Hamburg. BBC-Direktor Tony Hall würdigt die Bedeutung der ARD in Zeiten von Fake News. Verlagschefin Julia Jäkel kritisiert das Programm.

Wer sich ein klein wenig mit deutscher Rundfunkgeschichte auskennt, gerät bei der Einladung ein wenig ins Grübeln: Auf dem Festakt, zu dem die ARD am Montagabend in den HSBA Campus der Handelskammer geladen hatte, wird an „70 Jahre öffentlich-rechtlichen Rundfunk in Deutschland“ erinnert. Bereits am 22. September 1945 wurde der NDR-Vorläufer NWDR unter Leitung des legendären britischen Journalisten Hugh Greene nach dem Vorbild der BBC als erster deutscher öffentlich-rechtlicher Sender in Hamburg gegründet. Am 30. Dezember 1947 wurde er den Deutschen übergeben. Beide Ereignisse liegen mehr als 70 Jahre zurück.

Doch die ARD möchte an diesem Abend auch an 70 Jahre Grundgesetz erinnern. Die meisten ihrer Anstalten werden erst seit 1949 von Deutschen geleitet. Anlässlich einer Tagung sind gerade alle ARD-Intendanten in der Stadt. Und ganz wichtig: Mit Tony Hall, dem BBC-Generaldirektor, ein Amt, das nach seiner Zeit in Hamburg auch Greene bekleidete, stand an diesem Abend der passende Redner zur Verfügung.