Hamburg.

Ahmad Alrifaee (27) hätte vor einigen Jahren niemals gedacht, dass er mal Journalist werden würde. Doch dann kam die Syrische Revolution und mit einem Schlag wurde alles anders. Er studierte damals Bauingenieurwesen in Homs, als Tausende Menschen begannen, gegen das System auf die Straße zu gehen. Und Ahmad ging mit. „Das Land war im Umbruch und niemand berichtete. Eine regimekritische Presse gab es nicht“, erzählt Alrifaee. Woher er den Mut nahm, weiß er manchmal selbst nicht, aber er entschloss sich, inkognito zu berichten. Erst waren es nur kleine Handyfilme, später berichtete er – immer unter Pseudonym – für große ausländische Fernsehsender. Mit Gleichgesinnten gründete er ein geheimes Journalisten-Netzwerk, las alles, was er zum Thema Journalismus finden konnte.