Medien

Das Hamburger Abendblatt holt Flüchtlinge als Reporter

Wöchentliche Kolumne aus der Sicht der Betroffenen. Die fünf neuen Abendblatt-Reporter könnten unterschiedlicher nicht sein.

Hamburg. In einer neuen wöchentlichen Kolumne „Mein Leben in Hamburg“ werden von September an fünf Flüchtlinge für das Hamburger Abendblatt schreiben. Sie sollen aus ihrer Perspektive berichten und auch je nach Lage die Situation von Flüchtlingen in Hamburg aus einer authentischen Sicht beleuchten. Ihre Texte werden für die Zeitung und den Onlineauftritt abendblatt.de ins Deutsche übersetzt.

Abendblatt-Chefredakteur Lars Haider sagte: „Wir wollen den Flüchtlingen nicht nur ein Gesicht, sondern eine Stimme geben. Und mit ihrer Hilfe nicht nur etwas über sie, sondern vor allem auch über uns erfahren.“ Es sei geplant, dass eine irakische Ärztin, ein syrischer Bankkaufmann, ein Foto-Journalist und eine Politikwissenschaftlerin aus Afghanistan sowie ein Taxifahrer aus Eritrea abwechselnd die wöchentliche Kolumne verfassen. Sie sollen wie andere freie Mitarbeiter nach Zeile honoriert werden.

Im Juli hatte das Hamburger Abendblatt erstmals eigene Erfahrungen mit dem Flüchtlingsthema und der Hilfsbereitschaft der Hamburgerinnen und Hamburger gemacht. Das ging weit über die reine Berichterstattung hinaus. Weit mehr als 10.000 Bürger brachten nach einem Aufruf Kleider, Hygieneartikel, Fußbälle, Spielzeug, Bettwäsche, Koffer und Fahrräder zum Großen Burstah in die City. Es kamen 60 Tonnen an Spendengütern zusammen. „Diese Hilfsaktion hat uns noch mehr für das Flüchtlingsdrama sensibilisiert“, sagt Chefredakteur Haider. Daraus sei dann die Idee erwachsen, Flüchtlinge als Reporter einzusetzen.

( HA )

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