Ein Spielsüchtiger hat sich offenbar mit den Falschen angelegt: Es ist wieder schwer was los in Südtirol. TV-Kommissarin Chiara Schoras erzählt, warum sie sich in der norditalienischen Region so wohl fühlt.

Berlin (dpa) – Sonnige Bergeshöhen und düsteren Abgründe: Das ist das Südtiroler Panorama. Und damit fesseln die Macher des "Bozen-Krimis" regelmäßig mehr als sechs Millionen Fernsehzuschauer.

Seit 2015 zeigt Das Erste die Fälle der Frau Commissario Sonja Schwarz (Chiara Schoras) und ihrer Kollegen in lockerer Folge. Diese Woche steht Episode 14 an: "Verspieltes Glück" läuft am Donnerstag um 20.15 Uhr.

Erneut gibt es mehrere Ebenen. Neben einem neuen Verbrechen beschäftigt der Kampf gegen die "Familie" genannte Mafia die Ermittler. Auch das Privatleben von Schwarz ist wieder Thema. Die Polizistin ging einst der Liebe wegen vom hessischen Frankfurt in die Alpenprovinz, ist inzwischen Witwe und Single. Und noch eng verbunden mit ihrer Winzerin-Schwiegermutter (Lisa Kreuzer).

In "Verspieltes Glück" bekommen es Schwarz und Kollege Kerschbaumer (Gabriel Raab) übrigens gleich mehrfach mit dem Thema Familie zu tun. In seinem Haus liegt der spielsüchtige alte Holzschnitzer Höllrigl (Claus Peter Seibert) ermordet in seinem Blut. Eine Spur führt zur wohlhabenden, aber innerlich kaputten Hoteliers-Sippe Staffler.

Mit deren Patriarchen (Miguel Herz-Kestranek) hat Höllrigl noch kurz vor seinem Tod Streit um Geld gehabt: "Wir zwei haben mehr gemeinsam als zu glaubst", rief er ihm dabei zu. Daneben droht Sonjas Liebe zum Mafiajäger Riccardo (Stefano Bernadin) an seinem riskanten Undercover-Auftrag gegenüber der "Familie" zu scheitern. Denn die Chefin der Kripo Bozen steht damit nicht nur vor einem dienstlichen Dilemma, sondern gerät auch persönlich in Gewissenskonflikte.

Gaststars sind Katja Studt als alleinerziehende Höllrigl-Tochter Edith und Julia Jäger als Klinikmitarbeiterin. Schwierigkeiten dürfte es nicht wenigen Zuschauern bereiten, im Gewirr der Handlungsstränge die Übersicht zu gewinnen und zu behalten. Denn oft liegen viele Monate zwischen den Ausstrahlungsterminen.

Übersicht musste auch Hauptdarstellerin Schoras erst noch gewinnen, als sie vor acht Jahren für die Dreharbeiten erstmals nach Südtirol kam. Dem Geheimnis der Region ist die in Hamburg aufgewachsene und in Berlin lebende Schauspielerin mit deutschen und italienischen Wurzeln dann nach und nach auf die Spur gekommen. "Für mich war es anfangs ein komplett neues Terrain und ich war ein bisschen verwirrt, weil ich es nicht so richtig einordnen konnte", sagt Schoras im Interview der Deutschen Presse-Agentur. "Es war ist bisschen von allem, es wird Deutsch und Italienisch gesprochen, die beiden Sprachen, mit denen ich aufgewachsen bin. Es hat auch sonst Deutsches und Österreichisches, aber auch Italienisches – auch in der Architektur."

Inzwischen glaubt die 46-Jährige, dass genau diese Mischung, die vielen kulturellen Einflüsse den Zauber ausmachen. "Und es ist ein wahnsinnig freundliches Land – ein paar Leute von unserer Crew sind tatsächlich mit ihren Familien dorthin gezogen." Schoras hat es sich in Südtirol auch schon heimisch gemacht - wohnt nicht mehr im Hotel, sondern privat bei einer Familie mit großem Garten. Und genießt mit Vorliebe die lokale Spezialität Schlutzkrapfen – mit Spinat und Käse gefüllte Teigtaschen. "Ich liebe es, in Bozen und Umgebung vor einem Café zu sitzen und allen "Hallo" zu sagen, die vorbeigehen."

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