Schüler machen Zeitung
Hamburger Sparkasse

Anzug, Krawatte: „Seriöse Kleidung schafft Vertrauen“

| Lesedauer: 5 Minuten
22 Schülerinnen und Schüler der Klasse 11A, Berufliches Gymnasium City Nord
Ausbildungsleiter Matthias Saecker (l.)
und der Auszubildende Lukas Weller im
Gespräch mit Schülern

Ausbildungsleiter Matthias Saecker (l.) und der Auszubildende Lukas Weller im Gespräch mit Schülern

Foto: Michael Rauhe / HA

Klasse des Beruflichen Gymnasiums City Nord bei der Hamburger Sparkasse. Schüler lernten viel über die Ausbildung zum Bankkaufmann.

Hamburg.  Was kommt nach der Schule? Diese Frage beschäftigt Schüler spätestens in Klasse 10. Ausbildung? Studium? Beides zusammen?

Die Hamburger Sparkasse hat uns zum Gespräch über das Thema Ausbildung eingeladen. Wir haben die Gelegenheit, mit dem Haspa-Ausbildungsleiter Matthias Saecker und dem Auszubildenden Lukas Weller zu sprechen. Das fällt uns sofort auf: Alle Mitarbeiter, die uns im Haspa-Gebäude begegnen, sind sehr freundlich und nehmen sich Zeit für uns. Und es gibt Kekse.

Matthias Saecker macht einen sympathischen und lockeren Eindruck auf uns. Der Mann hat Humor. Auf unsere Frage, was er konkret bei der Haspa macht, entgegnet er: ,,Das frage ich mich auch.“

Es gebe keinen typischen Tagesablauf in seinem Job, sagt er. Matthias Saecker ist seit 34 Jahren bei der Haspa tätig. Obwohl er zeitweise auch andere Berufsmöglichkeiten in Betracht zog, ist er weiterhin mit Freude in seinem Beruf tätig. Sein Berufsweg sei anders abgelaufen als geplant, erzählt er uns. Nach seiner kaufmännischen Ausbildung bei der Haspa wollte er zunächst Jura studieren, blieb dann aber doch bei der Haspa und wurde stellvertretender Filialleiter. Sein Ziel war es, Filialleiter zu werden. Doch dann bat man ihn, ein halbes Jahr einen Kollegen im Personalbereich zu vertreten. An dieser Aufgabe hatte er so viel Spaß, dass er beschloss, in dieser Abteilung zu bleiben.

Seit 1997 ist Matthias Saecker Leiter der Berufsausbildung bei der Haspa. Auch nach 18 Jahren liebt er die Abwechslung an diesem Beruf, da er immer wieder mit neuen Menschen zu tun hat und nie voraussagen kann, wie ein Arbeitstag enden wird.

Obwohl in der Branche momentan Stellen abgebaut werden, geht er davon aus, dass die Hamburger Sparkasse weiterhin junge Menschen ausbildet und dass der Beruf des Bankers nach wie vor eine Zukunft hat.

Der Auszubildende Lukas Weller ist im zweiten Ausbildungsjahr bei der Hamburger Sparkasse. Er hat seine Fachhochschulreife an einer Höheren Handelsschule erlangt. „Die Ausbildung zum Bankkaufmann dauert in der Regel drei Jahre“, erzählt uns der 20-Jährige. Sie kann aber auf zweieinhalb Jahre verkürzt werden.

Lukas muss jeden Tag gut gekleidet sein. Seine Arbeitskleidung besteht aus Anzug, Hemd, Krawatte und den passenden Schuhen. Wir lernen: Seriös gekleidet vertrauen ihm die Kunden. Er strahlt Sicherheit aus. Wir lernen Lukas Weller als einen sehr offenen, gesprächigen und selbstbewussten Menschen kennen. Der Beruf des Bankkaufmanns passt zu ihm. Wir können uns vorstellen, dass er sehr gut auf Kunden eingehen kann.

90 Prozent der Auszubildenden bei der Hamburger Sparkasse sind Abiturienten, 10 Prozent sind Realschüler. Die Haspa wünscht sich mehr Realschüler als Auszubildende.

Um einen Ausbildungsplatz bei der Haspa zu bekommen muss man in den Hauptfächern Mathe, Deutsch und Englisch mindestens eine „3“ haben. Außerdem sind Fremdsprachen erwünscht.

Die Ausbildungsvergütung beträgt 800 bis 1000 Euro im Monat. Soziale Kompetenzen wie Teamfähigkeit, Interaktionsfähigkeit in Gruppengesprächen und guter Umgang mit den Arbeitskollegen sind Voraussetzungen für den Beruf. Das Bewerbungsverfahren unterteilt sich in verschiedene Stufen. Los geht es mit der Onlinebewerbung. Wenn der Bewerber die Kriterien erfüllt, lädt die Haspa ihn zum Auswahlverfahren ein. Dann gibt es ein Gruppengespräch, das von Haspa-Mitarbeitern beobachtet wird. Die Bewerber, die am meisten überzeugen, werden zu einem weiteren Gespräch eingeladen. Dann wird entschieden, wer Haspa-Auszubildender wird.

Während der Ausbildung lernt man verschiedene Haspa-Filialen kennen. Es gibt keinen Dresscode, jedoch sollen die Auszubildenden angemessen gekleidet sein. Es werden den Azubis auch interne Seminare zu Themen wie Privatdarlehen, Baufinanzierung, Vermögensaufbau und Optimierung angeboten. In Workshops lernen die Azubis Mitglieder des Haspa-Vorstands kennen und dadurch auch deren Erwartungen an die Auszubildenden.

Wir merken, dass Matthias Saecker oft von Schülern interviewt wird. Unsere Fragen beantworten der Leiter der Ausbildung und der Auszubildende ausführlich und sehr sicher.

Das Duale Studium bei der Haspa läuft in Zusammenarbeit mit der Privat-Uni Hamburg School of Business Administration – kurz HSBA. Diese dreijährige Ausbildung beinhaltet Blockunterricht im Abstand von sieben Wochen, bestehend aus Hochschule und Betriebswirtschaftsunterricht. Wegen der starken Nachfrage nach dem Dualen Studium sollten Bewerber ein bis anderthalb Jahr vor Beginn eine Initiativbewerbung online an die Haspa schicken, da in der Regel nur sieben bis zehn Studenten pro Jahr aufgenommen werden. Aktuell gibt es bei der Haspa 30 Duale Studenten.

Die Haspa bietet den Studenten eine finanzielle Unterstützung: Sie übernimmt zwei Drittel der Studienkosten. Dementsprechend zahlt der Student etwa 200 Euro selbst. Dieser Betrag wird ihm von der Ausbildungsvergütung abgezogen. Ein Duales Studium hat Vor- und Nachteile. Die Vorteile: Man kann die gelernte Theorie gleich in der Praxis anwenden. Am Ende eines dualen Studiums verfügt man sowohl über einen Bachelor- als auch einen Handelskammerabschluss. Meist bietet die Haspa den Studenten Übernahmeverträge an.

Nachteil: Es ist eine anspruchsvolle Studienzeit, da man auf Semesterferien verzichten muss und auch am Wochenende Unibesuche auf dem Stundenplan stehen. Man hat kaum Freizeit.