Schüler machen Zeitung
Fußball

Lieber spielen oder pfeifen?

| Lesedauer: 3 Minuten
Moritz von Blittersdorff, funky-Jugendredaktion Hamburg
Sven Jablonski hier in Aktion beim Spiel von Schalke 04 gegen den FC Augsburg

Sven Jablonski hier in Aktion beim Spiel von Schalke 04 gegen den FC Augsburg

Foto: Fotostand / Ellerbrake / picture alliance / Fotostand

Sven Jablonski ist der jüngste Schiedsrichter der Bundesliga. Früher wollte er auch selbst spielen. Über eine clevere Entscheidung.

Hamburg.  Mit 15 Jahren wollte er sich auf einen Weg konzentrieren und dabei 100 Prozent geben. „Schule, zwei- bis dreimal die Woche Fußballtraining, samstags ein Spiel und am Sonntag musste ich pfeifen“, erzählt Sven Jablonski. Das sei recht viel auf einmal gewesen. Deswegen wollte er damals eine Wahl treffen: Fußballspielen oder Schiedsrichterei? Und er hat sich offenbar richtig entschieden: Sven Jablonski ist momentan der jüngste Schiedsrichter der 1. Bundesliga und durfte in der abgelaufenen Saison acht Spiele in der Bundesliga pfeifen.

„Dabei war mein Ziel am Anfang, eines Tages in der Oberliga zu pfeifen“, erzählt Jablonski, der bereits mit fünf Jahren angefangen hat, Fußball zu spielen. Im Amateurbereich, in dem er mit 13 Jahren als Schiedsrichter angefangen hat, kamen meistens nur 15 Zuschauer, bestehend aus Familie und Freunden der Spieler. Kein Vergleich zum Supercup-Finale, den er vor vier Jahren als Assistent begleiten durfte. Dortmund gegen Bayern München. Das Spiel vor 81.000 Zuschauern in Dortmund wurde in vielen Ländern ausgestrahlt und ist eines seiner bisherigen Karriere-Highlights.

Als Schiedsrichter lernt man schnell zu entscheiden

Jablonski kann jungen Leuten nur empfehlen, mit der Schiedsrichterei anzufangen. „Die Schiedsrichterei ist eine Lebensschule“, ist Sven Jablonski überzeugt. „Man lernt schon in jungen Jahren Verantwortung zu übernehmen und in sekundenbruchteilen Entscheidungen zu treffen. In 90 Minuten hat man mit vielen unterschiedlichen Charakteren zu tun. Schwierige Situationen, die teilweise emotionalen aufgeladen sind, müssen gelöst werden“, so Jablonski weiter.

Neben der Schiedsrichterei ist Sven Jablonski bei der Commerzbank, dem Projektpartner von „Schüler machen Zeitung“, tätig. Er hat dort zuerst ein Praktikum gemacht und später eine Ausbildung absolviert. Seit vergangenem Sommer ist er Office Manager. Und weil die Commerzbank Premium-Partner des DFB ist, gibt es immer wieder spannende gemeinsame Fußball-Projekte: Zum Beispiel den DFB-Juniorcoach, bei dem Sven Jablonski Schulen besucht. „Dadurch gibt es eine gute Verbindung zwischen der Schiedsrichterei und meinen Bankkenntnissen“, findet er.

Eine Frage, die wir Sven Jablonski noch stellen mussten: die nach dem Videobeweis. Der wurde im Jahr 2017 eingeführt und wird immer wieder diskutiert. „Klar ist es für jeden Zuschauer, jeden Fußballer, jeden Trainer und auch für die Schiedsrichter neu gewesen. Aber wir Bundesliga-Schiedsrichter sind offen und froh über jede Unterstützung, wenn dadurch klare Fehler vermieden werden können“, sagt Sven Jablonski. Nun ist das erste Jahr vorbei, in der der Video Assistant Referee „online“, das heißt mit Auswirkungen auf das Spiel, eingesetzt wurde. Jetzt heißt es, stetig mit allen Beteiligten im Austausch zu bleiben, um das Vorgehen weiter zu optimieren und im Spiel die richtigen Entscheidungen zu treffen.

Dieser Artikel ist in Zusammenarbeit mit der Commerzbank, dem Bildungspartner des Projekts „Schüler machen Zeitung“ entstanden.