Das Hamburger Konzert der fantastischen britischen Newcomer The XX am 14. Oktober im Uebel & Gefährlich ist ausverkauft.

Die Konzerte in Berlin und München waren bereits ausverkauft - und in Hamburg kurz vor Andruck dieser LIVE-Ausgabe auch: Die englische Band The XX hat sich angekündigt. Die Macher der Hamburger Indie-Disco KissKissClub kennen den Hype, seit sie das Quartett aus London im Juni im Uebel & Gefährlich begrüßt hatten. Ganz oben, am Ende des Bunker-Treppenhauses, traten The XX damals auf. Es war ein denkwürdiges Konzert, nicht wirklich intim, aber doch klein genug, damit man sich als Eingeweihter fühlte.

Und wie gut passt der Sound der Musiker zu dem Ambiente des Bunkers, in dem The XX nun erneut auftreten. An manchen Stellen glitzern die Klangflächen, sie sind nach einer strengen Ordnung angelegt. Helle Stellen sind kein Irrlichtern, sondern warme Gegenstücke zum kalten Synthiesound: Romy Madley-Crofts und Oliver Sims Duett-Gesang trägt die Kompositionen von The XX, die aus vielem Vorhandenen etwas Neues zusammenstellen. Auf dem Debüt-Album "XX" treffen The-Cure-Gitarren auf R&B-Gesang und sanfte Beats, zurückgenommene Stimmen auf minimalistische Produktion. In der Summe macht dies eine große Pop-Platte. Und das Beste an The XX ist, dass keiner in der Band über 20 ist. Aufgewachsen sind sie zusammen im Londoner Südwesten. Am ehesten noch erinnern ihre Stücke an den Dream-Pop der achtziger Jahre oder die Shoegazer-Klänge der beginnenden neunziger. Dass die Band keine Genregrenzen kennt, davon zeugt ihr Modellieren fremder Kompositionen, etwa von Bobby Womack. Vielleicht passt das Nachdenkliche, Düstere, das einen im Intro dieser wundervollen Platte anweht, zum allgemeinen Krisenempfinden.

The XX Mi 14.10., 21.00, Uebel & Gefährlich (U Feldstraße), Feldstraße 66, ausverkauft; www.thexx.info