Schüler machen Zeitung
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„Das Wunderland ist das Ergebnis eines Zufalls“

| Lesedauer: 3 Minuten
Mareile Brandes, Franziska, Hellmann, Keanu Borewitz Klasse 8g, STS Fischbek-Falkenberg
Frederik Braun (l.) und Dr. Harald
Vogelsang im Gespräch

Frederik Braun (l.) und Dr. Harald Vogelsang im Gespräch

Foto: Marcelo Hernandez / HA

Über Ideen, für die man brennt, sprachen Schüler mit Haspa-Vorstand Dr. Harald Vogelsang und Frederik Braun vom Miniatur Wunderland.

Hamburg.  Wie ist es, wenn man für eine Idee brennt? Wie ist es, etwas unbedingt zu wollen? Und ist es einfacher, gemeinsam eine Idee zu verwirklichen?

Diese Fragen haben wir, Mareile, Franziska und Keanu, uns gestellt, als wir die Einladung in die Haspa-Zentrale zu einem Interview mit Dr. Harald Vogelsang, Vorstand der Haspa, und Frederik Braun vom Miniatur Wunderland bekamen. Wir waren ziemlich aufgeregt, mit zwei so wichtigen Hamburgern zu sprechen. Also gingen wir vorher zur Beruhigung mit unserer Lehrerin Frau Boutez einen Kakao trinken. Wir wurden sehr nett empfangen. Sowohl Dr. Harald Vogelsang als auch Frederik Braun brennen schon lange auch für ihre eigenen Ideen, für ihr eigenen Projekte.

Hamburger Abendblatt: Herr Dr. Vogelsang, wofür brennen Sie? Was ist Ihr Projekt?

Harald Vogelsang: Die Haspa Hamburg Stiftung. Die Idee, wie Menschen schon zu Lebzeiten, aber auch nach ihrem Tod mit ihrem Geld Gutes tun können, so unkompliziert und effektiv wie möglich, und das bereits seit über zehn Jahren.

Was hilft dabei, durchzuhalten und mit Enttäuschungen klarzukommen?

Vogelsang : Eine Enttäuschung muss nicht gegen die gute Idee sprechen. Es ist wichtig zu verstehen, dass wir fragen: Was können wir anders machen?

Frederik Braun: Die Enttäuschung als eine Lehre und auch als eine Chance zu sehen.

Erinnern Sie sich noch an den Moment, als Sie für Ihre Idee zu brennen begannen?

Braun: Die Idee zum Wunderland ist mir quasi durch einen Zufall gekommen: Ich bin durch die Gassen in Zürich geschlendert, und plötzlich war da ein Modellbahngeschäft. Ich weiß nicht warum, aber ich bin direkt reingegangen und habe mich an meine Kindheit erinnert. Eine Minute später hatte ich die Idee und teilte sie meinem Bruder am Telefon mit. Er fragte, ob es zu heiß sei in Zürich. Aber schon als ich zurück in Hamburg war, war auch er Feuer und Flamme.

Vogelsang: Man erzählt seine Idee. Und wenn man dann sieht, dass jemand leuchtende Augen bekommt: Das ist der Moment, wo man spürt, dass man selber und der andere für die Idee brennt. Aber dann muss man auch anfangen und arbeiten. Und mein Opa sagte immer: Das Glück ist mit den Tüchtigen! Auch Optimismus ist wichtig, wenn jemand sagt, die Idee sei schlecht.

Hamburg 2035. Wir sind Mitte 30. Wie sieht Hamburg dann aus?

Vogelsang: Beide Brüder Braun sind Ehrenmitglieder der Stiftung. Die Stiftung kann viel mehr Geld ausschütten.

Es gibt 500 neue Stifter. Und die Haspa Musik Stiftung richtet in der Elbphilharmonie Konzerte aus.

Braun: Die Züge werden noch durchs Wunderland fahren, nicht schweben. Frankreich und Monaco wird es dort geben. Der große Traum der Modellbauer, einen Planeten zu bauen, ist Wirklichkeit geworden.

Vielen Dank, Herr Dr. Vogelsang und vielen Dank, Herr Braun.

Die halbe Stunde verging wie im Flug. Was haben wir gelernt? Der Fantasie freien Lauf lassen. Eine Idee, erscheint sie am Anfang auch noch so verrückt, kann Wirklichkeit werden. Man sollte brennen für seine Idee. Es ist gut, wenn man andere findet, die mit einem gemeinsam für die gleiche Sache brennen. Man soll tüchtig sein. Trotz alledem kann es passieren, dass aus der Idee nichts wird. Das heißt aber nicht, dass die Idee schlecht war.

Wir haben gelernt, dass man sich nicht entmutigen lassen soll.