noch mehr Flugrouten überzieht, wird die vom Lärm Betroffenen etwas erleichtern, denn sie kämpfen schon so lange dagegen. Aber abgesehen von der Blamage wegen technischer Mängel bleibt die bewusste Zerstörung von Lebensräumen die größere Sünde.

Karin Wagner

Erst die schnelle Hilfe

10. Mai: "Ärger in der Notaufnahme"

Es ist ein Skandal, dass in einem Notfall, bei dem die Eltern Angst um das Leben ihres Kindes haben, in der Notaufnahme des Krankenhauses Bethesda als Erstes nach der Versichertenkarte gefragt und die Behandlung ohne Vorlage der Karte abgelehnt wird. Auch wenn sich die Sorge der Eltern später als falscher Alarm herausgestellt hat, wirft es doch ein bezeichnendes Licht auf die Bediensteten der Notaufnahme. Wo bliebt da die Mitmenschlichkeit, man könnte fast meinen, dass wir zu einem reinen Beamtenstaat verkommen, wo nicht die Hilfe für andere, sondern nur die Vorschriften zählen. Der Vorfall muss Anlass für eine Anweisung an die Mitarbeiter der Notaufnahmen sein, dass in erster Linie die schnelle Hilfe zählt und erst lange danach die Einhaltung der Vorschriften.

Helmut Jung

Hoffnung auf Besserung

10. Mai: "Hohe Suizidrate in Gefängnissen"

Das Problem der Alkohol- und Drogenabhängigkeit von Untersuchungshäftlingen bleibt unerwähnt. So kann auch die Antwort auf die Frage unterbleiben, wie denn der Suizid-Gefährdung infolge des "kalten" Entzugs begegnet wird. Zwar hatte im Rahmen eines Parlamentarischen Untersuchungsausschusses im ausgehenden vorigen Jahrhundert bereits eine Prüfung von Ursache und Prävention der Suizide und Suizidversuche in Hamburger Gefängnissen stattgefunden, doch bleibt zu hoffen, dass die erneuten Prüfungen zu besseren Ergebnissen führen.

Ulla Lange

Unbegreiflich

5. Mai: "Abschiedstanz mit Tod und Teufel"

Was hat sich die ARD nur dabei gedacht, eine so erstklassige "Tatort"-Reihe wie die mit Cenk Batu aus dem Programm zu werfen? Es war meines Erachtens der beste Tatort, den wir bislang hatten: mit Mehmet Kurtulus und Kollegen hochkarätig besetzt, modern, intelligent, extrem spannend, eine tolle Kamera und die Stadt Hamburg aus einem ganz anderen Blickwinkel. Filme von absolut internationalem Format. Meine Hochachtung für die Macher! Der Rausschmiss ist unbegreiflich und ein echtes Armutszeugnis für die Programmpolitik der Öffentlich-Rechtlichen. Auch wenn man in der letzten Folge ein wenig dick aufgetragen hat, zeigte sie doch nur, wozu man noch in der Lage gewesen wäre. Corinna Harfouch als autistische Killerin: ein Kabinettstückchen und einfach wunderbar!

Minne Graw

Glasklar erfasst

10. Mai: "Mir graut vor der nächsten Saison"

Fußball ist längst zu einem eiskalten Geschäft verkommen. Vom wirklichen Sportgeschehen ist man Lichtjahre entfernt. Somit muss für die Zukunft gelten: Derjenige Berufsspieler, der auf Dauer keine Leistungen mehr bringt, bekommt weniger Geld. So wie im normalen (Berufs-)Leben eben. Das muss auch für die Führungsriege des Hamburger Sportvereins gelten, denn "uns Uwe" hat es glasklar erfasst: Der Fisch stinkt immer vom Kopf her.

Silvia Böker

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