Weil Frank Beckmann, Fernsehdirektor des NDR, beim Kinderkanal Gelder unterschlagen haben soll, ermittelt jetzt die Staatsanwaltschaft.

Hamburg. Die Vorwürfe gegen den NDR-Fernsehdirektor Frank Beckmann im Zusammenhang mit dem Skandal um unterschlagene Gelder beim Kinderkanal KiKA haben sich konkretisiert. Wie berichtet ermittelt in diesem Zusammenhang die Staatsanwaltschaft Erfurt gegen Beckmann, der von 2000 bis 2008 Programmgeschäftsführer des KiKA war.

Laut einem Bericht des Branchendienstes "Kontakter" soll der Kanal in Beckmanns Amtszeit Rechnungen für nicht erbrachte Leistungen gestellt haben, um einen "hohen fünfstelligen Betrag" für eine interne Feier zusammenzubekommen. Dabei beruft sich das Blatt auf den Erfurter Staatsanwalt Michael Scholz. Es zitiert ihn mit den Worten, es bestehe der Verdacht, "dass diese Gelder genutzt wurden, um eine Feier zur Verabschiedung des Herrn Beckmann zu finanzieren". Beckmann werde zudem verdächtigt, "in seiner Position als Programmgeschäftsführer davon Kenntnis" gehabt zu haben.

Der TV-Manager bestreitet die Vorwürfe. Er sei sich "keiner Schuld bewusst". Anlässlich seiner Verabschiedung habe es kein Fest gegeben. Möglicherweise hätten die Ermittler das Sommerfest im Blick, "zu dem regelmäßig externe Gäste sowie KiKA-Mitarbeiter im Anschluss an die Sommertour eingeladen wurden". Im Rahmen dieses Sommerfests sei er 2008 verabschiedet worden.

Beckmanns Vertrag beim NDR läuft am 31. Oktober aus. Über eine Verlängerung hat der Sender noch nicht entschieden.