Sehr geehrte Damen und Herren!

Der Unmut über die selbstgerechten und selbsternannten Aufklärer hat 2 Ursachen. Einmal sind diese offenkundig parteiisch. Wo bleiben die Bloßstellungen von Salonsozialisten mit hohen Aufsichtsratsvergütungen oder Ferrari fahrenden Pastoren? Und wollen wir zweitens wirklich, dass sich Vereine gründen, die privat Schwarzarbeiter jagen? ... oder vielleicht Ehebrecher?.....oder?

Mit freundlichen Grüßen

Reinhard Keil

Ich verstehe die ganze Diskussion nicht. Wer einen Regel-/Rechtsbruch begeht, muss die Konsequenzen tragen. Warum sollte dies auch anders sein? Leute wie Prof. Weber-Wulff sind ein Nebenprodukt des Internets. Damit muss man fortan leben. Das kann doch aber nicht bedeuten, dass deshalb der Betrug an sich weniger schlimm ist!

Carola Sievers

Mit meinen Leserbriefen vom 16.02./26.02 und 03.03.2011 habe ich gebeten, doch einmal zu hinterfragen und zu schreiben, wer hinter den Aufdeckungen der Plagiate steckt. In einem Nebensatz des jetzt erschienenen Artikels, dem ich voll zustimmen kann, wird gesagt, dass den Plagiatsfahndern eine politische Motivation nicht abzusprechen ist. Es ist doch merkwürdig, dass nur diejenigen rechts von der Mitte betrogen haben sollen, aber kein SPD`ler, Grüner oder Linker. Deswegen kämpft Frau Prof. Weber-Wulf nicht für die Sauberkeit in der Wissenschaft, sondern nur in eine politische Richtung. Mich wundert, dass in den Leserbriefen dieser Aspekt nicht auftaucht oder diese Briefe vom Abendblatt nicht veröffentlicht werden. Auch wundert mich, dass die betroffenen Parteien sich nicht stärker gegen die "Meinungsdiktatur von Links" wehren.

Jürgen Neffe

Nicht zuletzt durch ihre fahrlässige und geschmacklose Wortschöpfung "Blogwart" begibt sich Armgard Seegers selber in die Nähe des von ihr so geschmähten Denunziatentums. Sie stellt in ihrem Artikel das Verhältnis zwischen Straftat bzw. Vergehen und deren Aufklärung völlig auf den Kopf. Für das Verfassen von Dissertationen gelten nun einmal die Prinzipien wissenschaftlichen Arbeitens. Wer als Person des öffentlichen Lebens durch die Nennung des eigenen Doktortitels Seriösität suggeriert und im übrigen Glaubwürdigkeit und Integrität für sich in Anspruch nimmt, wird legitimerweise auf die Einhaltung der vermeintlich verkörperten Standards hin überprüft. Die wissenschaftliche Gemeinschaft ergreift hier berechtigterweise die Initiative, da sie unmittelbar betroffen ist und unter der wachsenden Kluft zwischen öffentlichen politischen Lippenbekenntnissen zum Wissenschaftstandort und zur 'Bildungsrepublik' Deutschland einerseits und der tatsächlichen bildungs- und wissenschaftspolitischen Praxis andererseits besonders zu leiden hat.

Andreas Puth

Sehr geehrte Damen, sehr geehrte Herren,

mit dem oben beschriebenen Artikel ihrer Autorin Frau Armgard Seegers wurde mir der Glaube an die Überparteilichkeit des Abendblattes wieder gegeben. Denn bisher habe ich nur die ständigen negativen Artikel über die Betroffenen der Plagiatsfälle gelesen, die ohne Rücksichtnahme auf deren Privatsphäre und Familien in meist bissiger Form dem Leser vorgetragen wurden. Nun hat Frau Seegers einmal auch die beleuchtet, die sich bemüßigt gefühlt haben diese Fälle aufzudecken, breit zu treten und damit begonnen haben, Existenzen und Karieren zu vernichten, ohne daß sie, die Aufklärer, aus ihrer Deckung heraustreten und sich ebenfalls ihrem Pubkikum stellen mußten. Eigentlich hätten diese Aufklärer den Universitäten nachweisen müssen wie schlampig diese in der Vergangenheit geprüft und damit gearbeitet haben. Auch ich finde es nicht richtig wenn man sich auf Kosten Dritter einen Titel erschreibt. Aber dieses festzustellen ist es doch letztendlich Aufgabe der betreuenden Universität und des zutreffenden Doktorvaters. Frau Weber-Wulff, als Aufdeckerin der Plagiatsfälle, sollte sich wirklich dafür schämen, dass sie auf diese Weise die Unzulänglichkeiten von Universitäten und Professoren offengelegt und damit ihr eigenes Nest, aus welchem auch ihre eigene Professur stammt, beschmutzt hat. Auch damit hat sie sich als möglicher Doktorvater oder Doktormutter unmöglich gemacht. "Wer unter Euch ohne Sünde ist, sagt schon Christus, werfe den ersten Stein auf mich." Nochmals herzlichen Dank an Frau Armgard Seegers für deren tollen Artikel.

Mit freundlichen Grüßen

Gotthard Kalkbrenner

Man kann geteilter Meinung sein, ob ein Mensch mit 500 Mio. Euro Familienvermögen durch Verlust eines Regierungsamtes einer von vielen wird, nichts Besonderes mehr ist. Die Einstellung "Schummeln, na und?" entspringt allerdings einem sehr sonderbaren Rechtsverständnis. Und folgen wir der Logik von Frau Seegers, war Nazi-Jäger Simon Wiesenthal genau so "unangenehm" wie sein Gegner Adolf Eichmann. Den er aufdecken half. Das Fazit, mit dem stimme etwas nicht, der Fehler und Fehltritte anderer Menschen nachweist, diskreditiert alle Ermittlungsbeamten unseres Staates, Staatsanwälte und Richter. Die wissen jetzt, was sie sind: Klugscheißer, Korinthenkacker und Oberlehrer.

Klaus Ringler

...erinnert das Thema doch sehr an Reinhard Mays Chanson "ehrenwertes Haus”, voller bornierter Zukurzgekommener mit pathlogischem "Herr Lehrer, ich weiss was”- Syndrom. Alles, auch das Rechthaben(wollen) sollte in Maßen bleiben. Betrug bleibt ja sowieso Betrug. Der Artikel ist wie mir aus der Seele gesprochen. Und Blogwart passt prächtig.

Karl Spring

Danke für die hervorragende Stellungnahme von Frau Dr. Seegers. Wie wäre es, wenn die verbissenen Dissertations-Schnüffler einmal ihre Zeit und Intelligenz auf die (Ab-)Gründe der Sprit-Preistreiberei der Mineralölkonzerne verwendeten? So könnte man vielleicht gegen derlei unartige Praktiken vorgehen, und es wäre viel mehr Menschen geholfen.

Ulrich Busch

Sehr geehrte Damen und Herren,

mit dem Beitrag von Frau Dr. Armgard Seegers kann ich mich nicht identifizieren. Ich bin froh, dass es solche Besserwisser wie Frau Debora Weber-Wulff gibt, die solche Leute wie Frau Koch-Mehrin und Herrn zu Guttenberg aufdecken, die nicht aus wissenshaftlichem Interesse den Doktor-Titel erworben haben, sondern aus Eitelkeit und Überheblichkeit gegüber anderen Personen. Wie hat angeblich der Vater von Herrn Westerwelle gesagt:"Junge mach deinen Doktor, dann glauben dir die Leute alles". Das ist eben in der jetzigen Zeit nicht mehr möglich, dass man einem Doktor-Titel alles glaubt, dank Personen wie Frau Debora Weber-Wulff.

Mit freundlichen Grüßen

Harald Kröplin

Um es vorwegzunehmen: Ich finde es auch nicht richtig, daß Doktorarbeiten ermogelt und erschummelt werden - von wem auch immer. Aber mit welchem Eifer Plagiatsjäger denunziativ zu Werke gehen, angeblich im Dienste der Wissenschaft, erinnert an die Zeit der Großinquisitoren im Mittelalter, angeblich im Dienste der Kirche. Der Trend mit dem Finger auf andere zu zeigen, gerade auch auf Politiker, sie öffentlich bloßzustellen und lauthals zu verunglimpfen, hat m.E. nichts zu tun mit gelebter Demokratie, sondern ist ein häßliche Begleiterscheinung selbstgerechten Gutmenschentums.

Ursula Birkensee

Wieder ein mutiger und notwendiger Beitrag von Armgard Seegers zu einem brisanten Thema ! So wünschenswert es wäre, derartige " Fälle " zu vermeiden, so unerträglich ist die Selbstgerechtigkeit mit der sie " aufgeklärt " werden. Frau Dr.Seegers, sie werden gebraucht ! Achtung, Plagiat aus der englischen Serie " The Avengers " - " Mrs Peel, Sie werden gebraucht !"

Dr. Günter Türk

Das gute Zusammenleben in Deutschland beruht auf demokratisch beschlossenen Regeln fürs Steuernzahlen, für das Verhalten im Verkehr oder auch für den Umgang mit dem Ruf der Wissenschaft. Als Demokrat hält man sich daran und achtet darauf, dass diese Regeln nicht in Beliebigkeit untergehen. Wachsame Demokraten dann mit Betrügern auf eine Stufe zu stellen, ist bodenlos.

Rudolf Herbers

Die Rechtsauffassung von Frau Seegers kann ich beim besten Willen nicht teilen, und ich hoffe, dass es auch nicht die offizielle Rechtsauffassung des Abendblatts ist. Wir leben in einer freiheitlichen Demokratie, in der jeder seine Arbeiten mit Plagiaten füllen kann. Bisher war man der Meinung, dass die Universitäten auf die Einhaltung des Verbots von Plagiaten ausreichen achten würden. Dass dieses eine Illusion war, kam jetzt zu Tage. Auch auf anderen Gebieten wird sicher abgekupfert. Der Journalismus kann wohl ein Lied davon singen. Auch dieses ist verwerflich, ganz unabhängig, ob hierdurch ein Schaden eingetreten ist. Das Fehlverhalten anderer aufzudecken ist nicht anrüchig. Sicher geschieht es nur in einigen Fällen aus sorge um die Wissenschaft, im übrigen aus Spass an der Freud. Die Bewertung der Ergebnisse bleibt jedem Einzelnen überlassen. Der Fall Guttenberg ist nun ein besonders krasser Fall. Ich persönlich war anfangs geneigt, ihm diesen "Lapsus" nachzusehen. Die Art seiner "Verteidigung" hat jedoch gezeigt, dass ein erheblicher charakterlicher Mangel vorliegt, der ihn für herausragende Aufgaben disqualifiziert. Wieso Politik und Presse so lange Herrn zu Guttenberg ob seiner Leistungen rühmten, bleibt mir ein Rätsel.

Hermann Karwehl

Man kann geteilter Meinung sein, ob ein Mensch mit 500 Mio. Euro Familienvermögen durch Verlust eines Regierungsamtes einer von vielen wird, nichts Besonderes mehr ist. Die Einstellung "Schummeln, na und?" entspringt allerdings einem sehr sonderbaren Rechtsverständnis. Und folgen wir der Logik von Frau Seegers, war Nazi-Jäger Simon Wiesenthal genau so "unangenehm" wie sein Gegner Adolf Eichmann. Den er aufdecken half. Das Fazit, mit dem stimme etwas nicht, der Fehler und Fehltritte anderer Menschen nachweist, diskreditiert alle Ermittlungsbeamten unseres Staates, Staatsanwälte und Richter. Die wissen jetzt, was sie sind: Klugscheißer, Korinthenkacker und Oberlehrer.

Klaus Ringler

Wer im Zusammenhang mit Plagiatsfällen in der Überschrift zur Meinung gelangt "Die Besserwisser sind so schlimm wie die Betrüger", auch "... mit dem stimmt etwas nicht." Beides als gleich zu bewerten zeugt von bemerkenswerter Dreistigkeit. Niemand ist gezwungen, eine Doktorarbeit anzufertigen. Wenn er dies aber tut, muss er sich jeder sachlichen Kritik stellen. Über Geschmack lässt sich streiten, aber die Aufdecker von wissenschaftlichem Betrug in Zusammenhang mit Bezeichnungen wie "Denunuziant", "... Klugscheißer, Korinthenkacker oder Oberlehrer." zu bringen, ist unverschämt.

Prof. Dr. H.-J. Hofmann

Endlich, endlich wird mit den wichtigen neo-juristischen Kategorien des "Besserwissens, des "Abschreibens" und des "Schummelns" eine neue Dimension bzgl. des im GG verbrieften Schutzes des Eigentums (dazu gehört erstaunlicherweise auch "geistiges", kaum zu glauben!) in die öffentlichte Debatte gebracht. Dafür mein Dank an die Frau Doktor Seegers. Denn wer liebt schon die Voyeuristen hinter den TV-Monitoren in Kaufhäusern, die täglich hunderttausende von Kunden prüfen, ob diese nicht schummeln. Oder diese fürchterlichen, breit angelegten Alkoholkontrollen! Nur um uns armen Bürgern von uniformierten Besserwissern das bisschen Promille-Schummeln nachzuweisen. Pfui! Geradezu scheusslich! Denn wer es nötig hat, anderen Menschen ihre Fehltritte nachzuweisen, der ist nicht nur nicht moralisch integer. Nein, mit dem stimmt auch was nicht! Habe ich da jetzt vielleicht etwas in leicht abgeänderter Form zitiert ohne Quellenangabe? Na und? War wohl ein wenig Schummeln dabei. Aber dafür hat die Frau Doktor ja Verständnis!

Mit schummeligen Grüßen

Dr. Jürgen Elvers

Bei der Redakteurin Seegers haben sich offenbar alle Maßstäbe verschoben. Wer einen Betrug (übrigens auch an der ehrlich promovierten Armgard Seegers) aufdeckt, ist genau so schlimm wie der Betrüger? Das nennt man wohl Dialektik - aber wie erkläre ich das meinem 16jährigen Sohn, der sich momentan einigermaßen fleißig zum Abitur durcharbeitet? Übrigens ohne Klugscheißerei, wie es Frau Seegers den so genannten "Blogwarten" unterstellt übrigens eine unsäglich dumme Wortkonstruktion. Frau Dr. Seegers möchte souverän wirken, indem Sie als Akademikerin die schwarzen Schafe ignoriert. Tatsächlich ist sie jugendgefährdend, der Text ist für "Jugendliche unter 16 Jahren nicht geeignet".

Jörn Iken

Ha, wahrscheinlich sind die inzwischen aufgedeckten Plagiat-Skandale nur ein Tropfen auf dem heißen Stein! Wer weiß, was noch alles hinter den wahrscheinlich häufig nur aufgesetzten Fassaden mancher prominenter Persönlichkeiten steckt, die einen Doktortitel vor sich her tragen, um ihr akademisches Selbstbild aufzurüsten. Und immer wieder lassen wir – unbescholtene Bürgerinnen und Bürger – uns von dem uns vorsätzlich täuschenden Schein, hinter dem nichts steckt als eine bestens inszenierte Fassade, nachhaltig blenden und fühlen uns tatsächlich eingeschüchtert von dem Strahleglanz des bewusst geplanten Betrugs. Wenn man dieses Phänomen mal psychologisch aufschlüsseln würde, käme wohl heraus, dass es sich bei den Plagiat-Protagonisten um armselige, in ihrem Selbstbild gestörte Menschenbilder handelt, die allen Ernstes denken, dass ihnen ein Doktortitel dabei hilft, ihre nicht ganz so glanzvolle akademische Laufbahn zu schminken, um das Volk in die Knie zu zwingen, sodass selbiges - eingeschüchtert - denkt, es hätte eine akademisch gebildete Koriphäe vor sich und sich nicht mehr traut ein Widerwort zu erheben. Dank sei der mutigen und in gewissen Kreisen wahrscheinlich unbeliebten Frau Professorin Debora Weber-Wulff.

Imme Klee

Wir erleben gerade Lynchjustiz vom Feinsten: selbsternannte Richter melden Betrugsverdacht nicht den Zuständigen, sondern liefern die Verdächtigen der Öffentlichkeit aus. "Alle Personen des öffentlichen Lebens sollen durchleuchtet werden", wohlwissend, dass ihr Medium das kann, stellt Professor Weber-Wulff damit alle Leistungsträger unter General-Verdacht. Man könnte kontern und die Dissertation, die Habilitationsschrift dieser Dame durchleuchten, könnte sehen, ob sie nicht vielleicht eine Anti-Plagiats-Software entwickelt hat, die nun alle Hochschulen kaufen werden - doch diese Schnüffler-Mentalität möchte ich in unserem Rechtsstaat nicht dulden - erst recht nicht mit dem Grimme-Preis ausgezeichnet wissen.

Ursula Augener

Ich gehe mit der Autorin einig, dass es fast unerträglich ist mit welch einem Eifer in Internetforen die Dissertationen prominenter Personen nach Plagiaten untersucht werden. Hier den Wortspiel-Vergleich von Blogwarten zu Blockwarten zu ziehen ist sicherlich nicht abwägig. Was mir allerdings aufgefallen ist und was ich als essentiellen Bestandteil ( nicht nur ) in dieser Publikation vermisse ist der Hinweis, dass es sich bei Plagiaten nicht nur um Lügen und Betrügen handelt sondern das auch und insbesondere die Werte unseres gesellschaftlichen Miteinanders elementar verletzt werden. Wie wollen wir denn unseren Kindern glaubhaft vermitteln auf Täuschungsversuche zu verzichten, wenn Plagiaten als Fehler abgetan und nicht als Verfehlungen benannt werden. Fehler darf man machen, Verfehlungen allerdings nicht. Es doch wunderbar, dass unsere Muttersprache diese Nuancierung beinhaltet und möglich macht.

Gerhard Krüger

Seit dem 1. Fall diskutieren meine Frau und ich am Frühstückstisch, ob es typisch Deutsch ist, zu denunzieren.? Und jetzt verstärkt sich dieser Eindruck. Ihr Artikel spricht uns vollkommen "aus der Seele" - Gibt es nicht viel wichtigere Dinge zu lösen? Brauchen wir diese Art "Gutmenschen" oder diese sog. Political Correctness? Innovative Vorschläge braucht das Land!

Dietlinde und E.Christian Wolters

Armgart Seegers Beitrag gehört auf den Titel!! In der über 50 Jahre währenden Betondecke unserer Demokratie schafft es das Denunziantentum wie Unkraut wieder herauszuwuchern. Deutschland, die Protagonisten der Neid-Gesellschaft tragen das Mäntelchen der Wissenschaft! Die zweifelsfrei moralisch Angeschlagenen wirken schon wieder sympathisch, wenn man die Beweggründe der Frau Weber-Wolff versucht zu ergründen, die in ihrer Freizeit(!!!) auf Plagiatsünder-Jagd geht. Hat die Dame keine Familie, Hobbies? Auch so kann man seine Minderwertigkeitskomplexe ausleben - das sollte man mal wissenschaftlich ergründen....

Claudia Schink

Frau Seegers hat sicherlich nicht unrecht mit der Einschätzung, daß Besserwisser unangenehm sind. Allerdings kann die Schlußfolgerung daraus nicht heißen, laßt die Betrüger weiter betrügen, wie unverständlicherweise einige Mitbürger meinen. So, wie man die Betrüger hinnehmen muß, muß man auch die Besserwisser hinnehmen. Gut dabei ist, daß sich deswegen Betrüger nie sicher fühlen können.

Andreas Kaluzny

Letztlich nur Ressentiment! Als Akademiker mit wissenschaftlicher Erfahrung bin auch ich über die Plagiatoren empört. Noch mehr aber empört mich zur Zeit des Verhalten einer bestimmten Bildungskaste, die derartige, allem Anschein nach mehr oder minder offenkundige Plagiate erst zu zur Doktorwürde verholfen hat, und sich dann, mit erhobenem Zeigefinger, zum wissenschaftlichen Sittenwächter aufspielt. Die Damen und Herren Professoren hätten doch zuerst mit der selben Akribie, mit der Sie sich jetzt auf die Arbeiten von Prominenten stürzen, die Doktorarbeiten ihrer Studenten lesen sollen, damit es gar nicht erst zu derartigen Skandalen kommt, als im Nachherein, wenn das Kind dann durch Unachtsamkeiten ihres eigenen Berufsstandes in den Brunnen gefallen ist, vor die Kameras und Mikrophone zu treten. Ich vermisse ebenfalls die Bereitschaft, sich einmal die Arbeiten der eigenen Kollegen vorzunehmen. Aber bekanntlich hackt ja eine Krähe der anderen kein Auge aus.

Dr. Klaus Rösler

Die Aussage "Für die Blamage verantwortlich sind Debora Weber-Wulff und ihre Kollegen" verdreht die Sachlage aber ganz gründlich. Für die Blamage sind ja nur die Abschreiber verantwortlich, die durch ihre Verstöße gegen allgemein anerkannte und unbedingt notwendige Regeln des wissenschaftlichen Arbeitens verstoßen und mit diesen Machenschaften womöglich auch noch ihre Karriere befördert haben.

Jürgen Wunder

In obigem Artikel macht der Autor die Aufklärer zu Tätern, indem er sagt: "Für die Blamage verantworlich sind Debora Weber-Wulff und ihre Kollegen." Für die Blamage im Zuge der Plagiatsaffären verantworlich sind wohl immer noch die Verfasser dieser scheinbar wissenschaftlichen Arbeiten und niemand anders. Und nicht nur das, die Phrasen, die zu hören sind, wenn leugnen nicht mehr hilft sind auch immer die gleichen; "die Familie schützen, Schaden von der eigenen Partei abwenden." Von der Einsicht, einen massiven Betrug begangen zu haben, zeugen diese Statements jedenfalls nicht.

Kai Raschke