Hamburg. Der Schauspieler Michael Degen mag es, wenn Sprache schön klingt und bewusst genutzt wird. Deshalb ärgert es ihn, wenn er auf der Straße verkürzte Sätze wie “Ey Digga, gehst Du Edeka?“ hört.

Fernsehstar Michael Degen (89, "Donna Leon") würde sich allgemein einen sensibleren Umgang mit Sprache wünschen - und empfindet gerade das Gendern als aufgesetzt und unschön.

"Zu denken, bevor man etwas formuliert, wäre hilfreich - und Sätze bilden zu können, die aus mehr bestehen als Subjekt, Prädikat und Objekt. Wenn ich auf der Straße höre: "Ey Digga, gehst Du Edeka?", schüttelt es mich", sagte Degen der Deutschen Presse-Agentur in Hamburg.

Der Schauspieler, der auch als Schriftsteller ("Nicht alle waren Mörder - Eine Kindheit in Berlin") erfolgreich ist, fügt hinzu: "Wenn allerdings in den Medien auf Teufel komm raus gegendert wird, auch. Sprache muss und wird sich im täglichen Gebrauch weiterentwickeln. Es wäre nur schön, wenn sie dabei nicht bis zur Unkenntlichkeit zerbeult würde." Mit seiner dritten Ehefrau, der Journalistin Susanne Sturm, lebt Degen in Hamburg. Dort feiert er am Montag (31. Januar) seinen 90. Geburtstag.

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