Schüler machen Zeitung
Tierschutz

Für deinen Woll-Pulli haben vermutlich Schafe gelitten

| Lesedauer: 2 Minuten
Finja Reinisch, Gymnasium Meiendorf, Hamburg
Die Schur bedeutet für die Schafe immer Stress. Ungeduldige Scherer machen es nicht besser

Die Schur bedeutet für die Schafe immer Stress. Ungeduldige Scherer machen es nicht besser

Foto: David Ebener / picture alliance / dpa

„100 Prozent Schafwolle“ klingt harmlos und vor allem in dieser Jahreszeit kuschelig. Doch oft verbirgt sich dahinter Leid.

Shoppen zu gehen, ist besonders bei Jugendlichen sehr beliebt. Viele bezeichnen es sogar als Hobby. Aber wissen wir eigentlich, welche Folgen unser Kleider-Kauf hat? Über die schlechten Arbeitsbedingungen für die Arbeiterinnen und Arbeiter wissen die meisten Bescheid. Aber einige Dinge sind nur wenigen bekannt – zum Beispiel das Geschäft mit der Schafwolle.

Viele Kleidungsstücke sind aus Schafwolle gefertigt. Das klingt erst einmal umweltfreundlich und artgerecht. Schafe werden doch sowieso geschoren, oder? Es stimmt: Eine Schur ist für Schafe grundsätzlich kein Problem. Allerdings ist die Kleidung aus Schafwolle, die wir tragen, trotzdem oft mit großem Leid verbunden.

Die Schafe, die man hier in Deutschland sieht, stehen meistens entspannt auf einer Wiese und fressen Gras. Die Wolle, die zu unserer Kleidung verarbeitet wird, stammt jedoch hauptsächlich von Schafen, die in China, Neuseeland und Australien gehalten werden. Die Wolle von den bei uns heimischen Schafen ist sehr grob. Deshalb verwenden wir sie nicht für Kleidung, sondern zum Beispiel zum Dämmen von Häusern. Die Schafe, deren Wolle für die Textilproduktion benutzt wird, werden meistens unter grausamen Bedingungen gehalten.

Merinoschafe werden so gezüchtet, dass sie eine sehr faltige Haut haben und dadurch mehr Wolle tragen. Einige Schafe sterben durch dieses unnatürlich dicke Fell an einem Hitzschlag. Andere erkranken an der Fliegenmadenkrankheit, da sich Larven unter der Haut einnisten, das endet häufig tödlich.

Auch die Schur selbst stellt einen stressvollen Prozess für die Tiere dar, denn niemand achtet dabei auf ihre Bedürfnisse. Es muss sehr schnell gehen. Dadurch werden einige Arbeitsschritte grob und unvorsichtig ausgeführt und die Schafe müssen viel Leid ertragen.

Leider ist es nahezu unmöglich, sich verlässlich über die Haltungs- und Herkunftsbedingungen der Schafe zu informieren, deren Wolle wir tragen.

Mehr Artikel von Schülern des Projekts gibt es auf funky.de.