Berlin. Die engagierte Staatsanwältin Judith Schrader kämpft in Berlin gegen die Organisierte Kriminalität. Es geht nicht nur um rivalisierende Rockerclans, sondern auch um Selbstjustiz in den Reihen der Polizei.

Es ist Nacht in Berlin - und eine Frau kann nicht schlafen. Es ist Staatsanwältin Judith Schrader (Nadja Uhl). Sie fährt schon früh ins Büro. Zur selben Zeit wird auf einer Spreebrücke ein Geldtransporter überfallen, die Betreiberin eines Wurststandes wird zufällig als Geisel genommen und später in einem Wald ermordet. Alles deutet auf einen kriminellen Clan hin, dem bereits Schraders früherer Chef zum Opfer fiel, mit dem sie liiert gewesen ist.

Staatsanwältin Schrader und der unbestechliche Kommissar Montag sind dem TV-Publikum seit dem Film „Gegen die Angst“ (2019) bekannt. Dessen Fortsetzung, „Die Jägerin - Nach eigenem Gesetz“ aus dem Jahr 2021, ist am Montag um 20.15 Uhr im ZDF zu sehen.

Die Täter werden in dem Krimi zwar rasch ausfindig gemacht, vor Gericht aber freigesprochen. Dem als erstes am Tatort eingetroffenen Zivilfahnder Pollmann (Jörg Schüttauf) wird von der gegnerischen Anwältin (Judith Engel) eine Mitschuld unterstellt. Die Ermittlungen laufen also weiter nach allen Seiten - auch unter den Polizisten.

„Wir sind hier nicht bei „Wünsch' Dir was, sondern bei “So isset„“ - sagt Kommissar Jens Montag (Dirk Borchardt) im Film. Er ist locker, darf viel berlinern.

Dazu sagte Schauspieler Borchardt („Praxis mit Meerblick“) der Deutschen Presse-Agentur vor der Erstausstrahlung: „Ohne Humor könnten Polizisten ihren schwierigen Job vermutlich gar nicht machen. Kommissar Montag ist sehr leidenschaftlich und engagiert in seinem Beruf, geradeheraus - ein Berliner Polizist eben.“

Die Grenzen des Rechtsstaats

Robert Hummel (Drehbuch) und Andreas Herzog (Regie) zeichnen für diesen eindrücklichen Krimi verantwortlich. Natürlich geht es ums Geld, das eigene Überleben und um Gauner, die sich über dem geltenden Gesetz wähnen. Es geht aber auch darum, ob und wie weit Menschen wie sie von der Gesellschaft ausgehalten werden können und müssen.

Die Grenzen des Rechtsstaates, die Ohnmacht beim Schutz seiner Bürger und die Grautöne bei ermittelnder Tätigkeit (Selbstjustiz, Korruption) werden hier zwar in der Hauptstadt gezeigt - die Handlung könnte aber auch in jeder anderen deutschen Großstadt spielen.

Der Film kommt leider nicht ohne Klischees aus: Die Kriminellen sind natürlich richtig fies, der Clan-Boss besitzt einen zum Beißen trainierten Bullterrier, die Polizeibeamten sind hilflos, die Staatsanwältin ehrgeizig und kühl, der Oberstaatsanwalt glatt und eiskalt.

Doch es haben auch Zwischentöne Platz, und Schrader gelingt es, die Clanmitglieder und deren zwielichtige Anwältin gegeneinander auszuspielen. So bleibt der Film rund um den Kampf um Recht und Ordnung mit einigen raffinierten Wendungen spannend bis zum Schluss.