Schüler machen Zeitung
Kommentar

Gelobt seien die guten alten Tafelbilder!

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Janna Volke, Gymnasium Meiendorf
Immer vor dem Bildschirm – zumindest wird das Jugendlichen gerne vorgeworfen. Sollte daher wenigstens die Schule frei von Handy und Co bleiben?

Immer vor dem Bildschirm – zumindest wird das Jugendlichen gerne vorgeworfen. Sollte daher wenigstens die Schule frei von Handy und Co bleiben?

Foto: Tobias Hase / dpa

Wir hängen schon genug am Smartphone. Daher sollte nicht auch noch im Unterricht auf digitale Medien zurückgegriffen werden.

Wenn es um die Schule geht, immer wieder im Gespräch: die Digitalisierung des Unterrichts. Sonst wird sich ja stets über das mangelnde Interesse der Jugend an der Realität beschwert – wir sind ja nur schwer von den digitalen Geräten wegzukriegen. Und jetzt sollen wir also auch im Klassenzimmer damit hantieren?

Befürworter der Digitalisierung an Schulen argumentieren mit einem sicheren und kompetenten Umgang mit digitalen Medien und sozialen Netzwerken. Außerdem würden Schüler so fit gemacht für das Berufsleben, in dem elektronische Geräte eine immer größere Rolle spielen. Und zu guter Letzt spare digitaler Unterricht auch noch Zeit.

Doch zu welchem Preis? Schüler sitzen doch sowieso schon zu viel am Rechner oder Smartphone. Wenn nun auch noch in der Schule zur Elektronik gegriffen wird, ist der gesamte Tag nur vom Starren auf den Bildschirm geprägt. Im schlimmsten Fall verschlechtert das die Augen oder schädigt sie. Es schadet auch dem eigenständigen und langfristigen Lernen, wenn nur ein Klick in Sekundenschnelle die richtige Vokabel liefert – immer und immer wieder. Wenn eine Information fehlt, wird sie schnell recherchiert und dann wieder vergessen. Ganz zu schweigen vom Ablenkungsfaktor, den solche Geräte darstellen. Ältere Schülerinnen und Schüler mögen in der Lage sein, sich zu kontrollieren und das Tablet wirklich nur für die Hausaufgaben zu nutzen. In der 5. oder 6. Klasse – ganz zu schweigen von der Grundschule – ist die Verlockung, nur ganz, ganz kurz noch dieses eine Spiel zu spielen, wohl zu groß.

Bei der Digitalisierung muss jedoch unterschieden werden. Beamer, Smartboards oder Computerräume fördern die Kommunikation in der Klasse und das vielfältige und selbstbestimmte Lernen. Ein Laptop oder Tablet für jeden, permanent in den Unterricht einbezogen, tut dies jedoch nicht.

Das Zeitalter der Digitalisierung macht vor nichts und niemandem halt – nicht einmal vor Schulen. Doch ich bleibe gern noch in der Wirklichkeit. Vor allem in der Schule, die mir ja doch das ein oder andere für die Zukunft mitgibt. Und für mich funktioniert das immer noch am besten mit den guten alten Tafelbildern.