Mainz. „Unser Ziel ist ein weitgehend schrankenlos verfügbarer Kosmos aus öffentlich-rechtlichen Inhalten, in den wir weitere Partner einladen wollen.“ Sagt der ZDF-Intendant.

Auf dem Weg zu dem geplanten gemeinsamen Streaming-Netzwerk von ARD und ZDF sind weitere konkrete Schritte geplant. In den nächsten Wochen werde zunächst mit übergreifenden Empfehlungen bei Dokumentationen und im Bereich Kultur gestartet, teilte das ZDF am Freitag in Mainz mit.

Wenn erste Erfahrungen dazu ausgewertet seien, werde diese Vernetzung auf alle Genres erweitert. Weitere Schritte seien eine gemeinsame Suche nach Inhalten auf beiden Mediatheken von ARD und ZDF sowie ein übergreifendes Login.

„Wir haben zusammen mit der ARD die technischen Voraussetzungen für einen Austausch der Inhalte geschaffen, ohne dafür neue kostenintensive Strukturen aufzubauen“, sagte ZDF-Intendant Norbert Himmler am Freitag vor dem Fernsehrat in Mainz. Künftig könnten Nutzer in dem Streaming-Netzwerk dann auf alle Inhalte von ZDF und ARD zugreifen.

Die Diskussion um eine engere Zusammenarbeit des öffentlich-rechtlichen Rundfunks bei den Mediatheken wird schon länger diskutiert. Der Intendant des größten ARD-Senders Westdeutscher Rundfunk (WDR), Tom Buhrow, hatte vergangenes Jahr in einer Rede erneut seine vor Jahren geäußerte Idee von einer einzigen großen Mediathek im Jahr 2030 ins Spiel gebracht. Auch WDR-Programmdirektor Jörg Schönenborn sprach sich im Herbst für eine große Mediathek mit allen öffentlich-rechtlichen Sendern aus.

Intendant Himmler vom ZDF indes hatte sich Ende 2022 weiter für zwei eigenständige Mediatheken bei ARD und ZDF ausgesprochen. Der Deutschen Presse-Agentur sagte er seinerzeit, er sehe keine gemeinsame Mediathek, aber ein eng verknüpftes Inhalte-Netzwerk.

Vor dem Fernsehrat erklärte der ZDF-Intendant am Freitag: „Unser Ziel ist ein weitgehend schrankenlos verfügbarer Kosmos aus öffentlich-rechtlichen Inhalten, in den wir weitere Partner einladen wollen.“ In den vergangenen Monaten wurden bereits Inhalte von Phoenix, Arte, funk sowie 3sat in beide Mediatheken integriert. Mittlerweile sind dem ZDF zufolge auch erste Kontakte mit dem ORF aus Österreich und der SRG aus der Schweiz für eine mögliche Beteiligung geknüpft.