Sehr geehrte Damen und Herren!

Es ist ein recht trauriger Zustand , das in Bremen erstens mit einer der geringsten Wahlbeteiligungen in der Nachkriegszeit trotz des herabgesetzten Wahlalters von 16 Jahren und zweitens der höchsten Neuverschuldung zuzüglich der Altschulden der Bundesländer dasteht. Dazu kommt noch eine der höchsten Arbeitslosigkeit der Bundesländer und die schlechteste PISA Benotung. Dies alles auch noch , obwohl es Bundeszuschüsse aus dem Ausgleichstopf bezieht und Dinge anbietet, die einige der Geberländer des Geldes Ihren Bürgern nicht zu kommen lassen können, weil diese ja sparsam sind und rechnen können. Aber nein, man bietet aus dem „ Füllhorn“ was man ja nicht selbst erwirtschaftet hat, den Bremer Bürgern Leistungen , die Ihnen nicht zustehen können, weil sie es nicht selbst erarbeitet haben. Es ist ja klar, dass die Hand die mich füttert nicht gebissen (wiedergewählt) wird. Mein Vorschlag, trotz des Artikel 79 des GG , das Land Bremen in einen größeren Nordstaat überführen .

Mit freundlichem Gruß

H. Brüns

SPD und Grüne triumphieren über das Wahlergebnis in Bremen, aber kann man bei der niedrigen Wahlbeteiligung von 53,6% ( so Abendblatt v. 23.Mai) noch von einem repräsentativen Ergebnis sprechen? Die Identifikation der Bevölkerung mit dem Parteiensystem nimmt besorgniserregend ab. - Die Ergebnisse der direkten Demokratie sind leider auch nicht überzeugend, wie sich z.B. am Volksentscheid zur Schulreform in Hamburg zeigte. Gerade diejenigen, die von der Schulreform profitieren sollten, gaben ihre Stimme nicht ab. Die Defizite der Parteiendemokratie können anscheinend nicht ohne Weiteres durch Elemente der direkten Demokratie ausgeglichen werden. Was bleibt, ist das ungute Gefühl über die abnehmende Parteienakzeptanz.

Dr. Bettina Wehner

Eine Ohrfeige für die CDU/FDP und das zu Recht. Die mehr als fahrlässige Handlungsweise im AK Streit lassen sich die Bürger nicht mehr gefallen. In Japan kämpfen verstrahlte Menschen um ihr Leben, ganze Landstriche sind für immer verseucht und der Grund ist u.a. bei fahrlässiger Sicherheitspolitik der Betreiber zu suchen. Bei uns findet für viel Geld eine sogenannte Expertengruppe,das kein AK gegen Flugzeugabstürze sicher ist. Welches Gebäude bei uns ist das schon? (event. der Regierungsbunker in Berlin?) aber die Sicherheitspolitik und Einrichtungen der Betreiber wurden nicht erwähnt und Zutritt zu den AK hatte die Gruppe auch nicht. Handelt also unsere Regierung weithin so fahrlässig trotz der furchtbaren Erkenntnisse in Japan , kommt die nächste Ohrfeige umgehend.

H.Dreesen

Es erscheint fast surreal, wenn in dem "Bundesland" Bremen, das im Ranking der Länder in so gut wie allen Politikfeldern gaaaanz unten rangiert, weiterhin auf die seit 50 Jahren regierende Partei gesetzt wird, die diese Ergebnisse zu verantworten hat, andererseits, in einem Land wie Baden-Wü. es anscheinend unbedingt notwendig war, nach all den Jahren absolut erfolgreicher CDU-Politik einen Wechsel herbeizuführen. Begreife einer den Inhalt der Wählergehirne (falls überhaupt vorhanden).

I. Allers

Der mit Abstand größte Gewinner ist der Nichtwähler. Da schrumpfen bei simpler Prozentrechnung die „Siegerparteien“ mächtig zusammen. Offensichtlich trauen viele Menschen den Parteien nicht zu, elementare Probleme lösen zu können. Die Verschuldungsorgie nicht nur in Bremen lässt auch keine konventionelle Lösung mehr als realistisch erscheinen.

Klaus-G. Walther

Harold Camping sagte den Weltuntergang für Samstag, den 21. Mai 2011, voraus. Ich glaube eher, er meinte sicher das schwarz-gelbe Bremen-Desaster bei der Senatswahl am 22.05.2011, wo die CDU hinter den GRÜNEN nur noch drittstärkste Kraft wurde und die FDP abgeschlagen hinter der BIW - "Bürger in Wut" - den Einzug in den Bremer Senat deutlich verfehlte. Dabei wurde der Zickzackkurs von Bundeskanzlerin Merkel und FDP-Chef Rösler in der AKW-Politik nach Baden-Württemberg ein zweites Mal rigoros abgestraft. Merkels Taktik im Hosenanzug ging wieder nicht auf. Ihr Stern sinkt unübersehbar, weil auch der letzte Bürger in Bremen nicht mehr versteht, warum zwar die Banken, die Unternehmen, Griechenland, Irland und Portugal etc. per Euro-Rettungsschirm unbedingt alternativlos gerettet werden müssen, aber die Menschen mit Hartz IV, die Hartz-IV-Aufstocker, die Rentner, die viel zu vielen Geringverdiener und Armen in Deutschland einfach im Regen stehen gelassen werden. Die geringe Wahlbeteiligung von 54% beweist diesbezüglich wieder einmal eindrucksvoll die hohe Politikverdrossenheit im Lande und den enormen Glaubwürdigkeitsverlust der schwarz-gelben Bundesregierung in Berlin. Diese niedrigen Werte werden in unserer Gesellschaft mittlerweile nur noch von der katholischen und evangelischen Kirche in Bezug auf die Beteiligung an Wahlen zum Kirchenvorstand oder zum Presbyterium und an sonntäglichen Messen unterschritten.

Roland Klose

Noch vor wenigen Jahren verspotteten die Union und selbst die SPD die Grünen als Chaotentruppe mit zweifelhafter Staatstreue. Zum ersten Mal sind nun die Ökos in einem Bundesland stärker als dieCDU, ein schönes Zeichen für das gewachsene Selbstvertrauen der Wähler. Die etablierten Parteien haben das Vertrauen vieler Bürger verloren. Man fühlt sich nicht ernstgenommen, angeschwindelt, unterstellt "denen da oben", sie würden die Interessen der Industrie und vor allem ihre eigenen wichtiger nehmen als die Sorgen und Wünsche der Bürger. Die sozialen Gegensätze in unserem landnehmen zu, denn es gibt noch immer keinen flächendeckenden Mindestlohn, keine Grundsicherung für jedermann. Die Rente mit 67 empfinden viele als schlechten Scherz, wo man doch schon mit 45 oft keine Chance mehr auf dem Arbeitsmarkt hat. Die Grünen haben es geschafft, sich als Partei des "kleinen Mannes" zu profilieren, während die SPD unter Ex-Kanzler Schröder viele Stammwähler aus der Arbeiterschaft vergrault hat. Die Linke, die Partei der Frustrierten, der Sozialromantiker und Altkommunisten, hat keine Alternativen anzubieten. Auch ist sie noch durch ihre DDR-Vergangenheit belastet. Die Kanzlerin wirkt steif und kalt, die FDP präsentiert sich als "Partei der Besserverdienenden". Ich würde mir eine rot-grüne Koalition auf Bundesebene wünschen, fürchte aber, es wird nach den nächsten Wahlen wieder eine große Koalition geben von SPD undUnion, denn die Grünen sind gerade in den neuen Bundesländern zu schwach. Hier fehlt das junge, kritische Bürgertum.

Christian Fuchs

Bremen hat gewählt, Gratulation, Was mich betroffen macht ist, dass Politiker sich freuen können, obwohl nur jeder zweite Wahlberechtigte zur Wahl ging. Auch das Wahlrecht für Sehzehnjährige hat daran nichts geändert. Das in Bremen der öffentliche Haushalt katastrophal ist (normalerweise ist die Stadt pleite) aber daran sind nach Aussagen der Finanzministerin natürlich nicht die Politiker schuld. Das Rennen um den Spitzenplatz mit der höchsten pro Kopf Verschuldung in unserer Republik habe sie allerdings mit Bravour gewonnen. Falls nicht bald eine Änderung der politischen Landschaft, sowie eine Änderung der Darstellungen der Politik in den Medien (der Print und auch der Bildmedien).geschieht, wird die Partei der Nichtwähler noch zunehmen. Offenbar zählen nur Auflagen und Einschaltquoten in der Republik und provozierende Talkshows in den Medien; in denen sich Politiker und Moderatoren profilieren können, meinen sie!!! Nur ist man als Zuschauer nach einer Talkshow genau so schlau wie am Anfang. Der Kommerz hat auch hier ganze Arbeit geleistet.

Fritz Timm

Mit 16 schon Wählen? Jugendliche ab 16 sind sicher weitgehend intelligent. Es fehlt Ihnen aber die politische Erfahrung aus der Vergangenheit und sind deshalb leicht zu täuschen. Gewinner dabei sind die SPD und Grünen, wie sie schon durch die Herabsetzung des Wahlalters auf 18 Stimmen gewonnen haben. In den meisten Fällen werden die Wahlversprechen nicht eingehalten Ein schlechtes Beispiel ist doch das hochverschuldete Land Bremen, mit dem schlechtesten Bildungsdurchschnitt.

Karsten Reimer

Die Bürgerschaftswahl im Bundesland Bremen hat erneut gezeugt, dass die CDU ihren Status als Volkspartei wie in Hamburg und Baden-Württemberg längst verloren hat. Für die Christdemokraten ist diese Bremer Landtagswahl mehr als ein Debakel. Als nur noch drittstärkste politisch Kraft hinter den Bündnisgrünen verlieren die Christdemokraten immer öfter ihre Regierungfähigkeit und avancieren zu einer kleinen Splitterpartei. Das politische Vertrauen der Wähler in die CDU sinkt von Landtagswahl zu Landtagswahl immer tiefer. Auch die FDP entwickelt sich nicht nur in Bremen zu einem politischen Auslaufmodell ohne Bedeutung im bundesdeutschen Parteiensystem. Für Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) zeigt das Wahlergebnis in Bremen erneut: Die schwarz-gelbe Bundesregierung ist ein Kabinett auf Abruf.

Albert Alten