Mainz/Berlin. Nach dem Verschwinden des afghanischen Flüchtlingsjungen Aref am 4. April im hessischen Wanfried könnte es jetzt eine wichtige Spur geben. Nach der ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY... ungelöst“ sind mehrere Hinweise auf einen vermissten Jungen aus Nordhessen eingegangen. Ein Zuschauer will den fünfjährigen Aref aus Wanfried, der seit Anfang April verschwunden ist, zusammen mit einem älteren Mann in einem Café in Berlin gesehen haben, wie die Macher der Sendung berichteten.
Verdächtiger Wagen mit Berliner Kennzeichen
Der fünfjährige Aref war zuletzt am 4. April in Wanfried (Werra-Meißner-Kreis) an Spielgeräten nahe dem Werraufer gesehen worden. Die Polizei fahndet weiter nach einem schwarzen Geländewagen. Dieser war am Tag des Verschwindens zunächst vor der Flüchtlingsunterkunft des Jungen gesehen worden und möglicherweise später auch dort, wo der kleine Aref verschwand. Der schwarze BMW X5 soll ein Berliner Kennzeichen haben. Nach Angaben eines Anwohners sei eine Frau aus dem Flüchtlingsheim gekommen und in den BMW gestiegen. Sie soll Ende 30 sein, auffällig dünn und groß gewachsen. Sie soll laut Beschreibung blonde, sehr lange Haare haben.
Der Wagen war Arefs Mutter und einer Bekannten am Tag der mutmaßlichen Entführung im Ort entgegengekommen. Der Fahrer habe die beiden Frauen erschrocken angesehen und etwas gesagt, was sie nicht verstanden. Laut Polizei ist aber nicht belegt, ob es sich bei dem Geländewagen und dem BMW um denselben Wagen handelt. Der Fahrer des Geländewagens soll vermutlich Deutscher und zwischen 60 und 70 Jahre alt sein. Er hat einen grau-weißen Haarkranz und eine markante Nase.
Mutter und Tochter aus Drage bleiben verschwunden
Einen weiteren ungewöhnlichen Fall stellte das Team um Moderator Rudi Cerne vor: das Verschwinden einer Familie aus Drage bei Hamburg. Nach dem Fernsehbeitrag über Sylvia Schulze (43) und ihre Tochter Miriam (12) sind bei der Polizei rund 40 neue Hinweise eingegangen. Viele Zeugen hätten angegeben, Mutter und Tochter gesehen zu haben, sagte Polizeisprecher Jan Krüger am Donnerstag. Es gebe Hinweise für das In- wie auch für das Ausland. Trotz dieser Hinweise sei keine klar heiße Spur dabei gewesen. Von Mutter und Tochter fehlt seit fast einem Jahr jede Spur. Die Familie wurde vor den Sommerferien 2015 zuletzt gesehen. Während der 41 Jahre alte Familienvater Marco Schulze Ende Juli ertrunken aus der Elbe geborgen wurde, blieben seine Frau und die Tochter verschwunden.
Das Spezial der Sendung „Aktenzeichen XY.... ungelöst“ widmete sich in der Sendung vom Mittwoch mehreren Fällen von vermissten Kindern und Jugendlichen. So auch um den Fall der vermissten Inga. Die Fünfjährige wird seit dem 2. Mai 2015 vermisst. Das Mädchen wollte im Wald bei Stendal (Sachsen-Anhalt) Holz für ein Lagerfeuer sammeln, kam aber nicht mehr zurück. Wie die „Volksstimme“ berichtet, seien nach der ZDF-Sendung zwar Hinweise von Zuschauern eingegangen, doch seien diese Spuren den Ermittlern bereits bekannt gewesen.
In allen Fällen nehmen die örtlichen Polizeistellen noch Hinweise entgegen. (BM/dpa)
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