Berlin. Vor fünf Jahren trat Stefanie Stappenbeck im Hauptstadt-Krimi “Ein starkes Team“ erstmals auf. Die Berlinerin hat an ihrer Figur Linett Wachow immer noch Neues zu entdecken. Jetzt ermittelt sie wieder.

Die Arzthelferin Esther (Danielle Barkay) sieht die letzten Sekunden ihrer Chefin noch als Schattenriss hinter weißen Vorhängen. Die junge Frau ist auf dem Weg in den Feierabend und ahnt nicht, dass die Frau, die da so wild fuchtelt, gleich sterben wird.

Am nächsten Morgen liegt Dr. Susanne Oppermann (Klara Höfels) auf dem Praxisboden in ihrem Blut - erschlagen mit einer Statue. Ein neuer Fall für "Ein starkes Team". Der Hauptstadtkrimi "Gute Besserung" läuft am Karsamstag um 20.15 Uhr im Zweiten. Seit ziemlich genau fünf Jahren ist Stefanie Stappenbeck die eine Hälfte des Ermittlerduos: "Es fühlt sich viel kürzer an, vielleicht eher wie zwei oder drei."

Die Fangemeinde von Stappenbeck als Linett Wachow und Florian Martens als Otto Garber ist riesig. 8,34 Millionen schalteten voriges Mal ein. Damit rangiert die Reihe mit dem "Tatort" auf Augenhöhe. "Ich bin auch völlig geplättet von diesen tollen Quoten, die wir haben", sagt die Berlinerin im dpa-Interview.

Was steckt hinter dem Erfolg? "Ich glaube, "Ein starkes Team" erzählt immer spannende Geschichten aus Berlin. Es erzählt die Gegensätze, die in Berlin stattfinden, wir haben hier alles von Arm bis Reich. Wir haben hier kleine Kieze. Wir haben hier große Flächen. Hier ist viel Kampfgeist und Widerspruch."

Im Jahr 2016 hatte Stappenbeck die Nachfolge ihrer verstorbenen Schauspielkollegin Maja Maranow angetreten. Die Figur Linett Wachow habe sich seither weiter entwickelt so wie sie selbst auch, sagt sie. "Gerade in der ersten Folge war ich noch ein Springinsfeld. Da hab ich noch gespielt: "Ich komme aus Schwerin, in die große Stadt." Da hatte ich einen großen Überdruck. Den hatte ich ehrlich gesagt auch als Schauspielerin. Denn ich dachte: "Ich muss jetzt in diese großen Fußstapfen von Maja Maranow treten." Da hatte ich einfach zu viel Druck auf dem Kessel. Aber das passt auch gut zu Linett."

Ihre Ermittler-Figur sei wie sie persönlich in den vergangenen fünf Jahren erwachsener geworden "und reifer, selbstbewusster, fraulicher", berichtet die 46-Jährige. "Für mich hat sich die Figur noch lange nicht zu Ende entwickelt. Für mich ist es auch immer noch spannend und gar nicht so einfach, Linett zu spielen."

Die von Stappenbeck erwähnten Gegensätze zwischen Arm bis Reich spielen auch in dem neuen Fall eine Rolle. Die Ermittler tauchen tief in die Pharmabranche ein, machen aber auch an einer Imbissbude dienstlich Station. Otto begeht einen verhängnisvollen Fehler: die verdächtige Wurstbudenbesitzerin zu verhören und gleichzeitig eine Currywurst zu kaufen. Die Quittung ist scharf. Wieder einmal sorgen die zwei Publikumslieblinge für angenehmes Krimi-Entertainment.

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