Noch ein wenig Milch in den Kaffee oder etwas Joghurt zum Früchtemüsli? Kein Problem: Milch gibt es hierzulande schließlich im Überfluss und meist schon für ein paar Cent beim nächsten Discounter. Doch wie die Milch aus der Kuh auf unseren Frühstückstisch kommt und mit welchen Herausforderungen die Milchbauern tagtäglich zu kämpfen haben, das wissen die wenigsten.
Große Ehre: Einladung ins Landwirtschaftsministerium
Mit einer kreativen Idee macht der Profilkurs „Catering“ der 8. Klassen der Stadtteilschule Kirchwerder aus Hamburg auf das Thema aufmerksam: In diesem Schuljahr gründeten die 19 Schülerinnen und Schüler ihre eigene Schülerfirma Catewerder und verkaufen seitdem selbst kreierte Milchshakes und Smoothies aus regionalen Milchprodukten in den Pausenräumen. Um gleichzeitig über die Hintergründe der milchigen Erfrischung aufzuklären, stellten sie außerdem einen Aktionstag an ihrer Schule rund um das Thema Milch auf die Beine.
So viel Engagement musste einfach belohnt werden: Die Profilklasse gewannn den bundesweiten Schülerwettbewerb „ECHT KUH-L“ des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft in ihrer Altersgruppe (7. bis 8. Klasse). „Vom Gras ins Glas“ lautete das Motto des diesjährigen Wettbewerbs, bei dem sich alles um die Kuh drehte. Mehr als 4500 Schülerinnen und Schüler haben daran teilgenommen. Die drei Gewinnerklassen und eine Einzelgewinnerin durften nicht nur eine dreitägige Reise nach Berlin antreten, sondern wurden am vergangenen Donnerstag auch zur Preisverleihung der „Kuh-len Kuh“ in Gold in das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft eingeladen. Bei der Siegerehrung lobte der Parlamentarische Staatsekretär im Landwirtschaftsministerium, Michael Stübgen, die Kinder und Jugendlichen für ihren kreativen Einsatz.
Bei der Gründung ihrer Schülerfirma zu Beginn des Schuljahres war der Profilklasse schnell klar, dass sie ausschließlich regionale Produkte verwenden will. „Und frische Milch gab es im Schulkiosk bisher nicht“, erklärt Schüler Miguel Salge.
Nützliche Tipps für die Gründung holten sie sich direkt bei den Profis auf dem Bauernhof und in der Molkerei. Außerdem verzichten die Schülerinnen und Schüler weitestgehend auf Plastik, erzählt die 14-jährige Emmily Nickels. Schließlich gehe es bei dem Projekt auch darum, „Vorbild für die Jüngeren zu sein“, sagt sie. Im nächsten Schuljahr wollen sie definitiv an dem Projekt weiterarbeiten und aus den Erfahrungen der ersten Verkaufsrunden lernen.
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