Auch beim NDR und dem SZ-Magazin kündigen sich Umstrukturierungen an.

Hamburg. Diesen Freitag muss der NDR-Verwaltungsrat über zwei wichtige Personalien befinden. Entschieden wird nicht nur - wie bereits am Donnerstag berichtet - über die Berufung von Christian Granderath , der die geschasste Doris Heinze als Fernsehspielchef des Senders beerben soll. Das Gremium wird auch beschließen, wer neue Direktorin des Landesfunkhauses Hamburg und damit Nachfolgerin der Ende September ausscheidenden Maria von Welser wird. Bereits vor zwei Wochen hatte sich der NDR-Rundfunkrat mit großer Mehrheit dafür entschieden, dass Sabine Rossbach diesen Posten übernehmen soll. Sie ist bisher als stellvertretende Direktorin des NDR-Landesfunkhauses Mecklenburg-Vorpommern in Schwerin verantwortlich für den Programmbereich Fernsehen. Die Zustimmung des Verwaltungsrates gilt praktisch als sicher.

Dem " Handelsblatt " steht eine Umfangreduzierung bevor. Bisher hat jede Ausgabe der Wirtschaftszeitung mindestens 64 Seiten. Künftig sollen es nur noch 56 Seiten sein. Die Umstellung wird um den 10. Mai herum erfolgen. "Wir wollen keine dicke, sondern eine präzise Zeitung produzieren", sagt Chefredakteur Gabor Steingart . Mit der Einsparung von Druck- und Papierkosten habe die Maßnahme nichts zu tun. Zudem überarbeitet Steingart die Zeitung leicht. So soll etwa das Inhaltsverzeichnis, das bisher auf der letzten Seite steht, auf Seite zwei vorrücken. Das "Handelsblatt" unterzog sich erst im November 2009 einem Relaunch. Seither erscheint es im kleinen Tabloidformat. Positive Auswirkungen auf die verkaufte Auflage hatte dies nicht: Sie ging im ersten Quartal 2010 im Vergleich zum Vorjahr um über 9000 Exemplare auf knapp 137 000 Exemplare zurück. Chefredakteur Steingart ist erst seit Ostermontag an Bord.

Vor einem Monat wurde bekannt, dass die Magazin Verlagsgesellschaft der "Süddeutschen Zeitung" (SZ) , in der das "SZ-Magazin" erscheint, bis auf Redaktion und IT-Abteilung alle ihre Mitarbeiter an den Süddeutschen Verlag abgeben soll. Drei oder vier Arbeitsplätze werden wohl ersatzlos gestrichen. Geschehen ist seitdem allerdings so gut wie nichts. In Verlagskreisen führt man dies darauf zurück, dass am 21. Mai das " SZ-Magazin " im Münchner Haus der Kunst seinen 20. Geburtstag feiert. Bürgermeister Christian Ude wird warme Worte sprechen. Da machen sich im Vorfeld Schlagzeilen über Sparmaßnahmen und Personalabbau nicht so gut. Redakteure des Mutterblatts des "SZ-Magazins" bekümmert derweil, dass frei werdende Stellen konsequent nicht neu besetzt werden. So hat die "SZ" seit dem Weggang von Holger Liebs , der nun Chefredakteur von " Monopol " ist, keinen profilierten Kunstkritiker mehr.

Sie sind das bekannteste Old Boys Network der Hamburger Medienbranche: Karl Dietrich Seikel , Rolf Wickmann , Werner Funk und Jürgen Althans . Die vier, die einst Spitzenpositionen bei Gruner + Jahr und dem " Spiegel " bekleideten und nun Unternehmen oder - wie im Fall Seikel - den Senat beraten, haben sich an der Kleinen Fontenay zu einer Bürogemeinschaft zusammengeschlossen. Seit Kurzem sind die Herren ein Quintett. Neu an Bord ist Bernd Bauer , der ehemalige Chef von Bertelsmanns Unternehmenskommunikation, der zuletzt in Diensten der Privatbank Sal. Oppenheim stand.