Bremen. NDR und rbb drehen kein Biopic über den Hans Albers, sondern ein Dokudrama, in der es um Haltung geht. Der beliebte Volksschauspieler hatte sich durch die Zeit unter den Nazis durchlaviert.

Die zwiespältige Rolle des Schauspielers Hans Albers im Nationalsozialismus wird in dem Dokudrama "Der blonde Hans" von NDR und rbb aufgearbeitet. Am Montag drehten der Schauspieler Ken Duken als Albers und Picco von Groote als dessen Lebensgefährtin Hansi Burg in einem historischen Gebäude in Bremen.

"Albers war ein emotional getriebener Mensch", sagte Duken ("Inglourious Basterds"). Der Drehtag fiel zusammen mit dem 75. Jahrestag der Befreiung des nationalsozialistischen Konzentrationslagers Auschwitz durch die sowjetische Armee.

Man drehe keinen biografischen Film, "sondern einen Film über Haltung in schwierigen Zeiten am Beispiel von Hans Albers und Hansi Burg", sagte der Produzent Michael Souvignier am Filmset. Albers sei eine komplexe Figur, sagte NDR-Redakteur Marc Brasse. Er habe sich durch die Nazi-Jahre hindurchlaviert, in seiner Haltung gebe es große Widersprüche.

Der Kassenmagnet Albers (1891-1960) hielt sich im Dritten Reich einerseits fern von den Nazis. Andererseits spielte er in Propagandafilmen mit. Seine Partnerin Burg musste wegen ihrer jüdischen Herkunft 1939 aus Deutschland flüchten, sie kehrte nach Kriegsende 1946 zurück.

Das Dokudrama unter der Regie von Carsten Gutschmidt soll Ende 2020 in der ARD gezeigt werden.