Auszeichnung

Preise für Deutschlands beste Medienmacher

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Kai-Hinrich Renner
Das Curio-Haus an der Rothenbaumchaussee.

Das Curio-Haus an der Rothenbaumchaussee.

Foto: Klaus Bodig

Die Lead Awards kehren zurück ins Curio-Haus an der Rothenbaumchaussee. Dort wurden sie bereits zwischen 1994 und 2003 verliehen.

Hamburg.  Der große deutsche Medienpreis Lead Awards kehrt zu seinen Wurzeln zurück. Wenn die Auszeichnung, mit der einst vor allem Zeitschriften und Werbung geehrt wurden und die heute neben den Machern von Magazinen auch Chefredakteure von Zeitungen und digitale Publikationen würdigt, am 9. Dezember zum 26. Mal vergeben wird, geschieht dies im Curio-Haus. Dort wurden die Lead Awards bereits zwischen 1994 und 2003 verliehen.

Die Rückkehr in das traditionsreiche Gebäude an der Rothenbaumchaussee hat mit einer Neuerung zu tun, die der Vorsitzende der Lead Academy, Markus Peichl, im vergangenen Jahr einführte: Er verpflichtete aus seiner einstigen Heimatstadt Wien Mitglieder des Burgtheater-Ensembles, die auf der Gala 2018 zwischen den Auszeichnungen Szenen aus dem Medienleben nachspielten. Das sollen sie auch in diesem Jahr tun. Und weil das Innere des Curio-Hauses laut Peichl eher einem „Theatersaal“ gleicht als die Halle auf Kampnagel, in der die Lead Awards vergangenes Jahr verliehen wurden, erfolgt nun der Umzug.

Die Zahl der Preis-Kategorien erhöht sich auf acht: Erstmals werden in diesem Jahr Audio-Podcasts ausgezeichnet – als zweite Digitalkategorie neben den Web-Magazinen. „Podcasts boomen“, sagt Peichl. „Sie haben sich im Hörermarkt etabliert.“

Viele Redaktionsleiter führen inzwischen mehrere Titel

Ansonsten ist für ihn das Medienjahr 2019 von einem „Spar- und Konsolidierungsdruck“, zugleich aber auch von einem gestiegenen „Anspruch an eine immer stärker differenzierende Berichterstattung“ geprägt. Mit anderen Worten: Die Medienmacher müssen immer mehr aufs Geld achten und sich zugleich mit ihren Produkten zunehmend stärker voneinander unterscheiden.

Verantworteten früher fast ausschließlich Redaktionsleiter von Magazinen der Yellow Press und von Programmzeitschriften gleich mehrere Titel, ist dieses Phänomen nun auch in anderen Segmenten angekommen: Markus Wolff etwa ist Chefredakteur von „Geo Saison“, „Geo Special“ und „Walden“, Jan Spielhagen steht bei insgesamt sechs Food-Titeln in der Verantwortung. Die beiden Hamburger Gruner + Jahr-Journalisten sind in der Kategorie „Magazin Lifestyle“ nominiert.

Abendblatt-Chefredakteur Lars Haider nominiert

Apropos Hamburg. Allein in den fünf Print-Kategorien entfallen zwölf Nominierungen auf Medienmacher aus der Hansestadt. Damit ist Hamburg – zumindest bei den gedruckten Titeln – stärker als jeder andere Medienstandort. Besonders erfreulich für das Abendblatt ist, dass Chefredakteur Lars Haider in der Kategorie „Zeitung Regional“ nominiert wurde. Die anderen Nominierten sind Torsten Kleditzsch (Chefredakteur „Freie Presse“), Sabine Schicketanz (Chefredakteurin „Potsdamer Neueste Nachrichten“), Gregor Peter Schmitz (Chefredakteur „Augsburger Allgemeine“), Hannah Suppa (Chefredakteurin „Märkische Allgemeine“) und Uwe Vetterick (Chefredakteur „Sächsische.de“ und „Sächsische Zeitung“).

Eine Nominierung in der Kategorie „Magazin Popular“ gab es auch für Christian Hellmann, den Chefredakteur der Programmzeitschriften der Funke Mediengruppe, zu denen Titel wie „Hörzu“ und „TV Digital“ gehören. Auch das Abendblatt erscheint in der Funke Mediengruppe.

Das Grundgesetz als Zeitschrift

In der Kategorie „Zeitung Überregional“ darf sich Giovanni di Lorenzo von der „Zeit“ Hoffnungen machen. Gabriele Fischer, Gründerin und Chefredakteurin des Wirtschaftsmagazins „brand eins“, wurde für die Kategorie „Magazin Debatte“ nominiert.

Über einen in der Kategorie „Magazin Independent“ nominierten Hamburger freut sich Lead-Academy-Chef Peichl ganz besonders: Oliver Wurm hatte die Idee, das Grundgesetz als Zeitschrift zu produzieren. Es verkaufte sich blendend. Eine so gelungene „Grundgesetz-Initiative“ hätten die Parteien in den vergangenen Jahren nicht mal ansatzweise hinbekommen, findet Peichl.

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