Hamburg. Vergleichsweise wenig Zuschauer für Bjarne Mädel in Doppelrolle als Schauspieler und Regisseur – und das trotz bester Sendezeit.

Es hätten ruhig ein paar mehr sein dürfen: Denn mit 3,44 Millionen Zuschauern ist die Quote von "Sörensen hat Angst" nett formuliert eher mäßig (gut 10 Prozent Marktanteil). Immerhin lief der Krimi zur besten Sendezeit, in der ARD, direkt im Anschluss an den Brennpunkt zum neu gewählten Präsidenten der USA, Joe Biden. Den verfolgten auch noch 5,08 Millionen Zuschauer. Wer dranblieb, für den lohnte es sich.

Denn eins ist das Regiedebüt von Tatortreiniger Bjarne Mädel auf jeden Fall: ungewöhnlich spannend. Dabei beschreitet der in Hamburg geborene Schauspieler mit dem Krimi "Sörensen hat Angst" neue Wege. So steht er nicht nur vor der Kamera in der Rolle des Kriminalhauptkommissar Sörensen, der wegen einer Angststörung vor Mord und Totschlag aufs Land flüchtet. Sondern er übernimmt auch erstmals die Regie. Und diese neue Aufgabe samt finanziellen Druck und der Verantwortung war auch für Mädel beänstigend. Und so haben Hauptfigur und er so einiges gemeinsam. Zudem kannten sie sich schon.

Regisseur Bjarne Mädel: "Ich hatte den Film im Bauch"

Denn Sven Stricker hatte den Stoff 2014 als Hörspiel Mädel quasi in den Mund geschrieben und ein Jahr später ein Buch daraus gemacht. Mit dem filmerischen Ergebnis ist Mädel zufrieden. Er ist sogar stolz darauf. Weil er so geworden ist, wie er es sich vorgestellt hatte. "Ich hatte den Film im Bauch. Ich wusste, es soll eben insgesamt sehr düster sein. Es war mehr so die Stimmung, die der Film erzeugen soll, die ich im Bauch hatte. Und da bin ich wahnsinnig stolz, dass ich jetzt sagen kann: Ja, genau das, was ich mir gewünscht habe, haben wir umsetzen können", sagt er.

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Zum Inhalt des Films: In "Sörensen hat Angst" bringt die gezielte Flucht aufs Land dem Kommissar wenig. Kaum in der Tristesse des nordfriesischen Katenbüll mit seinen eher muffeligen Bewohnern angekommen, wird Bürgermeister Hinrichs ermordet. Durch die Ermittlungen offenbaren sich hinter der Kleinstadtidylle schreckliche Abgründe und grausige Verstrickungen. Darin verwickelt sind sowohl der dauerbetrunkene, einstige Kurdirektor Frieder Marek (Matthias Brandt) als auch der Großfleischerei-Boss Jens Schäffler (Peter Kurth).

Wer das Regiedebüt des Schauspielers, der auch in„Stromberg“, „Mord mit Aussicht“ oder eben dem „Tatortreiniger“ mitwirkte, verpasst hat, kann ihn in der ARD-Mediathek finden.