München/Simbach am Inn. Studentin Hanna genießt das Großstadtleben in München und schmiedet Zukunftspläne. Dann stirbt unerwartet ihre Oma in Niederbayern. Hanna fährt aufs Land, wo der Pfarrer das Testament verliest. Der Inhalt ist eine große Überraschung.

Eine unerwartete Erbschaft stellt Studentin Hanna vor die Frage: In München bleiben oder aufs Land nach Niederbayern ziehen? Mit einer Klausel im Testament wollte Oma Berta ihre Enkelin ganz offensichtlich aus der Großstadt locken.

Der Film "Hochzeitsstrudel und Zwetschgenglück" zeigt auf unterhaltsame Weise, wie Hanna (Fanny Krausz) ihren eigenen Weg sucht und zudem die Liebe findet. Zu sehen ist die romantische Komödie von Regisseur Thomas Kronthaler am Freitag (20. November) um 20.15 Uhr im Ersten.

Gerade die inneren Konflikte, in die Hanna gerät, dürften den Film auch für ein jüngeres Publikum interessant machen, findet Hauptdarstellerin Fanny Krausz. Sie habe sich selbst und auch ein paar ihrer Freundinnen in manchen Situationen wiedererkannt, sagte die 30-jährige Österreicherin der Deutschen Presse-Agentur. Die Figur sei sehr aus dem Leben gegriffen.

Hanna lebt in einer Wohngemeinschaft in München. Ihre Mutter Hermine (Carin C. Tietze) ist erfolgreiche Anwältin und glaubt, auch ihre Tochter studiere fleißig Jura. Die hat jedoch etwas ganz anderes im Sinn. In der WG-Küche backt sie Apfel- und Mohnstrudel für ein Café.

Aus Sicht der Mutter ist das keine berufliche Option: "Du benimmst Dich wie eine vegane Mutti, die für Hipster Kuchen backt", zetert sie. Als Oma Berta (Doris Buchrucker) stirbt, fährt Hanna mit ihrer Mutter und ihrer kleinen Schwester nach Niederbayern zur Beerdigung.

Die Testamentseröffnung sorgt für Stress mit der Verwandtschaft. Denn Hanna soll gemeinsam mit ihrem Cousin Max (Daniel Gawlowski) den Bauernhof der Oma erben - und auch bewirtschaften. Ansonsten würde das Erbe an die katholische Kirche gehen. Tiere füttern? Stall ausmisten? Felder beackern? So hatte sich Hanna ihr Leben nicht vorgestellt. Sie steht vor einer großen Entscheidung.

"Es geht gar nicht nur um die Erwartungen anderer an einen, sondern auch um die Erwartungen, die man selbst an sich hat", findet Krausz. "Dass man zwar weiß, was für einen sinnvoll wäre, sich das aber nicht mit dem deckt, was einen glücklich macht." Gerade viele jüngere Menschen hätten heute die Einstellung: "Arbeitszeit ist Lebenszeit". Sie wollten also die Arbeitszeit mit etwas verbringen, was sie erfüllt, und sich nicht zur Arbeit schleppen müssen.

Die Wienerin, die vor allem durch ihre Rolle in der ZDF-Reihe "Die Toten von Salzburg" bekannt wurde, sagt, sie sei bei ihrer Berufswahl auch ihrem Herzen gefolgt und dabei glücklicherweise von ihren Eltern stark unterstützt worden. Dem Landleben könne sie auch etwas abgewinnen. Sie sei zwar in Wien geboren, habe aber fünf Jahre ihrer Kindheit in einem Dorf gelebt und viel Zeit auf einem Bauernhof verbracht. "Das hat mich geprägt." Es könnte also durchaus sein, "dass ich irgendwann auch vor der Frage stehe: Stadt oder Land?"

Im Film trifft Hauptdarstellerin Hanna am Ende - nachdem sie auch noch ein lange gehütetes Familiengeheimnis aufgedeckt hat - natürlich eine ganz klare Entscheidung.

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