Hamburg. Auch wenn Jogi Löw seinen Posten bei der Nationalmannschaft vorzeitig zur Verfügung gestellt hätte, müsste sich die Fußballnation wohl langfristig keine Sorgen machen: Gemeinsam mit dem Partner Commerzbank bildet der DFB schließlich bereits im fünften Jahr DFB-Junior-Coaches aus. Das Programm, das zuerst nur in Mainz angeboten wurde, mittlerweile aber bundesweit vertreten ist, hat seitdem bereits 10.000 Schüler zu Fußballtrainern gemacht.
Warum genau Jugendliche? Ganz einfach, zunächst einmal suchen sowohl Vereine als auch Schul-AGs nach jungen Trainern. Zum anderen gibt es außerordentlich viele motivierte Jugendliche, die für Fußball brennen und sich auch abseits der Schule sozial engagieren möchten. Bei den DFB-Junior-Coaches wird beides abgedeckt, da sich Spaß und Leidenschaft am Fußball gut mit dem sozialen Aspekt kombinieren lassen. Am Ende erhält man eine Zertifizierung als DFB-Jungtrainer, die beim späteren Erwerb der C-Lizenz angerechnet wird. Zum Vergleich: Bundesligatrainer haben die A-Lizenz, aber hier gilt wie überall: Früh übt sich!
Für wen das interessant klingt, der lese jetzt bitte weiter: Die Ausbildung dauert insgesamt 40 Stunden, die auf mehrere Bereiche verteilt sind. Zum Beispiel Taktik, verschiedene Übungsmethoden, rechtliche Grundlagen, Didaktik, aber auch Konfliktmanagement. Im Anschluss folgt idealerweise eine Praxisphase, in der man das Erlernte umsetzen und erste Erfahrungen sammeln kann. Teilnehmen können Jugendliche zwischen 15 und 18 Jahren. Als verantwortlicher Trainer eingesetzt werden darf man aus rechtlichen Gründen aber erst mit 16 Jahren.
Mitbringen sollten potenzielle Teilnehmer vor allem Begeisterungs- und Teamfähigkeit sowie Durchsetzungsvermögen und Selbstbewusstsein. Dass ein gewisses sportliches Geschick und Spaß am Umgang mit Menschen ebenfalls vorhanden sein sollten, versteht sich von selbst.
Jetzt stellt sich vielleicht für manche die Frage: Wie kann ich an dem Programm teilnehmen? Ganz einfach, eure Schule muss sich bei ihrem Fußball-Landesverband bewerben. Meistens nehmen pro Schule ca. zehn bis 15 Schüler teil, das Material wird vom DFB gestellt. Nach Absolvieren des Programms bekommt jeder Teilnehmer eine Trainermappe für Taktikbesprechungen und die Schule mehrere Fußbälle von der Commerzbank geschenkt, dem Partner des DFB. Für eure Schule ist das Ganze kostenlos – und für euch garantiert eine Menge Spaß und Erfahrung!
Was man noch erwähnen sollte: Das Schulamt vermerkt den Einsatz im Zeugnis. Das sei bei Bewerbungen durchaus nicht zu verachten, erzählte mir mein Interviewpartner der Commerzbank. Apropos Commerzbank, und hier kommen wir schon zum nächsten ebenfalls attraktiven Punkt: Teilnehmer des Programms können zum Beispiel unkompliziert an einen Praktikumsplatz herankommen, Filialbesuche mit anderen Schülern machen und sich auf eine Ausbildung bewerben. Da Commerzbank-Mitarbeiter die Projekte an den teilnehmenden Schulen begleiten, bieten sie dort auch Bewerbungstrainings an und stehen als Ansprechpartner in Sachen Karriere bereit.
Aber vielleicht wisst ihr ja schon, was ihr werden wollt – Bundestrainer zum Beispiel –, und sprecht im neuen Schuljahr eure Lehrer an, ob sich die Schule nicht bewerben will.
Mehr Artikel aus dieser Rubrik gibt's hier: Schüler machen Zeitung