Salzburg. Ein gut gehütetes Familiengeheimnis kommt nach 30 Jahren ans Licht. Dann macht sich die Frankfurter Studentin Eva in ihrem Heimatdorf auf die Suche nach dem Mörder ihres Vaters. Sie gerät in den Bann eines charismatischen Unternehmers - ist er der Täter?

Auf dem Sterbebett erzählt Alma Kufner ihrer Tochter Eva vom angeblichen Mord an deren Vater. Und sie nennt einen Schuldigen. Die Tochter macht sich auf den Weg in ein österreichisches Bergdorf, um die Wahrheit herauszufinden.

Ein düsteres Familiengeheimnis ist ein beliebtes Motiv für einen Krimi oder ein Drama. In dem ZDF-Film "Im Tal der Mörder" sorgen unerwartete Wendungen und überzeugende Darsteller dafür, dass die Story nicht allzu abgedroschen daher kommt. Zu sehen ist der spannende, aber etwas zu klischeebehaftete Krimi von Regisseur Peter Keglevic am Montag um 20.15 Uhr.

Alma Kufner (Kornelia Göndgen) war einst mit Anton Gasser (Fritz Karl) liiert, ehe sie dessen Freund Lino heiratete. Daraufhin, so ist die Mutter überzeugt, hat Gasser den Lino getötet. Offiziell war es ein Unfall. Nun soll Gasser auch seine Frau umgebracht haben. "Er hat es wieder getan", sagt Alma ihrer Tochter und zeigt ihr einen Zeitungsartikel. Der Gasser sei ein Mörder und nie bestraft worden. "Ich verlass' mich auf Dich", gibt sie ihrer Tochter mit auf den Weg. Eva (Anna Unterberger) reist in die alte Heimat.

Dort quartiert sie sich unter falschem Namen im Gasser-Hof ein. Denn nach dem Tod seiner Ehefrau sucht der herrische Unternehmer eine Haushälterin. Ebenso neugierig wie misstrauisch nähern sich Gasser und seine beiden erwachsenen Söhne der jungen Frau. Der jüngere, Florian (Gerrit Klein), leidet unter dem Tod der Mutter und ist in den Augen des Vaters viel zu wehleidig. Florian fasst Vertrauen zu Eva. Der ältere Sohn, Jakob (Franz Dinda), hat ein ganz anderes Interesse an der neuen Haushälterin.

Auch Gasser kann sich der geheimnisvollen Aura der jungen Frau nicht entziehen. Und doch misstraut er ihr. Während Eva in Gassers Unterlagen schnüffelt, kramt er in ihrem Schrank. Die Situation spitzt sich zu, Eva wird immer tiefe in die familieninternen Machtspiele und Probleme hineingezogen. Und sie lernt die charmante Seite Gassers kennen. Hat dieser Mann wirklich zwei Menschen auf dem Gewissen?

Die emotionale Spannung, die sich zwischen Eva und Gasser entwickelt, macht den Reiz des Filmes aus, der ansonsten doch sehr plakativ mit Klischees spielt. Die Menschen in dem Dorf sind schlichtweg ein wenig zu katholisch, zu traditionsbewusst, zu rückständig gezeichnet - wenngleich die Söhne immerhin versuchen, aus der Enge der Familiengeschichte auszubrechen.

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