Voraussetzung Vernunft

3. Mai: "Hamburger SPD fordert 0,0-Promille-Grenze

Die geforderte 0,0-Promille-Grenze wäre wünschenswert, aber setzt Vernunft voraus. Und wo diese nicht vorhanden ist, nützen auch keine noch so strengen Vorgaben. Effektiver wäre es vielleicht, mit den bestehenden Promille-Grenzen die Kontrollen weiter zu erhöhen und bei Verstößen mit schärferen Strafen zu belegen, schlingernde Radfahrer eingeschlossen. Betrunkene Fußgänger sind immerhin ohne ihr "Tatwerkzeug" unterwegs, also ohne Auto oder Fahrrad.

Hans-Emil Schuster

Masterplan benötigt

3. Mai: "Kritik an der Energiewende wächst"

Ich frage mich, wieso Frau Merkel erst jetzt das Ruder in die Hand nimmt und warum wieder einmal eine ähnliche Runde einberufen wird, die schon seinerzeit bei der Atomlaufzeitverlängerung zusammensaß? Wahltermine? Wieso sind keine Vertreter der Solarbranche, Windenergie, Umweltverbände mit dabei? Es geht doch um grüne Energien, aber es sitzt wieder die alte Garde der Atomveteranen von RWE, E.on & Co am Tisch, die herzlich wenig von den erneuerbaren Energien hält, auch wenn es in ihren Spots und Werbung gerne so dargestellt wird. Liebe Frau Bundeskanzlerin Merkel, wir brauchen einen Masterplan für die Energiewende, keine Politik des Durchwurstelns und der Flickschusterei.

Werner Thoma

Nur Wirtschaftsinteressen

3. Mai: "FDP lässt Merkel bei Mindestlohn abblitzen"

Die Ablehnung des im Kern vernünftigen Vorschlags der Bundeskanzlerin, für die nicht durch Tarifverträge geregelten Bereiche und Branchen Lohnuntergrenzen einzuführen, zeigt wieder einmal, dass die FDP keine Partei für die Bevölkerung ist, sondern sich nur den Interessen der Wirtschaft und verschiedener Lobbygruppen verbunden fühlt. Bestes Beispiel hierfür ist die noch nicht lange zurückliegende Senkung des Mehrwertsteuersatzes für Hoteliers. Mit Recht wird diese Partei unter fünf Prozent rutschen und zukünftig weder im Bund noch in den Ländern eine Rolle spielen.

Helmut Jung

Kein realer Nutzen

2. Mai: "Mit Raketenflugzeug in den Weltraum"

Wir Bürger sollen selbst in Abstellräumen Glühlampen gegen aufwendige Energiesparlampen auswechseln. Andere planen und entwickeln sehr energieaufwendige Weltraumflüge, um einigen sehr gut betuchten Personen einen besonderen Nervenkitzel zu ermöglichen. Das ist nur für die Touristenbranche von Bedeutung, hat sonst keinen realen Nutzen. Die Menschheit hat wichtigere Probleme zu lösen.

Werner Stautz

Früh fabuliert

2. Mai: "HSV-Fans wollen ihrem Klub Geld leihen"

Weder Sportchef Frank Arnesen noch dem Chefcoach Thorsten Fink ist es zu verdanken, dass der HSV den Klassenerhalt geschafft hat, sondern dem noch größeren Unvermögen anderer Teams und jeder Menge Glück. Damit unser Bundesliga-Dino auch weiterhin unabsteigbar bleibt, muss vieles passieren. Wenn Frank Arnesen allerdings nur kurz nach dem Abpfiff des sportlich katastrophalen 'Endspiels' inhaltsleer bereits wieder von der Teilnahme am europäischen Fußball fabuliert, kommt man früh ins Grübeln. Wenn also nicht in der frühen Phase des ersten Durchgangs der neuen Saison 2012/2013 gezeigt wird, was die immer noch felsenfest treuen Fans von ihrem HSV und dem hoch bezahlten Führungsteam erwarten dürfen, kann es nur heißen: Thorsten Fink muss weg. Und Frank Arnesen ebenso.

Ulrich Reppenhagen

Vorsichtig sein

2. Mai: "Die Schulen nicht zu schnell verändern"

Auch Hamburg hat seit Jahrzehnten allgemeine Schulen, die sich intensiv mit der schulischen Integration von behinderten Schülern befasst haben und befassen. So sind auch an den Hamburger Gymnasien körperbehinderte, gehörlose, schwerhörige und blinde und sehbehinderte Schüler bis zum Abitur geführt worden. Nur sehr vorsichtig sollte man sein, alle Behinderungsformen gleich zu betrachten und von Sonderschülern zu sprechen. Differenziertheit ist in diesem Fall angesagt, und deshalb gibt es auch keinen "täglichen Wahnsinn" an Stadtteilschulen.

Birgit Zeidler

Burn-out droht

Verehrte Frau Brose, warum nennen Sie das Kind eigentlich nicht beim Namen? Es geht nicht um die Optimierung eines Zwei-Säulen-Systems aus Stadtteilschule und Gymnasium. Es geht den demokratischen Sozialisten, zu denen auch die Beust-Fraktion der Hamburger CDU zu rechnen ist, vielmehr um die "Zerstörung des Gymnasiums". Unseren demokratischen Sozialisten ist es gelungen, aus dieser allgemeinen Feststellung ein Dogma zu konstruieren: Keinem Kind darf der Zugang zu einer Schule verwehrt werden. Unterschiede in der sozialen und kognitiven Leistungsfähigkeit dürfen kein Zugangskriterium sein. Die Folge dieser Augen-zu-und-durch-Politik ist die organisationelle, finanzielle und personelle Überlastung des Schulsystems. Ihm droht ein systemischer Burn-out und die "Entschulung" Deutschlands.

Christian Böhm

Selbstverständlich

28. April: "Drei, zwei, eins - los geht's"

Countdown-Ampeln gibt es in den Vereinigten Staaten seit Langem, und sie fallen in ihrer Selbstverständlichkeit fast überhaupt nicht mehr auf. Allerdings zählen die nicht die Zeit bis zur nächsten Fußgänger-Grün-Phase, sondern zeigen an, wie lang die Zeit für den Fußgänger noch ist, bis die Autofahrer wieder Grün bekommen. So kann man sehr gut einschätzen, ob man die Straße noch überqueren kann oder nicht. Wie auch immer: Die Technik ist keineswegs neu, und es bleibt mir ein Rätsel, warum wir derartiges nicht ebenfalls längst in unserem Straßenbild finden.

Edith Aufdembrinke

Die Zuschriften geben die Meinung der Einsender wieder. Kürzungen vorbehalten. Weitere Briefe auf www.abendblatt.de

Schreiben Sie an briefe@abendblatt.de oder per Post an das Brieffach 2110, 20350 Hamburg